04.10.2013 Aufrufe

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Pommerns Perbältnis zum Schmalkaldischen Vundr. 9<br />

sie ihm, er moge sie ans dem in nächster Zeit stattfindenden Neichstag zu<br />

Speier in ihren Händeln mit Knrbrandenbnrg unterstützen.<br />

Das wichtigste Moment aber, das sie davon alihielt, sich den Gothaer<br />

Verbündeten zuzngesellcn, scheint ihre Besorgnis gewesen zu icin, sich dnrch<br />

einen solchen Schritt das Mißfallen des Kaisers zuzuziehen. Die Dessauer<br />

hatten dell Herzog Heinrich von Wolfenbüttel nach Spanien geschickt, nm<br />

den Kaiser zum Einschreiten gegen die ^ntherischen zn bewegen. Karl V.<br />

gab ihm denn anch eine Weisung mit, es sollten alle Fürsten, die noch<br />

nicht dem Luthertum verfallen wären, ermahnt werden, beim althergebrachten<br />

Glauben zu verharren; er sei entschlossen, in drei Monaten aus Spanien<br />

nach Deutschland zu kommen, nm den lutherischen „Aberglauben nnd die<br />

Gotteslästerungen för<strong>der</strong>lich auszutilgen". Zu deu Ständeu, an die diese<br />

Auffor<strong>der</strong>ung ergehen sollte, gehörte auch Pommerns) Heinrich von<br />

Wolfenbüttel selbst übernahm es, den Fürsten den Befehl des Kaiicrs mit-<br />

zuteilen. Ende Mai 1ö^^) hatte er in Berlin eine Unterrcduug mit<br />

Joachim von Brandenburg, um dessen Eiser für die katholische Sache noch<br />

mehr anzustacheln. Es liegt nun zwar kein ausdrückliches Zeugnis vor,<br />

daß er auch mit Pommern in Verbindung getreten ist. Doch kann man<br />

als höchst wahrscheinlich annehmen, daß er von Berlin ans an die Herzöge<br />

geschrieben und sie nnter Drohungen dringend ermahnt hat, beim alten<br />

Glauben zu bleiben. So schickten denn ans Furcht vor <strong>der</strong> Nache des<br />

Kaisers die Pommern, wie oben gesagt, am Lss. Mai unter dem Vorgeben,<br />

daß sie einen Vandtag abzuhalten dringend nötig hätten, ihr Absageschrciben<br />

an die Gothaer, sei es, daß sie jenes Schreiben Herzog Heinrichs schon erhalten<br />

hatten, sei es, daß ihnen dnrch sonstige Kunde <strong>der</strong> Entschluß des Kaisers bekaunt<br />

geworden war. Wenngleich in ihren Hoffnungen getauscht, gaben doch die<br />

Evangelischen in Magdeburg die pommerschen Herzöge noch nicht auf:<br />

Heinrich von Mecklenburg versprach seinen ganzen Einfluß einzusetzen, uni<br />

sie dem Bunde zuzuführen. 2)<br />

Diese Erwartung sollte sich jedoch als ein arger Wahn erweisen.<br />

Wir haben für die nächsten Jahre kein Zeugnis, woraus hervorginge, daß<br />

Pommern die Beziehungen, in denen es schon mit den Evangelischeu stand,<br />

weiter gepflegt habe. Im Gegenteil, manches spricht dafür, daß es sich<br />

immer mehr von ihnen abgewendet hat und zwar nicht zn seinem Nuyen,<br />

wie wir urteilen müssen; denn <strong>der</strong> Gothaer Bund wäre ohne Frage<br />

geeignet und imstande gewesen, die Herzöge gegen die Ansprüche des streng<br />

katholischen Joachim von Brandenburg zu schützen. Dieser Streit mit<br />

Brandenburg stand in den nächsten Jahren im Mittelpunkte <strong>der</strong> ftommerschen<br />

») Friedensburg, Der Reichstag zu Speier, S. 8l ff.<br />

2) Friedens burg, Ter Reichstag zu ^ pcier, E. W.<br />

^) Friedensburg, Der Reichölag zu Speier, S. 93.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!