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VNP–Schriften 1 - Verein Naturschutzpark eV

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48 VNP-Schriften 1 –Niederhaverbeck 2007<br />

völlige Neugestaltung eines grabenartig ausgebauten Abschnittes des Gewässerbettes<br />

auf etwa 250 m Länge,<br />

Einbringung von Kies als natürliches Sohlsubstrat in den renaturierten Abschnitten,<br />

Sohlaufhöhung und einseitige Uferaufweitung auf einer Länge von 350 m.<br />

Die Maßnahmen am Gewässerbett zeigten bereits ein Jahr nach ihrer Umsetzung bei<br />

einer ersten chemisch-physikalischen Beprobung zur Erfolgskontrolle des Projektes<br />

gute Erfolge (HÜBNER 1999). So stieg der Sauerstoffgehalt des Wassers an allen Probestellen<br />

deutlich an. Erstaunlich rasch erfolgte auch die Wiederbesiedelung des Gewässers<br />

durch die Wirbellosenfauna. 1999 konnten bereits die folgenden bestandsgefährdeten<br />

Arten im bearbeiteten Gewässerabschnitt nachgewiesen werden:<br />

Trichoptera (Köcherfliegen): Beraeodes minutus, Hydropsyche saxonica, Ironoquia<br />

dubia und Molannodes tinctus;<br />

Coleoptera (Käfer): Lacccobius striatulus;<br />

Heteroptera (Wanzen): Notonecta obliqua;<br />

Odonata (Libellen): Erythromma najas.<br />

Der Anlage des Versumpfungsbeetes war jedoch nur in den ersten beiden Jahren ein<br />

Erfolg in Bezug auf eine Filterfunktion für das durch Nährstoffe belastete Fließgewässer<br />

beschieden. Bedingt durch die großen Sandfrachten, die das Gewässer bei Starkregenereignissen<br />

mit sich führt und die bei solchen Strömungsbedingungen nicht im<br />

Sandfang abgesetzt werden, war der Zufluss in das Versumpfungsbeet bereits recht<br />

bald versandet. Aufgrund der schlechten Erreichbarkeit dieses Abschnittes musste<br />

nach einigen Versuchen auf eine Abfuhr des Sandes aus diesem Bereich verzichtet<br />

werden. Die Mulden des Versumpfungsbeetes haben sich zwischenzeitlich jedoch zu<br />

einem strukturreichen Kleingewässer- Bruchwald-Biotopkomplex entwickelt.<br />

Um das Problem der Sand- und Nährstoffbelastung der Schmalen Aue, welches sich<br />

durch fortschreitende Umnutzung des anliegenden Grünlandes in Ackerland noch verstärken<br />

wird, zu beheben, wird der VNP weiterhin im Bereich östlich der Autobahn<br />

versuchen, Flächen anzukaufen. Der Landkreis Soltau-Fallingbostel wurde seitens des<br />

VNP zusätzlich aufgefordert, anstehende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in diesem<br />

Bereich für die Flächensicherung und den Rückbau des Gewässers zu konzentrieren.<br />

An mehreren Stellen innerhalb des Naturschutzgebietes wurde die Durchgängigkeit<br />

des Fließgewässers durch Sohlabstürze und Verrohrungen noch zu Beginn der Projektlaufzeit<br />

unterbrochen. Durch Maßnahmen des Projektes konnten diese Querbauwerke<br />

im Gewässer weitgehend beseitigt werden. In Einzelfällen konnte auf Übergänge nicht

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