Karl Heinz Wagner
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Logikgrammatik 135<br />
kann daher sein, daß der Wert von y, der das Prädikat erfüllen würde, in<br />
irgendeiner Weise vom Wert von x abhängig ist. In diesem Fall geht man<br />
davon aus, daß es eine Funktion gibt, die in Abhängigkeit von x den Wert<br />
von y bestimmt: y = s2(x). Man nennt eine solche Funktion eine Skolem<br />
Funktion 4 Unsere Beispielformel kann damit in x V ater(s2(x), x) transformiert<br />
werden.<br />
8. Da jetzt alle noch verbleibenden Variablen allquantifiziert sind, kann das<br />
Präfix per Konvention weggelassen werden.<br />
9. Konvertiere die verbleibende Matrix in eine Konjunktion von Klauseln<br />
1. Konjunktion nach außen ziehen (Distributivgesetz der Disjunktion: -<br />
Distrib):<br />
p ∨ (q ∧ r) ≡ (p ∨ q) ∧ (p ∨ r)<br />
2. Gegebenenfalls Anwendung von Kommutativ- und Assoziativgesetzen<br />
(Komm, Assoz):<br />
3. Gegebenenfalls Vereinfachungen (Vereinf):<br />
a. p ∧ p ≡ p<br />
b. p ∨ p ≡ p<br />
c. p ⇒ p ≡ p<br />
10. Eine Konjunktion von Klauseln wird zu einer Klauselmenge zusammengefaßt.<br />
Falls mehrere Formeln zur Beschreibung des gleichen Sachverhalts dienen,<br />
werden sie nach der Konversion zu einer Klauselmenge zusammengefaßt.<br />
11. Gegebenenfalls Umbenennung der Variablen in der Klauselmenge nach dem<br />
vorigen Schritt, so daß keine zwei Klauseln die gleichen Variablen enthalten.<br />
Beispiel:<br />
Schritt Formel<br />
<br />
0<br />
<br />
x[<br />
<br />
yP (x, y) ⇒ ¬<br />
<br />
y(Q(x, y) ⇒ R(x, y))]<br />
1<br />
<br />
x[¬<br />
<br />
yP (x, y) ∨<br />
<br />
¬ y(¬Q(x, y) ∨ R(x, y))]<br />
2<br />
<br />
x[<br />
<br />
y¬P (x, y) ∨<br />
<br />
y(Q(x, y) ∧ ¬R(x, y))]<br />
3<br />
<br />
x[ y¬P (x, y) ∨ z(Q(x, z) ∧ ¬R(x, z))]<br />
4 x[¬P (x, s1(x)) ∨ (Q(x, s2(x)) ∧ ¬R(x, s2(x)))]<br />
Kommentar<br />
Ausgangsformel<br />
Konditional<br />
Skopus der Negation<br />
Variablen umbenennen<br />
Skolemisierung<br />
5 ¬P (x, s1(x)) ∨ (Q(x, s2(x)) ∧ ¬R(x, s2(x))) Präfix weglassen<br />
6 (¬P (x, s1(x)) ∨ Q(x, s2(x))∧<br />
(¬P (x, s1(x)) ∨ ¬R(x, s2(x)))<br />
Distribution<br />
7 {¬P (x, s1(x)) ∨ Q(x, s2(x)),<br />
¬P (x, s1(x)) ∨ ¬R(x, s2(x))}<br />
Klauselmenge<br />
8 {¬P (x1, s1(x1)) ∨ Q(x1, s2(x1)),<br />
¬P (x2, s1(x2)) ∨ ¬R(x2, s2(x2))}<br />
Variable umbenennen<br />
4 Benannt nach einem norwegischen Mathematiker namens Skolem. Skolemkonstante<br />
sind Skolemfunktionen mit Null Argumenten.