04.10.2013 Aufrufe

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Pommerns Verhältnis zum Schmalkaldischen Bunde. l k><br />

schlitzend die katholischen Mächte im Reiche, die sich leicht in die pommerschen<br />

Verhältnisse einmischen konnten, da <strong>der</strong> Nürnberger Neligionsfriede nur<br />

für diejenigen gelten sollte, welche sich zur Zeit seines Abschlusses für die<br />

evangelische ^ehre erklärt hatten, nicht auch für die künftig Hinzutretenden.^)<br />

Eine solche Intervention zugunsten <strong>der</strong> Katkoliken des Herzogtums ließ<br />

denn auch nicht lange auf sich warten. Schon am 8. April 1535 schrieb<br />

von Wien aus König Ferdinand an die Herzöge und ermahnte sie, den<br />

Klöstern und Stiften ihre Güter zu restituieren und niemand in seinem<br />

Besitze zu stören.') Und um solchem Äegehreu noch mehr Nachdruck zu<br />

verleihen, erließ das Neichskammergericht zn Speier auf die Klage des Abtes<br />

des Klosters von Alten-Kamp, dessen Tochterkloster Neuen-Kamp halb mit,<br />

halb ohne Willen dcs letzten Abtes von den Herzögen eingezogen worden<br />

war,°) am tt. Mal 1535 eill Mandat, dem am 55. November ein zweites<br />

folgte, des Inhalts: Barnim und Philipp sollten bci Strafe uou 5l) Mark<br />

Goldes den ^andtagsbeschlllß vmi Treptow wie<strong>der</strong> aufheben und mit <strong>der</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> religiösen Verhältnisse anhalten/) Eine Abschrift dieses<br />

Erlasses sandte <strong>der</strong> Abl von Alteu-Kamp au die pommersche Ritterschaft<br />

mit <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung, sich <strong>der</strong> Kircheuveräu<strong>der</strong>ung zu wi<strong>der</strong>setzend) Zugleich<br />

ließ <strong>der</strong> Bischof voli Kammin unschwer erkennen, daß er danach trachtete,<br />

sein Verhältnis zu Pommern zu lösen uud die Neichsunmittelbarteit zu<br />

erwerben, wobei ihm offenbar katholischerseits tm Neiche lebhafte Ermunterung<br />

zu teil wurde.6)<br />

Was sollten nun die beiden Herzöge beginnen? Jetzt, da sie nach<br />

<strong>der</strong> Erkenntnis <strong>der</strong> Unmöglichkeit, die Reformation nie<strong>der</strong>zuwerfen, sie<br />

öffentlich und in aller Form angenommen hatten, hätten sie, wenu sie dem<br />

Befehle des Neichskammergerichts nachgekommen wären, ihr Land einem<br />

Zustande vollständiger Auarchie überliefert; waren sie dem Machtspruche<br />

ungehorsam, staud Exekution zu befürchten. In dieser Not gab es sur sie<br />

kein an<strong>der</strong>es Rettungsmittcl, als sich dem Schmalkaldischen Bunde iu die<br />

Arme zu werfen, <strong>der</strong> allein die Macht hatte, sie gegen die Vollstreckung<br />

des reichskammergerichtlichcn Urteils zu schutzeu.^)<br />

Das erste Zeugnis für die Absicht <strong>der</strong> Herzöge, dem Schmalkaldischeu<br />

Bunde beizutreten, liegt in einem Schreiben Philipps an Barnim vom<br />

') Ggelhaaf II. S. 219 f.<br />

^ K. St. A. Wetzlar: Preuken l.it- k. N. 42a,2s)7, fai. 183.<br />

2) Vart hold IV 2, S. 278 s.<br />

«) St. Arch. ?. I. Tit. 1. Nr. 5, lo!. 28-32.<br />

b) u. Medem, S. 197.<br />

b) Barthold IV2, S. -274.<br />

') Philipp bezeugt Wolg. Arch. Tit. III, Nr. 10, sol 111, daß es die kammer-<br />

Kerichtlichen Verfolgungen waren, die sie zwanqeil, „den protestu enden Slimdcn zu<br />

a d ha'n ren".

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!