Linke - PiraT
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che Faktoren für die „Verwundbarkeit“ sowie die „Kapazitäten der Täter“ aufgezeigt und dabei<br />
auf die wirtschaftlichen (Sekundär-)Faktoren „Motivation der Täter“ und „Gelegenheiten & Freiräume“<br />
eingegangen. Diese Darstellungsform wird im Folgenden aufgegriffen. Allerdings werden<br />
zunächst aus volkswirtschaftlicher Sicht Betrachtungsebenen und die zu betrachtenden Untersuchungseinheiten<br />
definiert. In den folgenden Kapiteln werden daher aus globaler Sicht, für Volkswirtschaften<br />
und für einzelne wirtschaftliche Akteure (mögliche) Indikatoren vorgeschlagen.<br />
Dabei wird auch auf bereits bestehende Studien und deren Ergebnisse hingewiesen. Die vorgestellten<br />
Indikatoren stellen kein abschließendes Indikatorensystem dar. Sie sind vielmehr als<br />
Beispiele zu verstehen und können – falls besondere Risikolagen von Piraterie untersucht werden<br />
sollen – angepasst und ergänzt werden, insbesondere auch in Hinblick auf die im <strong>PiraT</strong>-<br />
Modell von den Verbundpartnern entwickelten Indikatoren zu den politischen, rechtlichen und<br />
technischen Aspekten von Piraterie.<br />
3.2 Wirtschaftliche Aspekte von Piraterie: Betrachtungsebenen<br />
In der Literatur wird bei der Betrachtung von Piraterie häufig auf die Anzahl der erfolgreichen/versuchten<br />
Piratenüberfälle hingewiesen und damit der bereits eingetretene Schadensfall<br />
thematisiert. Oder es wird beispielweise gefragt, welche Maßnahmen geeignet sind, die Piraterie<br />
einzudämmen und weitere Überfälle zu verhindern. Ferner werden zum einen die Gefährdung<br />
der transkontinentalen Schifffahrt und zum anderen der Schaden für Schiffseigner und Mannschaft<br />
betrachtet. Damit werden durchaus verschiedene Betrachtungsebenen angesprochen.<br />
Aus wirtschaftlicher Sicht lässt sich Piraterie aus folgenden Blickwinkeln betrachten:<br />
• Globale Sicht<br />
• makroökonomische Perspektive einzelner Volkswirtschaften<br />
• mikroökonomische Perspektive: Motive von Piraten/Betroffenheit wirtschaftlicher Akteure<br />
Ferner lassen sich vereinfacht zunächst zwei Zeitpunkte unterscheiden:<br />
• ex-ante vor dem Piratenangriff und vor dem Eintritt des Schadensfalls<br />
• ex-post nach Eintritt des Schadensfalls<br />
Aus der globalen Sicht kann zunächst gefragt werden, welche wirtschaftliche Bedeutung die<br />
Piraterie für die internationale Gemeinschaft hat. Hier geht es vor allem um die insgesamt verursachte<br />
Schadenshöhe (ex-post) und deren Verhältnis zu Schäden aufgrund anderer Gefahren/Bedrohungslagen.<br />
Die makroökonomische oder gesamtwirtschaftliche Perspektive umfasst vor allem die Frage<br />
der Seehandelssicherheit: Welche (interkontinentalen) Handelsrouten sind von Piraterie betroffen<br />
und welche Wirkungen hat die Piraterie auf einzelne Bezugs- und Lieferländer? Dabei kann<br />
einerseits untersucht werden: Welche Volkswirtschaften sind ex-ante besonders für Piraterie<br />
anfällig (Verwundbarkeit)? Andererseits kann gefragt werden: Verursacht Piraterie ex-post spürbare<br />
Schäden für (einzelne) Volkswirtschaften, insbesondere solche Volkswirtschaften, die wie<br />
Deutschland stark in der internationalen Arbeitsteilung verflochten sind?<br />
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