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Band 2 - Fallstudien - HWWI

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Fallstudie: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 39<br />

Auch wenn hier in erster Linie die DO gefragt sein dürften (insbesondere InWEnt, das<br />

solche Programme in geringem Umfang durchführt), ist zu fragen, ob das bisherige Engagement<br />

in diesem Sektor, der durch das BMZ gesteuert werden kann, ausreicht. Deshalb<br />

ist hier auch das BMZ gefordert, entsprechende Zeichen zu setzen.<br />

9.2 Einbindung der Partnerorganisationen und Zielgruppen<br />

Die Einbindung der Partner in die Planung, Durchführung und Auswertung von Evaluationen<br />

ist beim BMZ besonders schwierig, da es nicht wie die DO Projekte oder Programme<br />

durchführt oder steuert, und somit gemeinsame Monitoring- und Evaluationsaktivitäten<br />

im Planungs- und Ablaufprozess entwickelt werden können. Das BMZ weist ein<br />

deutlich anderes Portfolio auf als die DO. So ist z.B. schwer vorstellbar, wie und welche<br />

Partner bei Evaluierungen mit länderübergreifenden Querschnittsthemen beteiligt werden<br />

könnten. Allerdings gibt es auch eine Vielfalt von BMZ-Evaluationen, in denen die Partner<br />

aktiv eingebunden werden können und auch werden, wenn auch nicht unbedingt in<br />

ausreichendem Umfang.<br />

So bieten natürlich Einzelprogrammevaluationen, aber z.B. auch Sektorevaluationen,<br />

Länderprogrammevaluationen, Wirkungs- und Nachhaltigkeitsevaluationen die Möglichkeit<br />

einer intensiven Partnerbeteiligung.<br />

Standard bei einschlägigen BMZ-Evaluationen ist bisher, dass die Partner vorab über<br />

die Botschaften über die geplanten Evaluationen informiert werden. Zuweilen werden<br />

Evaluationen auch schon während Regierungsverhandlungen angekündigt oder sind in<br />

gemeinsamen Planungsdokumenten festgelegt. Die Regel ist, dass die in Deutschland<br />

verfassten ToR dem Partner zur Kommentierung vorgelegt werden, allerdings selten mit<br />

großem Erfolg, d.h. sie werden zumeist kommentarlos akzeptiert.<br />

Die Regel ist weiterhin, dass bei jeder Evaluationsmission am Beginn (briefing) und<br />

am Ende der Feldphase (debriefing) die Partner von dem Evaluationsvorhaben bzw. den<br />

Ergebnissen informiert werden. Kommentare des Partners können dann noch im endgültigen<br />

Evaluationsbericht berücksichtigt werden. Wenn der Bericht nicht in der im Partnerland<br />

üblichen Verfahrenssprache erstellt wird, wird dem Partner zumeist eine Kurzfassung<br />

übermittelt, die von diesem in den meisten Fällen wiederum kaum kommentiert<br />

zur Kenntnis genommen wird. Nur selten, insbesondere bei großen Evaluationen, kommt<br />

es vor, dass Vorabmissionen mit dem Teamleiter der Evaluatorengruppe zur Vorbereitung<br />

einer Evaluation vorher ins Land reisen und ToR und Ablauf mit dem Partner diskutieren.<br />

So z.B. im Rahmen der Länderprogrammevaluation Burkina Faso, Äthiopien und<br />

Tansania.<br />

Die Rolle von Vorabmissionen zur stärkeren Partnerbeteiligung bei der Planung und<br />

Durchführung von Evaluationen wird vom BMZ positiv bewertet. Allerdings wird auch<br />

darauf verwiesen, dass sich dadurch die Reisekosten sowie der Ressourcenaufwand insgesamt<br />

deutlich erhöhen. Sollte auch die Auswertungsphase noch stärker in die Partnerländer<br />

verlagert werden, würde dies die Kosten für Evaluationen weiter steigen lassen.<br />

Nicht zuletzt als Folge der Paris Declaration wird im BMZ dennoch eine stärkere Integration<br />

der Partner in Evaluationen in Zukunft erwartet, um Ownership und Alignment<br />

zu fördern (vgl. BMZ 2007f). Hierfür sollten zum einen die Evaluationskapazitäten der<br />

Partner ausgebaut und deren Interesse an Evaluation geweckt werden. Darüber hinaus<br />

werden Überlegungen angestellt, wie die Ablaufprozesse geändert werden könnten, um<br />

die Partner stärker einzubinden. So wird in einer vom BMZ beauftragen Studie (BMZ

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