21.09.2013 Aufrufe

Linke - PiraT

Linke - PiraT

Linke - PiraT

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3.1 Zur Bildung von Indikatoren<br />

3.1.1 Definition und Anforderungen<br />

Die Bildung von Indikatoren wird in vielen Bereichen genutzt, beispielsweise auch zur Einschätzung<br />

wirtschaftlicher Entwicklungen. Dabei ist allerdings vorab klarzustellen, was ein Indikator<br />

leisten kann und welchen Anforderungen er dabei genügen muss. Eine anschauliche Definition<br />

von Indikatoren bietet das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR 2012):<br />

„Indikatoren sind eine Messgröße für einen bestimmten Sachverhalt wie Ausbildungsplatzangebot,<br />

kommunale Schulden oder hausärztliche Versorgung. Bei der Messung wird immer nur<br />

ein Teil berücksichtigt – zum Beispiel die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze, nicht aber<br />

die überbetrieblichen Angebote. Ein Indikator ist deshalb ein ‘Anzeiger‘, der eine hinweisende<br />

Information bietet.“<br />

Nach Gehrlein (2004) gibt es verschiedene Unterscheidungsmerkmale von Indikatoren. Sie können<br />

beispielsweise nach ihrer analytischen Reichweite (einfache/deskriptive Indikatoren, zusammengesetzte<br />

und systemare Indikatoren), nach ihrer kausalen Bezugsebene (z.B. inputorientiert/output-orientiert)<br />

und nach Messbarkeit (kardinal/ordinal) unterschieden werden.<br />

Indikatoren sollten gewissen Anforderungen genügen, um eine hohe Aussagefähigkeit und Verlässlichkeit<br />

zu gewährleisten. Nach Gehrlein (2004) sowie dem BBSR (2012) sollten folgende Kriterien<br />

beachtet werden:<br />

- Zielkonformität und Adressaten-adäquate Verdichtung von Informationen<br />

- Planungs- und Politikrelevanz<br />

- Verständlichkeit, eindeutiger Bezug zur Zielgröße<br />

- Aussagekraft; Indikator als Messeinheit eines bestimmten Zusammenhangs<br />

- Transparenz der Auswahlkriterien und ggf. Aggregation<br />

- Datenqualität, Transparenz der Unsicherheit von Daten<br />

- Reproduzierbarkeit der Ergebnisse<br />

- Datenverfügbarkeit und regelmäßige Aktualisierung<br />

- vertretbarer Aufwand der Datenbeschaffung und -aufbereitung<br />

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist nach Gehrlein, dass ein gesellschaftlicher Mindestkonsens<br />

über die Eignung eines Indikators zur Abbildung von Zusammenhängen und über den Deutungskontext<br />

besteht. Ein multidimensionales Indikatorensystem sollte, so das BBSR, nicht zu umfangreich<br />

sein, sondern gerade so viele Indikatoren umfassen, dass das Untersuchungsziel hinreichend<br />

abgebildet wird. Zu beachten ist ferner, dass es bei der Bildung von Indikatoren zu Problemen<br />

der Aggregation und Bewertung kommen kann. Auch Wechselwirkungen zwischen Indikatoren<br />

sind denkbar, die eine eindeutige Interpretation von Indikatoren erschweren. Damit sind<br />

nur einige der Probleme angerissen, die im Zuge der Bildung und Auswertung von Indikatoren<br />

auftreten können.<br />

Die objektive Unsicherheitslage von Piraterie und maritimem Terrorismus kann im Hinblick auf<br />

die Entwicklung von Indikatoren nur schwerlich gemeinsam diskutiert werden, da zwischen dem<br />

Risiko eines maritimen Anschlags und dem Risiko der Piraterie grundsätzliche Unterschiede bestehen.<br />

So ist bislang die Anzahl der Anschläge von Piraterie weitaus größer als die Anzahl der<br />

Vorfälle von maritimem Terrorismus. Zudem hat Piraterie ökonomische Motive, während maritimer<br />

Terrorismus aus politischen bzw. ideologischen Motiven und mit politischer Zielstellung<br />

30

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!