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Band 2 - Fallstudien - HWWI

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Fallstudie: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 25<br />

flikt- und Risikoanfälligkeit. Ein besonderes Kennzeichen von internationalen Gemeinschaftsevaluationen<br />

ist auch der im Vergleich zu traditionellen Evaluationen hohe Zeitaufwand.<br />

Evaluationsprozesse von 2-3 Jahren sind keine Ausnahme, sondern eher die<br />

Regel. Internationale Gemeinschaftsevaluationen sind auch häufig mit hohem Kostenaufwand<br />

verbunden. Vorhaben mit einem Finanzvolumen von 1 Mio. € und mehr sind<br />

durchaus üblich. Bezogen auf die einzelnen Kofinanciers hält sich der finanzielle Aufwand<br />

jedoch im Rahmen. Zu beobachten ist, dass vor allem für die „lead agencies“, die<br />

die Federführung übernehmen, der personelle und zeitliche Aufwand immens ist.<br />

5.2 Umfang der Evaluation<br />

Die im BMZ für Evaluationen aufgewendeten Finanzmittel sind gemessen am Budget<br />

des BMZ geradezu als marginal zu bezeichnen, auch wenn sie in den letzten Jahren erhöht<br />

wurden. Standen 2001 noch insgesamt rund 1 Mill. € 12 für die Evaluationseinheit<br />

zur Verfügung, was gemessen am Etat 13 des EPL 23 (2001: 3,789 Mrd. €) = 0,03%, gemessen<br />

an der bilateralen Zusammenarbeit (2001: 2,649 Mrd. €) = 0,04%, entspricht,<br />

waren es 2006: 1,4 Mill €. Dies entspricht gemessen am Etat des EPL 23 (2006: 4,18) =<br />

0,03%, gemessen an der bilateralen Zusammenarbeit (2006: 2,56) = 0,05%. Bei den vom<br />

BMZ in Auftrag gegebenen Evaluationen handelt es sich in der Regel um Evaluationen<br />

laufender Vorhaben. Bisher wurden erst zwei Ex-post-Evaluationen durchgeführt um die<br />

Nachhaltigkeit der EZ zu überprüfen. Vor dem Hintergrund, dass hierfür spätestens seit<br />

der Studie von 1998/99 eine theoretisch und methodisch ausgearbeitete und erprobte<br />

Evaluationskonzeption vorliegt, ist dies umso weniger verständlich (vgl. BMZ 2000b,<br />

Caspari 2004, Stockmann 1996). Wie bei den meisten anderen nationalen Geldgebern<br />

fehlen zudem fundierte Wirkungsevaluationen (vgl. Kapitel 6.3). Allerdings wurde im<br />

Rahmen einer Universitätskooperation eine erste Studie begonnen und konzeptionelle<br />

und methodische Vorarbeit für weitere Studien wurden in Auftrag gegeben.<br />

Aus dem Evaluationsbudget des BMZ werden die bei der Durchführung von Evaluationen<br />

anfallenden Kosten für Fremdpersonal (Gutachter, Reisekosten, sonstige Kosten)<br />

sowie die Kosten, die die GTZ für die vertragliche Abwicklung der BMZ-Evaluationen<br />

in Rechnung stellt (u.a. Zeitaufschriebe, sonstige Einzelkosten, Verwaltungsgemeinkosten,<br />

kalkulatorischer Gewinn etc.) finanziert. Dieser Betrag entspricht – zusammen mit<br />

der Mehrwertsteuer – durchschnittlich mehr als 20% (!) der Kosten einer Evaluationsmaßnahme.<br />

Dass somit rd. 12-15% des Budgets allein für administrative Leistungen der<br />

GTZ aufgewendet wird, schmälert nicht nur die eigentlich noch für Evaluation zur Verfügung<br />

stehenden Finanzmittel, sondern scheint auch überhöht.<br />

Auch wenn berücksichtigt wird, dass das Evaluationsbudget die Personalkosten von<br />

BMZ-E sowie die Kosten für die Verbreitung von Evaluationsergebnissen nicht enthält,<br />

sondern aus dem allgemeinen Verwaltungsbudget des BMZ finanziert wird, braucht<br />

kaum noch erwähnt zu werden, dass durch diesen Etat von rund 1,4 Mill. Euro auch nicht<br />

annähernd die Finanzmittel bereitgestellt werden, die angesichts der Aufgabenstellung<br />

von BMZ-E, den ständig steigenden Anforderungen an die Qualität von Evaluation (vgl.<br />

12 Budget-Summe aus Titel 53202 von EPL 23. In begrenztem Umfang können Evaluationen auch<br />

aus dem TZ-Titel 89603 finanziert werden.<br />

13 Die Budgetausgaben der Jahre 2000-2005 umfassen auch die Kosten für die im ZEP enthaltenen<br />

Einzelprojektevaluationen, die die DO im Auftrag des BMZ durchführten.

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