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Bereichert … Um eine ganz besondere Erfahrung wurde ich in den 22 Wochen beim Christophorus Hospiz Verein bereichert. Nachdem ich im Herbst vor zwei Jahren begonnen hatte, „Soziale Arbeit“ an der Katholischen Stiftungsfachhochschule zu studieren, war es an der Zeit, mein Praxissemester zu absolvieren. Gar nicht so leicht, sich für einen Bereich zu entscheiden, da es im gesamten Studium nur eine einzige Möglichkeit gibt, Praxiserfahrung zu sammeln. Meine ursprüngliche Planung, diese Zeit im Ausland zu verbringen, hatte nicht geklappt und im Nachhinein denke ich, dass das wohl so sein sollte und auch gut so war ... Seit Januar 2009 arbeite ich in Großhadern auf der Palliativstation und es gefällt mir dort ausnehmend gut. Jeden Tag lernt man unglaubliche Menschen kennen und jeden Tag darf ich für mein weiteres Leben dazulernen. So habe ich mich gefragt, ob ich in diesem Bereich, in dem ich gerne auch nach meinem Studium tätig sein würde, meinen Horizont erweitern möchte oder ob ich doch lieber das Praktikum nutzen sollte, ganz neue Erfahrungen zu sammeln. Aus diversen Gründen habe ich mich für die erste Option entschieden. Für mich war es spannend, die Menschen zu treffen, mit denen ich zuvor das ein 26 Ein Praktikum im CHV Von Anja Beckendorf oder andere Mal telefoniert hatte, wenn es z.B. um die Verlegung eines Patienten in das Christophorus Hospiz ging. Aufregend, eine ganz neue Seite des Palliativbereiches kennenzulernen. Je näher der erste Tag rückte, desto mehr bibberte ich jedoch auch, ob ich mich mit den Leuten verstehen würde und ob ich ihre Erwartungen erfüllen könne. Natürlich wollte ich nicht als „Kollegin“ versagen. Doch bereits am ersten Tag waren diese Sorgen passé. Alle begrüßten mich so herzlich und offen, niemand gab mir das Gefühl „nur“ Praktikantin zu sein. Dies hat sich durch die kompletten Monate durchgezogen und nahm viel Druck von mir. Nach lediglich einem halben Jahr als Praktikantin hatte ich das Gefühl, „mein“ Team verlassen zu müssen. Obwohl ich drei Jahre im selben Bereich tätig gewesen war, stellte der ambulante Bereich überraschend viel Neuland für mich dar. Ich sah mich ganz neuen Herausforderungen gegenüber, über die ich mir zuvor gar keine Gedanken gemacht hatte. Im Krankenhaus konnte ich stets alle Hilfsmittel oder helfenden Hände vor Ort nutzen sobald ich sie brauchte. Dies war nun völlig anders. Ich bewundere die Kreativität und die Flexibilität, die in diesem Bereich eingebracht werden müssen. Dies gilt sowohl für die haupt-, als auch für die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen. Jeden Tag habe ich es aufs Neue genossen, Menschen und ihre Lebenssituationen
kennenzulernen. Schließlich ist es nicht selbstverständlich, jemanden in seinem ganz persönlichen Zufluchtsort – seiner Wohnung – begegnen zu dürfen. Und doch denke ich, dass gerade dies die Arbeit so besonders und wertvoll macht: Erfahrungen teilen zu dürfen und Menschen auf ihrem Weg unterstützen zu können. Dies gilt aber nicht nur für die kranken Menschen und ihre Zugehörigen, sondern ebenso für die Hospizhelfer/innen, die sich aus unterschiedlichsten Beweggründen für dieses Ehrenamt beim CHV entschieden haben. Auch diesbezüglich werde ich einige Geschichten in Erinnerung behalten. Die Zeit meines Praktikums war eine sehr bewegte für den Christophorus Hospiz Verein. Personelle Veränderungen, Krankheit und Versterben von geschätzten Menschen, aber auch freudige Ereignisse, prägten die Wochen. Auch in diesem Zusammenhang erlebte ich es als bewegend, wie wertschätzend alle miteinander umgingen, auch wenn die Grenzen das ein oder andere Mal mit Sicherheit erreicht waren. Für dies alles ein ganz, ganz liebes Dankeschön. Ich hatte eine wunderbare Zeit beim CHV und werde sehr viel für mein weiteres Leben mitnehmen. Krankenzimmer im Hospiz 27
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