Oberpfälzer Schule - BLLV
Oberpfälzer Schule - BLLV
Oberpfälzer Schule - BLLV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
10<br />
STUDENTEN<br />
Universität Regensburg:<br />
<strong>BLLV</strong>-Studenten berichten vom<br />
Auslandspraktikum<br />
Immer wieder nutzen Mitglieder der <strong>BLLV</strong>-Studentengruppe die<br />
Möglichkeit, mit Hilfe des <strong>BLLV</strong> ein Auslandspraktikum zu absolvieren.<br />
Im Folgenden berichten zwei Studenten der Universität Regensburg.<br />
Tasmanien<br />
Vom 14. Februar bis zum 27. März 2013<br />
durfte ich mithilfe eines durch den <strong>BLLV</strong><br />
vermittelten Praktikums am Hobart College<br />
auf Tasmanien unterrichten und den<br />
Schulalltag vor Ort kennenlernen. Und da<br />
ich schon mal in der „Ecke“ war, reiste ich<br />
noch entlang der Ostküste Australiens, bevor<br />
es am 13. April zurück nach Deutschland<br />
ging.<br />
Schon der Empfang durch meine Gastfamilie<br />
gab mir das Gefühl, dass ich mich<br />
zuhause fühlen werde. Das „Rahmenprogramm“<br />
ließ keine Langeweile aufkommen.<br />
Nicht nur Unterkunft und die<br />
gemeinsamen Abendessen, sondern vor<br />
allem die vielen Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten<br />
der grünen Insel ließen<br />
mich Land und Leute kennenlernen. Die<br />
„Aussies“ sind weltoffene und entspannte<br />
Menschen, weswegen man sich in kürzester<br />
Zeit nicht mehr nur als Gast, sondern<br />
als Teil der Familie fühlte.<br />
Das eigentliche Praktikum am Hobart<br />
College ermöglichte es, eine neue Kultur<br />
und dessen Bildungssystem kennenzulernen.<br />
Das College lässt sich am ehesten<br />
mit der gymnasialen Oberstufe vergleichen<br />
und ist stark berufs- bzw. universitätsorientiert.<br />
„Meine“ Deutschklasse, die<br />
aus Anfängern und Fortgeschrittenen zusammengesetzt<br />
war, bestand aus nur acht<br />
Schülern. Das ist damit zu begründen, dass<br />
vor allem europäische Sprachen in Australien<br />
eher stiefmütterlich behandelt werden.<br />
Doch war meine Klasse höchst motiviert,<br />
viele hatten deutsche Eltern oder<br />
waren sogar schon in Deutschland. Durch<br />
gemeinsame Übungen und Spiele gelang<br />
es mir, den Jugendlichen mein Land näher<br />
zu bringen. Aber nicht nur Deutsch oder<br />
Englisch standen auf dem Stundenplan.<br />
Für Abwechslung und eine Menge Spaß<br />
sorgte auch ein Outdoor Adventure Kurs,<br />
in dem sich jeder in Klettern oder Schnorcheln<br />
üben konnte. Ein engagiertes Leh-<br />
rerkollegium, modernste Ausstattung mit<br />
Smartboards und ein weites Kursangebot,<br />
bekräftigten meinen Eindruck, dass <strong>Schule</strong>n<br />
in Australien die Mittel zur Verfügung<br />
haben, die sie brauchen, um Kinder und<br />
Jugendliche auf das Leben vorzubereiten.<br />
Kaum war ich angekommen, musste ich<br />
auch schon wieder abreisen. Das Angebot,<br />
dass ich nach meiner Ausbildung einfach<br />
anrufen und nach einer Stelle fragen<br />
soll, werde ich gerne annehmen.<br />
Patrick Frank<br />
(Patrick Frank ist Mitglied der Regensburger<br />
<strong>BLLV</strong>-Studentengruppe und studiert im 6. Semester<br />
für das Lehramt am Gymnasium Englisch,<br />
Geschichte und Sozialkunde)<br />
Pennsylvania<br />
Klein fühlte ich mich vor der weißen<br />
Marmorstatue Abraham Lincolns, des bis<br />
heute beliebtesten Präsidenten der Vereinigten<br />
Staaten, im Lincoln Memorial in<br />
Washington. Genauso erging es mir neben<br />
Rocky Balboa, dem von Sylvester<br />
Stallone gespielten Protagonisten der Rocky-Filmreihe,<br />
dessen Denkmal auf Postkarten<br />
aus Philadelphia abgebildet ist.<br />
Die Siegerpose des Boxers habe ich gleich<br />
nachgemacht, weil sie meine Praktikumserfahrung<br />
auf den Punkt bringt: echt<br />
<strong>Oberpfälzer</strong> <strong>Schule</strong> 2013/3 – 35. Jahrgang<br />
stark. Echt stark empfand ich die viereinhalb<br />
Wochen, die ich von Mitte Februar<br />
bis Ende März im <strong>BLLV</strong>-Auslandspraktikum<br />
in Pennsylvania verbringen<br />
durfte. Es bietet aufschlussreiche Einblicke<br />
in das Schulsystem und die Arbeit der<br />
örtlichen Lehrergewerkschaft. So hospitierten<br />
ich an neun verschiedenen <strong>Schule</strong>n<br />
und in über hundert Klassenzimmern.<br />
Die Schulbesuche an den primary, middle,<br />
high und technichal schools gestatteten<br />
einen Blick in die Zukunft. Beispielsweise<br />
ist in den technisch hervorragend ausgerüsteten<br />
Klassenzimmern Pennsylvanias<br />
volle Inklusion bereits Realität. Zahlreiche<br />
Wahlfächer und eine enge Verzahnung<br />
von <strong>Schule</strong> und Studium erlauben<br />
es Schülern, individuelle Schwerpunkte<br />
zu setzen und bereits frühzeitig ihre Interessen<br />
auszuloten. Gleichzeitig ächzen<br />
Lehrkräfte unter der Last vieler Vorschriften<br />
und des enormen Ausmaßes an<br />
Daten, das zu Evaluationszwecken erhoben<br />
werden muss.<br />
Gegen diesen Probleme – und auch gegen<br />
den Druck der Politik – kämpft die PSEA.<br />
Ich durfte mehreren Gewerkschaftssitzungen<br />
auf lokaler und regionaler Ebene<br />
beiwohnen.<br />
Die PSEA sorgte für die Unterbringung<br />
bei einer wunderbaren Gastfamilie, die<br />
mich einen Monat lang nicht nur an ihrem<br />
Leben teilhaben ließ, sondern mich<br />
auch an den Wochenenden auf Ausflüge<br />
einlud.<br />
Was ich aus dem Praktikum mitnehme?<br />
Neben prägenden Erfahrungen und vielen<br />
Bekanntschaften bleibt auf jeden Fall die<br />
Einsicht, dass Lehrkräfte nicht nur im Unterricht<br />
gefordert sind, sondern dass auch<br />
großes und beständiges Engagement für<br />
unseren Beruf notwendig ist.<br />
David Brem<br />
(David Brem, Mitglied der <strong>BLLV</strong>-Studentengruppe,<br />
studiert im . Semester die Fächer<br />
Englisch und Französisch/ Lehramt Gymnasium).