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Filmz-Programmheft 2009

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Besonders aufgrund seiner frühen Rollen wird er in<br />

den ersten Jahrzehnten bevorzugt als Antagonist<br />

bzw. ambivalenter charakter besetzt: so etwa in<br />

dem Ensemblefilm AM TAG ALS DER REGEN KAM<br />

(1959). Schon bald kann er aber beweisen, dass er<br />

neben seinem Geschick für maliziöse und tragische<br />

Figuren auch mit komödiantischen Typen zu überzeugen<br />

weiß. Eine besondere Gelegenheit dafür<br />

bietet ihm, seit seinen Erfolgen in diversen Ganoven-<br />

und Agentenfilmen der 1960er, BOMBER &<br />

PAGANINI (1976). Der Film wird umgehend ein Kassenknüller.<br />

Seitdem hat er wiederholt gezeigt, dass<br />

er eine weit größere Bandbreite beherrscht als die<br />

Bösewichte, auf die er zu Beginn seiner Karriere<br />

festgelegt wurde. Ganz im Gegenteil: Gerade diese<br />

frühe Festlegung scheint den Impuls geweckt<br />

zu haben, sich immer wieder von dieser Rolle zu<br />

emanzipieren, so wie z.B. in EPSTEINS NAcHT<br />

(2002) zu beobachten. So sind die Gegensätze zum<br />

festen Bestandteil seines Rollenspektrums geworden,<br />

und keiner Rolle mangelt es an Authentizität.<br />

Das schaffen nur ganz, ganz Wenige. Dafür danken<br />

wir!<br />

Wir gratulieren „unserem“ Mario Adorf.<br />

liEbEs rüCkblEndE-publikum,<br />

seit einigen Jahren bin ich „Autor“. Begonnen hat<br />

alles mit einem Vortrag anlässlich der 700-Jahrfeier<br />

meiner Heimatstadt Mayen. Ich hatte mir dazu<br />

ein paar Anekdoten aus meinem Leben notiert, die<br />

mir spontan eingefallen waren. Zu meinem Erstaunen<br />

gefiel das Vorgetragene und ich wurde in der<br />

Folgezeit immer wieder zur Publikation gedrängt.<br />

Irgendwann also setzte ich mich hin und versuchte<br />

mich zu erinnern.<br />

Einige dieser Erinnerungen führten mich auch in<br />

meine Mainzer Studienjahre (1950-1952) zurück.<br />

Ich sah alte Gesichter wieder, sah mich neben<br />

dem Gutenberg-Denkmal stehen. Sah, wie ich<br />

die Hoover-Nudeln mit Tomatensauce in Händen<br />

hielt, wie ich die Vorlesungen mitschrieb, wie<br />

ich schließlich im Studententheater mitwirkte und<br />

wie ich im Fort Gonsenheim oft an meine Mutter<br />

dachte.<br />

Wenn ich dieses Jahr als Ehrengast einer kleinen<br />

Rückblende meiner Filme nach Mainz komme, so<br />

sehe ich mich einem Kosmos von Erinnerungen<br />

gegenüber stehen, denn an meine Vergangenheit<br />

erinnere ich mich vor allem auch durch meine<br />

Filme. Und ich bin überzeugt: Bei FILMZ warten<br />

schon jetzt weitere schöne Erinnerungen auf mich.<br />

Es grüßt Sie herzlichst,<br />

Ihr Mario Adorf<br />

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