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Band 2 - Fallstudien - HWWI

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Fallstudie: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 43<br />

Das Budget und die Personalausstattung sind weder der anspruchsvollen Aufgabenstellung<br />

noch dem wachsenden Aufgabenspektrum angemessen.<br />

Im internationalen Vergleich als auch im Vergleich zu den beiden großen deutschen<br />

staatlichen DO, GTZ und KfW, rangieren das Budget und die Personalausstattung<br />

von BMZ-E am untersten Ende.<br />

Die Positionierung von BMZ-E im Organisationsgefüge ist hierarchisch deutlich<br />

niedriger angesiedelt als die Evaluationsreferate von KfW und GTZ.<br />

Während die Leitung der Evaluationseinheiten in KfW und GTZ den Rang und die<br />

Vergütung eines „Stabsstellenleiters“ (vergleichbar mit Bereichsleiter in der GTZ)<br />

einnehmen, ist diese Position im BMZ-E „lediglich“ eine Referatsleiterstelle.<br />

Eine institutionelle, finanzielle und personelle Besserstellung würde nicht nur ein Signal<br />

für den hohen Stellenwert der Evaluation setzen, sondern vor allem die Arbeitsbedingungen<br />

von BMZ-E verbessern, so dass eine Reihe von hier dargelegten Problemen intensiver<br />

bearbeitet werden könnten, auf die jetzt noch einmal zusammenfassend in einem<br />

systematischen Vergleich mit der Ausgangslage (1999/2001) eingegangen wird.<br />

Folgende wesentliche Befunde können festgehalten werden:<br />

1. Die 1997 eingeführte neue Arbeitsteilung zwischen BMZ und DO wurde konsequent<br />

weiterentwickelt und in den neuen TZ-/FZ-Leitlinien festgeschrieben. Die zunächst<br />

den DO übertragenen Einzelevaluationen wurden mittlerweile ganz aufgegeben. Neu<br />

ist die starke Orientierung auf Wirkungen, die durchgängig bei allen Evaluationsformen<br />

zum Leitthema avancierte.<br />

2. BMZ-E ist zwar nicht mehr (wie noch 1999) in der Linie, sondern wie schon 2001<br />

als Stabsstelle positioniert, jedoch nach wie vor nicht der Leitung zugeordnet. Im<br />

Haus ist BMZ-E die (nahezu) allein für Evaluation zuständige Einheit. Eine Steuerung<br />

durch andere Referate findet seit 2005 de fakto kaum mehr statt.<br />

3. Evaluation ist nicht ausreichend in das Qualitätsmanagement des BMZ eingebunden.<br />

Die einzelnen Elemente – Qualitätssicherung durch die DO und die steuernden<br />

Referate im BMZ, Evaluation, Umsetzungsmonitoring, Zielvereinbarungen, PwC-<br />

Berichte, etc. – sind nur schwach systemisch miteinander verknüpft. Zwar wurde das<br />

Wissensmanagementsystem seit der letzten Evaluation deutlich ausgebaut, für die<br />

Qualitätssicherung wird es jedoch bisher zu wenig genutzt.<br />

4. Das ZEP wird nicht mehr jährlich, sondern alle zwei Jahre, doch nach wie vor bedarfsorientiert<br />

auf der Basis einer Befragung der Referate zusammengestellt. Die<br />

Zahl der Planungs- und Durchführungshilfen für die Steuerung der Ablaufprozesse<br />

einer Evaluation haben sich deutlich erhöht und tragen zur Harmonisierung des Prozesses<br />

bei. Seit der letzten Evaluation hat die Aufwertung von Methodenfragen eine<br />

weitere Intensivierung erfahren (was nicht zuletzt auch in dem jetzt klar vorstrukturierten<br />

und mittlerweile verpflichtend vorgeschriebenen Inception Report zum Ausdruck<br />

kommt.<br />

Darüber hinaus wird die bisher vorherrschende freihändige Auftragsvergabe an zumeist<br />

einzelne Gutachter zunehmend durch Ausschreibungen ersetzt; auf der Basis<br />

erster Erfahrungen sollen Rahmenverträge abgeschlossen werden. Dadurch ist eine

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