Filmz-Programmheft 2009
Filmz-Programmheft 2009
Filmz-Programmheft 2009
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ÜcKBlende<br />
mariO adOrf – Ein WEltstar mit rhEinland-pfälzisChEn WurzEln<br />
Kaum ein anderer deutscher<br />
Schauspieler<br />
hat so viel charisma<br />
zu bieten. Doch charisma<br />
ist einem in die<br />
Wiege gelegt, bei Mario<br />
Adorf kommen auch<br />
Einsatz und Fleiß hinzu.<br />
Anders ist diese<br />
musterhafte Karriere<br />
nicht zu erklären: Die<br />
rund 200 Film- und<br />
Fernsehproduktionen<br />
sprechen für sich. Damit<br />
gehört er zweifellos<br />
zu den produktivsten<br />
und vielseitigsten deutschen<br />
Darstellern, die<br />
es zudem schaffen, jedem<br />
Film eine eigene<br />
Signatur mitzugeben. Diese unvergleichliche Karriere<br />
hat Mario Adorf hier, in Mainz, begonnen. Ein<br />
Grund mehr, diesem Ausnahmeschauspieler bei<br />
FILMZ eine Rückblende zu widmen, die sich leider<br />
auf sechs seiner deutschen Kinofilme beschränken<br />
muss. Angesichts von Qualität und Quantität eine<br />
zum Scheitern verurteilte Rückblende. Wir denken<br />
aber: ein Scheitern auf sehr hohem Niveau.<br />
Mario Adorf wird am 8. September 1930 in Zürich<br />
(Schweiz) geboren. Mutter und Kind ziehen früh<br />
nach Rheinland-Pfalz, wo der kleine Mario in Mayen<br />
(Eifel) aufwächst. Nach dem Abitur schreibt er sich<br />
1950 an der Uni Mainz ein, wo er Germanistik,<br />
42<br />
Philosophie und Theaterwissenschaft studiert. In<br />
dieser Zeit entdeckt er für sich auf der Studentenbühne<br />
die Schauspielkunst: Die ersten Schritte sind<br />
getan.<br />
Mitten im Studium erreicht ihn dann eine Einladung<br />
der renommierten Münchner Otto-Falckenberg-<br />
Schauspielschule: Er wird aufgenommen. Noch<br />
während seines Schauspielstudiums hat er 1954<br />
seine erste Filmrolle. Der Durchbruch als Filmschauspieler<br />
gelingt ihm dann 1957 mit NAcHTS, WENN<br />
DER TEUFEL KAM. Für seine Leistung erhält er<br />
den Bundesfilmpreis. Seiner Karriere als einer der<br />
gefragtesten deutschen charakterdarsteller der Gegenwart<br />
steht nichts mehr im Wege.<br />
Ab Mitte der 1960er folgt er auch dem Lockruf aus<br />
dem Ausland. Man ist auch dort auf ihn aufmerksam<br />
geworden. Er spielt europaweit in aufwendigen<br />
Kinofilmen mit – und auch Hollywood klopft an.<br />
Zahllose Produktionen dokumentieren seitdem seine<br />
internationale Karriere. Parallel dazu etabliert er<br />
sich weiter im deutschen Kino. Vor allem die Regisseure<br />
des „Jungen Deutschen Films“ wollen<br />
ihn nun, Anfang der 1970er, für ihre anspruchsvollen<br />
Produktionen. Die in dieser Zeit entstehenden<br />
Filme markieren cineastische Klassiker des deutschen<br />
Nachkriegsfilms: DEADLOcK (1970; FILMZ<br />
2006), DIE REISE NAcH WIEN (1973), DIE VERLO-<br />
RENE EHRE DER KATHARINA BLUM (1975), DIE<br />
BLEcHTROMMEL (1979; FILMZ 2004) oder LOLA<br />
(1981), um nur ein paar Beispiele dieser Generation<br />
zu nennen.