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Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Pommerns Verhältnis znm Schulalkaldischen Bunde. 13<br />

Ernst von Lüneburg nach Stettin znm Landtage, als Georg plötzlich ans<br />

dem Leben schied (l0. Mai 1531).')<br />

Durch den Tod Georgs war die Zachlayc sehr vereinfacht. Ungehin<strong>der</strong>t<br />

hätte Barnim jetzt seilten Eintritt in den 3chmalkaldischeu Vnnd bewerk-<br />

stelligen können; doch hören wir in den nächsten Jahren nicht, daß er<br />

irgendwelche Schritte in dieser Nichtuug unternahm.") Ebensowenig tonnte<br />

er sich entschließen, öffentlich znm Protestantismus überzutreten. Er war<br />

ohne Zweifel eine wenig konsequente und übcrzeuguugstrcue Natur; wahr-<br />

scheinlich hatte er zu Lebzeiten (Georgs nur aus dem Grunde mit dem<br />

Schmalkaldischen Buude sympathisiert, um an ihm einen Mckhalt gegen<br />

Georg zu haben. Dem Lebensgenüsse ergeben/) konnte er sich nicht zu<br />

einer energischen und bestimmten Politik aufraffen; bald schien er <strong>der</strong> ltcueu<br />

Lehre günstig, bald abhold zu sein/) Unter diesem Znslande <strong>der</strong> Unsicherheit<br />

aber litt das Land außerordentlich; niemand war sich klar, wes er sich bei<br />

<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>sprechenden Haltung des Herzogs zu versehen habe. Die Ver-<br />

wirrung stieg aufs höchste; <strong>der</strong> größte Teil des Volkes, beson<strong>der</strong>s in den<br />

Städten, hing <strong>der</strong> Reformation an, die Katholischen machten dort, wo sie<br />

die Macht in den Händen hatten, diese rücksichtslos und gewalttätig geltend.<br />

Auch <strong>der</strong> Sohn Georgs, Philipp, <strong>der</strong> mfolge <strong>der</strong> Erbleilung vom<br />

21. Oktober 15)33 Pommern-Wolgast erhielt,^ konnte bei seiner Jugend<br />

und Unerfahrenheit — er war erst 16 Jahre alt — <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Unsicherheit nicht steuern. Er befolgte vorerst die Mahnung sclucs Ver-<br />

wandten, des Pfatzgrafeu, au dessen Hof cr sich lauge aufgehalten hatte,<br />

<strong>der</strong> katholischen Neligiou anhängig zu bleiben, ohne die Anhänger des<br />

neuen Glaubens zu verfolgen/) Daß die Wi<strong>der</strong>spenstigkeit <strong>der</strong> Stände,<br />

namentlich <strong>der</strong> Städte, einen hohen Grad erreicht hatte, geht schon daraus<br />

hervor, daß Barnim seinem Neffen vorschlug, all f <strong>der</strong> am 21. März 156 l<br />

zu Alfeld stattfindenden Tagefahrt des hözterschen Bündnisses die Hülfe<br />

<strong>der</strong> Äundesverwandten gegen die eigenen Städte anzurufen. Die Herzöge<br />

scheinen damals wie<strong>der</strong> in lebhaften Beziehungen zu Heinrich von Braum'chweig,<br />

') Varthold IV2, S 228 f.<br />

2) Völlig freilich hone die Verbindung Pommerns mit ben Häupte,» <strong>der</strong><br />

auch ictzt nicht auf. Ver^l. Mai burger Archiv, Atlcu dc5 Mandarmeli<br />

Plnllpp. Briefwechsel mit Pommern 15^1-l567, tal. 5, 6, 7, U. ^kcuda s,.l. n<br />

lodl Philipp von Hrssen Vavnims Verhalten bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>cinsemmg Ulrichs von<br />

Württemberg.<br />

2) Varthold IV2, S. 222 u. 233, Anm. 1.<br />

*) Vergl. Wehr m a u n , Dle pommersche Kirchenordnung von 153.V Haltische<br />

Studien 43, S. 129.<br />

5) Varthold IV 2, S 239<br />

°) Cramer III, S. 96, uach Jakob Runge, Lrsvi8 äsZissuatio eä.<br />

Valt. Stud. N. g. VI, S. 61. Wolg. Arch. Tit. Ill, Nr. 10, kol. 110.

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