VNP–Schriften 1 - Verein Naturschutzpark eV
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16 VNP-Schriften 1 –Niederhaverbeck 2007<br />
Im Talraum ganzjährig oberflächennahe, gering schwankende Grund- und Quellwasserstände,<br />
die aus dem Niederschlag und dem der Niederung lokal in großer<br />
Menge zufließenden Hangwasser gespeist werden;<br />
die Talsohle wird von hydromorphen Böden, überwiegend Gleye, zum Teil auch<br />
Anmoor-Gleye, und in Teilbereichen Niedermoor, eingenommen;<br />
es findet kein anthropogener Nähr- und Feststoffeintrag von umliegenden Flächen<br />
in den Talraum und von dort in die Fließgewässer statt. Im Gegenteil erfolgt eine<br />
Festlegung von organischem Material durch die fortschreitenden Vermoorungsprozesse<br />
im Talraum;<br />
in Abhängigkeit von der jeweiligen Talform (Kerbtal, Muldental, Sohlental) ist in<br />
der Talsohle ein kleinflächig wechselndes, bewegtes Mirkorelief vorhanden.<br />
Flora und Vegetation, Fauna:<br />
Naturnahe Vegetation in den Fließgewässern und vor allem auch an den Ufern als<br />
Basis der limnischen Nahrungsnetze (hauptsächlich allochthoner Eintrag von Erlenblättern);<br />
naturraum- und standorttypische Zoozönosen in den Fließgewässern.<br />
Die Talräume sind bis auf die unten genannten Ausnahmen entsprechend den Einheiten<br />
der potenziellen natürlichen Vegetation vollständig bewaldet und unterliegen<br />
den ungestörten natürlichen Aufbau- und Zerfallsphasen. Es sind die naturraumtypischen<br />
Zönosen derartiger Wälder entwickelt;<br />
in ausgewählten Bereichen innerhalb einzelner Talräume sind offene Moorheiden,<br />
Binsen- und Seggenrieder, nasse Hochstaudenfluren und extensiv bewirtschaftete<br />
mesophile Feucht- und Nassgrünländer vorhanden. Einzelne derzeit in solchen Offenländern<br />
vorhandene talraumtypische Gehölze und Gehölzgruppen können toleriert<br />
werden. Außerdem sind in einigen Talräumen Heidemoore und Kleinsthochmoore<br />
Teil dieser offenen Bereiche. Offene Talraumabschnitte sind nur dort vorhanden,<br />
wo diese aus Gründen des Schutzes von an Offenland gebundener Pflanzenarten<br />
und –gesellschaften oder des Tierartenschutzes von hoher Bedeutung sind.<br />
In den Offenländern kommen die entsprechenden Talraum- und moortypischen<br />
Vegetations- und Faunenelemente vor;<br />
im Kontakt zu diesen Offenlandbereichen in den Talräumen sind offene Übergänge<br />
zu angrenzenden Heiden, Magerrasen, Mooren und Grünländern überall dort vorhanden,<br />
wo Tierarten vorkommen, die auf derartige Übergänge angewiesen sind;<br />
in Talräumen, in denen der erforderliche Erlenbewuchs an den Fließgewässern zu<br />
einer Beeinträchtigung von Lebensräumen vom Aussterben bedrohter, stark gefährdeter<br />
und gefährdeter Vogelarten führen würde, wird er auf möglichst kurzen<br />
Fließstrecken durch einen nur lückigen galeriewaldartigen Erlensaum oder durch<br />
Weiden- oder Gagelgebüsche ersetzt;