Linke - PiraT
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Einleitung<br />
Hans-Georg Ehrhart<br />
Eine der zentralen Aufgaben des Projekts „Piraterie und maritimer Terrorismus als Herausforderung<br />
für die Seehandelssicherheit: Indikatoren, Perzeptionen und Handlungsoptionen“ ist die<br />
Identifizierung und Entwicklung von Indikatoren zur näheren Bestimmung der mit den Phänomenen<br />
Piraterie und Terrorismus verbundenen komplexen Risiken. Indikatoren bilden, neben<br />
der Security Governance und dem Risikomodell, einen der drei Zentralbegriffe des <strong>PiraT</strong>-<br />
Projekts. Mittels der Indikatoren sollen die Phänomene präziser bestimmt und die Risiken besser<br />
erfasst werden. Dieses gemeinsame Arbeitspapier von IFSH, BLS, DIW, TUHH und ISZA umfasst<br />
die jeweiligen Zugänge zur Indikatorenproblematik und deren Einbettung in das Risikomodell.<br />
Generell lassen sich vier Aspekte als Ergebnis festhalten: Erstens spielen die Indikatoren in den<br />
verschiedenen Disziplinen eine unterschiedliche Rolle. Zweitens haben qualitative Faktoren zumindest<br />
in den sozialwissenschaftlichen und juristischen Disziplinen einen viel höheren Stellenwert<br />
als quantitative. Drittens sind die meisten Indikatoren kontextabhängig. Aus diesen drei<br />
Aspekten folgt viertens, dass eine „Messung“ des Risikos im Sinne einer mathematischen Berechnung<br />
kaum möglich ist. Auch können Indikatoren nur bedingt zur Identifizierung des Risikos<br />
weltweit erarbeitet werden, sie bedürfen vielmehr einer fallspezifischen Herleitung. Gleichwohl<br />
ist der Versuch der Generierung von Indikatoren sinnvoll, weil sie helfen können die Phänomene<br />
präziser zu erfassen, Frühwarnung zu ermöglichen und entsprechende Abwehrmaßnahmen einzuleiten.<br />
Das Arbeitspapier besteht aus fünf Kapiteln. Zunächst befassen sich Hans-Georg Ehrhart, Kerstin<br />
Petretto und Patricia Schneider mit den drei Zentralbegriffen des <strong>PiraT</strong>-Projekts. Sie präsentieren<br />
eine Problematisierung der Indikatorenerhebung und eine erste Erweiterung des Risikomodells<br />
sowie eine vorläufige Liste möglicher Indikatoren aus politikwissenschaftlicher Perspektive. Es<br />
folgt ein Beitrag von Doris König und Tim Salomon, in dem erstmals juristische Indikatoren im<br />
Hinblick auf das Risikomodell vorgestellt werden. Die Grunderkenntnis dieses Beitrags ist, dass<br />
rechtlich relevante Faktoren auf alle zur Bestimmung des Risikos relevanten Elemente einwirken.<br />
Im dritten Kapitel diskutieren Hella Engerer und Max Gössler Indikatoren zur Darstellung wirtschaftlicher<br />
Aspekte von Piraterie und maritimem Terrorismus. Sie benennen die Anforderungen<br />
an Indikatoren und präsentieren ein um ökonomische Indikatoren ergänztes Risikomodell. Es<br />
folgt ein Beitrag von Thorsten Blecker, Niclas Jepsen und Thomas Will, in dem sie Voraussetzungen,<br />
den Stand der Untersuchung und die Vorgehensweise zur Indikatorenbildung im Rahmen<br />
der technischen Analyse beschreiben. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass das innerhalb des Projekts<br />
erarbeitete Risikomodell auch zur Durchführung sicherheitstechnischer Analysen verwendet<br />
werden kann und beschreiben die im Rahmen der sicherheitstechnischen Analyse identifizierten<br />
Detailfragestellungen und Probleme. Im letzten Kapitel erläutern Roland Kaestner und<br />
Heinz Dieter Jopp den Zugang der Zukunftsanalyse zur Indikatorenbildung, der über die<br />
Szenarienbildung verläuft. Risikomodell und Zukunftsanalyse werden über ein Phasenmodell<br />
miteinander verbunden und das Risikomodell wird dementsprechend angepasst.<br />
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