Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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w ^chmalkl,ldii'chcn ^undr. '^<br />
immcr noch daselbst, we,ln anch nicht sogleich am Anfang <strong>der</strong> Ver-<br />
handlungen, eintreffen können. Auf jeden Fall erhält man den Eindruck,<br />
daß den Herzögen die späte Ankunft <strong>der</strong> Ladung im Gründe recht<br />
angenehm war, da sie so eine bcqneme Entschuldigung zur Hand hatten.<br />
Darin offenbarte sich freilich nicht nnr ein geringer (Hrad von Interesse<br />
an den Angelegenheiten des Bundes, son<strong>der</strong>n anch ein Vian,qel an politischer<br />
Klugheit, <strong>der</strong> sich in <strong>der</strong> Folgezeit bitter rächen sollte. Wurden doch in<br />
Frankfurt hoch bedeutsame Festsehnngcn getroffen, die allch gerade <strong>der</strong><br />
Wichtigkeit fnr Pommern nicht entbehrten. Man beschloß, sich <strong>der</strong> Aus-<br />
führung <strong>der</strong> lammergerichtlichcn Beschlusse in Neligionssachen nötigenfalls<br />
mit Gewalt zu wi<strong>der</strong>setzen, da diese Urteile gegen dell Nürnberger<br />
Religionsfricdeu verstießen, <strong>der</strong> die ^nspendlerung <strong>der</strong> Neligiousprozcsse<br />
verfugte, — wobei deut Bunde selbst die Entscheidung vorbehalten sein<br />
sollte, was als Neligionsfache anzusehen sei. Um im Fall eines Krieges<br />
besser gerüstet zu sein, vereinbarte man die Erstrectnng <strong>der</strong> Bundeshuljc<br />
von 2000 Reitern und 10000 Knechten, die zunächst nnr ans zwei<br />
Monate in Aussicht geuommen war, im Falle eines Krieges ans sechs<br />
Monate; ja, es sollte verstattet sein das Zusammenziehen von zwel<br />
Monaten zn einem, von sechs zn dreien, das heißt, die Hanptlcnte<br />
erhielten die Befugnis, statt 12 000 Mann für zwei Monate auch 24000<br />
für einen aufzubietend)<br />
Was speziell Pommern betrifft, so wurden van den Einignngs-<br />
verwandten seine Leistungen, die es künftig dem Bunde gegenüber ver-<br />
richten sollte, festgesetzt, ohne daß iemand bei Bemessung dieser tasten das<br />
Interesse Pommerns vertreten hätte. Dazu kam noch, daß man sich im<br />
Buude von <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit Pommerns eine falsche Borstellung<br />
machte,") während die Macht <strong>der</strong> Herzöge namentlich infolge <strong>der</strong> Tcilnng<br />
des Herzogtums mit den daraus sich ergebenden Schadens durchaus nicht<br />
bedeutend war. Kurz, Pommern wnrde in Frankfurt an 14 000 Gulden<br />
monatlich veranschlagt, so hoch wie das reiche Sachsens) Man scheint<br />
allerdings das Gefühl gehabt zn haben, daß die Veitragssnmmc Pommerns<br />
etwas zu hoch bestimmt sei; man nahm daher in das Protokoll den Passus<br />
auf, „wo Pommern sich <strong>der</strong> Anlage beschweren würde, soll die Erkenntnis<br />
bei den gemeinen Ständen stehen."^)<br />
') Egelhaaf, S. 302 f.<br />
2) Polit Korresp. <strong>der</strong> Stadt Straßburg II, S. 361 : „Die Herzoge zu Pommern<br />
sollen ihre Anlage dein Kursinsteu gleich (entrichten), aus Ursach, daß H G. in<br />
gutem Vermögen."<br />
') Vgl. Wolg. Arch Tit. Ili, Nr. 10, toi. 350-396.<br />
«) Küch, Pol. Alch. Nr. 445, S. 270.<br />
b) Pollt. Korresp. <strong>der</strong> Stadt Strahburg II. S. 361. St. Arch. l». I, Tit. 1,<br />
Nr. 2, toi. 46-71 Wolg. Arch. Tit. Ill, Nr. b, tol. 37-39.