04.10.2013 Aufrufe

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Pommerns Verhältnis zum Echmalkaldilclml Bunde. 7<br />

wenn sie ihnen die wahre Tendenz ihres Bundes verheimlichten, da es ans<br />

<strong>der</strong> Hand lag, daß diese schwerlich einem Vnnde beitreten winden, <strong>der</strong><br />

seine Spitze richtete gegen Fürsten, wie die von Sachsen nnd ^üncbnrg, die<br />

mit ihnen verwandt und befreundet waren.') Die gaben vor, ihr Bnnd<br />

habe die Verteidigung <strong>der</strong> gemeinsamen fürstlichen Interessen gegen die<br />

Ansprüche und Gewalttätigkeilen <strong>der</strong> unteren Schickten <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

zum Ziele, wie sie soeben im Bauernkriege fnrchtbar hervorgetreten waren.<br />

Dieser Vorwand schien ihnen schon deshalb Erfolg zn versprechen, weil<br />

die Herzöge im Innern vielfach mit wi<strong>der</strong>strebenden Elementen zu kämpfen<br />

hatten. Schon schrieben sie für den so. Fcbrnar 15W eine Tagefahrt<br />

nach Halle aus, um hier die Herzöge vou Pommeru ihrer Vereinigung<br />

zuzuführen.') Vergebens warnte Heinrich von Mecklenbnrg, <strong>der</strong> sich immer<br />

eines beson<strong>der</strong>en Einflusses auf die Herzöge erfreut hatte, vor dem Besnche<br />

dieser Versammluug. Herzog Georg von Pommern machte sich zur<br />

Reise nach Halle auf; <strong>der</strong> Beitritt znm Dessauer Bnnde nnd damit ohne<br />

Zweifel eine heftigere Verfolgung <strong>der</strong> evangelischen ^ehrc in Pommern wäre<br />

die Folge gewesen. Doch da^n sollte es nicht lommen; als er ans den:<br />

Wege dorthin erfnhr, die Versammlnng sei nm vierzehn Tage verschoben,<br />

kehrte er um und begnügte sich damit, Gesandte zu schicken; aber die Ver-<br />

sammlung kam überhaupt nicht zustande. Auf eiller Zusammenkunft, die<br />

Heinrich von Mecklenburg mit den Pommeruherzögen bald hatte, versänmte<br />

er nicht, ihnen wegen ihrer unzuverlässigen Haltung „die Veviten zn lesen".°)<br />

Ungefähr zu <strong>der</strong>selben Zeit, als die katholische Versammlung zu Halle<br />

tagen sollte, hatten Philipp von Hessen und Johann von Sachsen, benn-<br />

ruhigt durch die feindselige Haltung des Dessaner Anndcs, eine Zusammen-<br />

kunft in Gotha, nämlich am 27. Fcbrnar 15W. Sie hatten sich ver-<br />

geblich bemüht, auf dem Augsburger Reichstage, auf dem auch Pommern<br />

durch Abgesaudte vertreten war, unter den Evangelischen eine Vereinigung<br />

zu bilden uud damit die in Friedewald verabredeten Pläne zur Durch-<br />

führung zu bringen. Die Differenzen unter den lutherischen Ständen<br />

waren noch zu groß; die Gefahren, die ihnen von <strong>der</strong> Gegenpartei drohten,<br />

schienen nicht bedeutend genug zu seilt, um sie fest aneinan<strong>der</strong> zu ketten.<br />

Hier in Gotha schlössen nuu die beldeu Fürsten ei,le enge Verbindung,<br />

welche die Basis für einen alle Lutherischen umfassenden Bund bilden sollte<br />

Mau nannte bereits die Stände, die für diese Bundesgenossenschaft in<br />

Frage kommen könnten; unter denen, auf die Kurfürst Johann in diesem<br />

Sinne einen Druck auszuüben versprach, befand sich auch Pommern/)<br />

') Friedensburg, Der Reichstag zu ^peier, S. 68.<br />

' » Friedensburg, Zur Vorgeschichte, S. 100.<br />

^ Friedensburg, Ter Reichstag zu ^peier, S. 69.<br />

*1 Friedcntzburg, Zur Vorgeschichte, >Z. l06 fs

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!