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Band 2 - Fallstudien - HWWI

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Fallstudie: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 31<br />

Die Qualität der vom BMZ in Auftrag gegebenen Evaluationen erfüllt nicht immer die<br />

Erwartungen der Beteiligten. Generell ist zu beobachten, dass viele der bisher verwendeten<br />

Evaluationsformen – vor allem vor dem Hintergrund zumeist hochkomplexer Fragestellungen<br />

– durch konzeptionell und methodisch anspruchsvollere Designs ersetzt werden<br />

müssen. So sind z.B. Aussagen zu Wirkungen oft deshalb wenig valide und zuverlässig,<br />

weil sie sich nicht auf Baseline-Daten stützen können, die Monitoring-Daten, auf die<br />

zurückgegriffen werden muss, oft lückenhaft sind und keine Kontroll- oder zumindest<br />

Vergleichsgruppen verwendet werden.<br />

Mangelnde Qualität wird jedoch als eine der häufigsten Ursachen für mangelnde Akzeptanz<br />

der Evaluationsergebnisse genannt, was natürlich ihre Umsetzungschancen mindert.<br />

Um die Qualität zu verbessern, müsste einerseits das BMZ höhere Ansprüche an die<br />

eingesetzten Untersuchungsdesigns, Erhebungsmethoden und Auswertungsverfahren<br />

stellen, andererseits müssten die Gutachter dazu in der Lage sein (oder dahingehend aus-<br />

und weitergebildet werden), dass sie diese Ansprüche erfüllen können. Allerdings sollte<br />

klar sein, dass diese Ansprüche nicht auf der Basis des bisher üblichen Mengengerüsts<br />

eingelöst werden können, sondern dass deutlich mehr Finanzmittel bereitgestellt werden<br />

müssten.<br />

Trotz der propagierten Wirkungsorientierung ist der Kenntnisstand im BMZ zur Wirksamkeit<br />

oder gar Nachhaltigkeit der EZ gering. Dies liegt natürlich nicht nur daran, dass<br />

das BMZ bisher erst wenige fundierte Wirkungs- Nachhaltigkeitsanalysen durchgeführt<br />

hat, sondern dass auch die DO dieser Aufgabe bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt<br />

haben (vgl. die übrigen <strong>Fallstudien</strong>). Lediglich die KfW führt regelmäßig Expost-Evaluationen<br />

durch.<br />

Auch dieses Defizit kann insgesamt nur durch aufwendigere Designs als bisher, den<br />

Einsatz verschiedener Erhebungsmethoden und differenziertere Auswertungsmethoden<br />

überwunden werden, da nur auf diese Weise vertiefte Einsichten in die komplexen Ursachen-Wirkungsgefüge<br />

möglich sind. Erste Anzeichen, die Wirkungsfragen und die damit<br />

verbundenen, hohen Herausforderungen anzugehen, sind im BMZ deutlich erkennbar.<br />

7 Personal<br />

7.1 Personalkapazität<br />

Im Referat BMZ-E sind neben der Referatsleiterin drei Referenten (davon 2 Vollzeit-<br />

und 1 Teilzeitbeschäftigte 50%) sowie zwei Bürosachbearbeiter (Soll: 1 Vollzeit, 1 Teilzeit:<br />

50%) tätig, die ausschließlich Evaluationsaufgaben wahrnehmen. Mit diesem Stellenplan<br />

bewegt sich das BMZ wie schon bei der finanziellen Ressourcenausstattung im<br />

internationalen Vergleich am untersten Ende.<br />

Länder mit einem deutlich niedrigeren Budget für die EZ wie Norwegen, die Niederlande<br />

oder Kanada verfügen über doppelt bis viermal so viel Personal. Eine ähnlich geringe<br />

Personalstärke weisen in der DAC-Tabelle nur noch Dänemark (bei dreimal höherem<br />

Evaluationsbudget, obwohl die ODA-Leistungen nur ein Fünftel Deutschlands ausmachen)<br />

und Irland auf (bei etwa gleich hohem Evaluationsbudget). Auch gegenüber den<br />

deutschen DO (KfW: 7½, GTZ: 8) ist die Personalausstattung von BMZ-E (3½ Professi-

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