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Band 2 - Fallstudien - HWWI

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Fallstudie: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 35<br />

8 Nutzung<br />

8.1 Ziele und Zwecke der Nutzung<br />

Bei Evaluationen des BMZ stehen die beiden Ziele Lernen und Rechenschaftslegung im<br />

Vordergrund. In der derzeitigen Praxis überwiegt der Lernaspekt sowohl im Hinblick auf<br />

die Auswahl der Evaluation (überwiegend nachfrageorientierte Gestaltung des ZEP) als<br />

auch im Hinblick auf die Prozessgestaltung. Zwar schließen sich beide Ziele nicht gegenseitig<br />

aus, so dass natürlich auch aus lernorientierten Evaluationen Informationen für die<br />

Rechenschaftslegung gewonnen werden können, doch in der Regel unterscheidet sich die<br />

Auswahl, Planung (Partizipationsgrad), Vorgehensweise (eingesetzte Methoden) und<br />

Verwertung bei lern- und rechenschaftsorientierten Evaluationen deutlich (vgl. Stockmann<br />

2006: 67).<br />

Das BMZ begründet das Primat des Lernens vor der Rechenschaftslegung damit, dass<br />

die Steuerung der EZ Vorrang vor der Außendarstellung habe. Die Abkehr von der früher<br />

dominierenden Rolle der Inspektions- und Erfolgskontrolle zugunsten einer primären und<br />

allzu einseitigen Lernorientierung schafft ein umgekehrtes Defizit, das von einigen im<br />

BMZ auch deutlich erkannt wird: „Der Kontrollaspekt kommt zu kurz“ (INT BMZ 11).<br />

Oder: „Wir sind voll auf dem Lerntrip, die Legitimationsfrage stellt keiner mehr. […]<br />

Wir üben kaum noch eine Kontrollfunktion aus!“ (INT BMZ 2)<br />

Hier wird es notwendig sein, eine neue Balance zwischen Lernen und Rechenschaftslegung<br />

(Kontrolle) zu finden. Dies umso mehr, als nicht nur die Planung und Durchführung<br />

von EZ-Maßnahmen, sondern zunehmend auch immer mehr Steuerungsaufgaben<br />

aus Kapazitätsgründen aus dem BMZ bewusst und unbewusst in die DO abwandern.<br />

Wenn dieser Prozess schon nicht zu stoppen ist oder umgekehrt werden kann, dann sollte<br />

das BMZ der Rechenschaftslegung und Kontrolle wieder mehr Gewicht zumessen. Hierfür<br />

müsste das BMZ vermehrt Ex-post-Evaluationen einsetzen, um prüfen zu können, ob<br />

die entwicklungspolitischen Vorgaben von den DO auch erreicht werden.<br />

8.2 Produkte: Art und obligatorische Formen der Evaluationsprodukte<br />

Im Einzelnen werden im Rahmen einer BMZ-Evaluation folgende „Produkte“ erarbeitet:<br />

Terms-of-Reference, Inception Report, zum Teil (weitere) Vorberichte, Briefing- und<br />

Debriefing-Präsentationen in Landessprache, Evaluationsberichte (häufig: <strong>Fallstudien</strong>berichte<br />

plus Synthesebericht), Stellungnahmen der Mitglieder der AG/ Referenzgruppe,<br />

Management Response (fachliche Stellungnahme des federführenden Fachreferates),<br />

Umsetzungsplan, Umsetzungsbericht, Leitungsvorlage, Kurzberichte in Landessprache<br />

(für Partner), Kurzberichte in Deutsch und Englisch für Internetauftritt.<br />

Die Qualität der Produkte hat sich an den verschiedenen vom BMZ genutzten Standards<br />

und Leitlinien auszurichten (vgl. Kapitel 2.1, vgl. auch die Ausführungen in Kapitel<br />

6 zur Qualität der Evaluation). Auf welche Qualitätskriterien es ankommt, ist auch gut<br />

der Qualitätscheckliste für BMZ-Evaluationen zu entnehmen, anhand derer Evaluationsberichte<br />

beurteilt werden (vgl. BMZ 2006g).<br />

8.3 Prozesse der Nutzung<br />

Die Ergebnisse von BMZ-E-Evaluationen werden vor allem von den unmittelbar Beteiligten<br />

genutzt, die in den Evaluationsprozess eingebunden sind. Hierfür sorgen von der<br />

Planung bis zur Auswertungssitzung verschiedene Feedbackschleifen (vgl. Kapitel 4).

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