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VNP–Schriften 1 - Verein Naturschutzpark eV

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38 VNP-Schriften 1 –Niederhaverbeck 2007<br />

oder durch den anwachsenden Verkaufswert des geläuterten Bestandes die Maßnahme<br />

in einigen Jahren wesentlich kostengünstiger abgeschlossen werden kann.<br />

Die Absicht der Läuterungen verfolgten je nach Lage des Bestandes zwei konträre<br />

Zielrichtungen:<br />

1. Heidenahe Waldbestände, Erstaufforstungen oder Wälder mit Vernetzungsfunktion<br />

für Heiden wurden stark aufgelichtet. Die erhöhte Besonnung des Bodens<br />

führt zu einer gesteigerten Humuszersetzung, so dass der Aufbau von Rohhumusschichten<br />

verhindert wird und sich eine artenreichere Bodenvegetation einstellen<br />

kann. In einzelnen Beständen spiegelt das Arteninventar den Erfolg dieser<br />

Maßnahmen bereits wieder. So etablierten sich in drei Abteilungen der<br />

Schierhorner Fuhren Bestände des Sprossenden Bärlapps (Lycopodium annotinum);<br />

in den Egestorfer Fuhren konnten sich nach einer besonders intensiven<br />

Durchforstung (mit anschließender Räumung des Geästes) auch seltene Flechtenarten<br />

ansiedeln.<br />

Die Auslichtung der zumeist mit sehr dichtem Pflanzabstand begründeten Bestände<br />

sichert darüber hinaus für die Zukunft kräftige, sturmfeste Baumindividuen,<br />

die ein hohes Alter mit entsprechendem Stammdurchmesser erreichen können.<br />

Solche Baumindividuen sind von hohem Wert für den Artenschutz. Durch<br />

die forstlichen Eingriffe sollen in diesen heidenahen Wäldern lichte Strukturen<br />

entwickelt beziehungsweise erhalten werden.<br />

2. In einer Reihe von Flächen diente die intensive Durchforstung der Vorbereitung<br />

einer Unterpflanzung mit Eichen oder Buchen. So soll die Entwicklung zum naturnahen<br />

Laubholzwald gefördert beziehungsweise der Einwanderung unerwünschter<br />

Arten wie Fichte, Douglasie oder Spätblühender Traubenkirsche entgegengewirkt<br />

werden.<br />

Oft wurde bei der Durchforstung die gezielte Entnahme unerwünschter, standortfremder<br />

Baumarten in den Beständen mit umgesetzt.<br />

In der Regel waren die vorstehend aufgeführten Entwicklungsziele und die entsprechenden<br />

Defizite im Waldbestand Grundlage für die Läuterungsmaßnahmen. In einigen<br />

Bereichen kamen weitere Gründe hinzu:<br />

Schierhorner Fuhren:<br />

Die Schierhorner Fuhren nehmen bezüglich des Umfanges der hier für waldbauliche<br />

Entwicklungsmaßnahmen eingesetzten Mittel im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes<br />

eine Sonderstellung ein. Der 158 ha große Waldbestand konnte bereits 1992 durch

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