Stuäien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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sie den Wi<strong>der</strong>spruch ihrer Stände varsaliitztcn, von denen ein solches<br />
Zugeständnis an den Nnnd abgeschlagen sei. Vtulwli liatte sich ferner ucr-<br />
pflichtet, dafnr zu sorgen, daß die Anndcsanlage bis zum ^^. Juni in<br />
Torgau bei Johann Friedrich abgeliefert würde, und doch kamen erst am<br />
12. Juli die pommerschen Räte dieser Verpflichtung uach.^)<br />
Freilich die vom Bunde an sie gestellten For<strong>der</strong>ungen völlig zu<br />
ignorieren, wagten sie nicht, zumal sie vou Anfechtungen seitens <strong>der</strong><br />
Katholiken nicht frei blieben und sich daher die Hülfe des Bundes nicht<br />
verscherzen durften. Um das Bistnm Kammin vor den Säkularijations-<br />
gelüsten <strong>der</strong> Herzöge besser zu schützen, kam <strong>der</strong> Kaiser dem Vestrebcn des<br />
Bischofs Erasmus, das Bistum zu rcichsbischöflicher Unabhängigkeit zu<br />
erheben, bereitwilligst entgegen, indem er verlangte, daß <strong>der</strong> Bischof die<br />
Neichsabgabeu nicht durch die Hand <strong>der</strong> Herzoge, son<strong>der</strong>n direkt an ihn<br />
entrichte, Auf dem Versammlnngstage <strong>der</strong> Bundesuerluandten zu Iütcrbog<br />
am 10. Inli 1537, wo uoch einmal das Begehreu des hart bedrängten^)<br />
Ferdinand, Hülfe im Türkeukriege zu leisteu, ^egcnstaud <strong>der</strong> ^crhaudiuugen<br />
war, beschwerten sich die Pommern, daß <strong>der</strong> Kaiser das Bistnm Kammiu,<br />
das doch ein Teil ihres Herzogtums sei, loszulösen lrnchtc, wodurch die<br />
Neichsauschläge, die schon au und für sich zu hoch seien, uoch schwerer auf<br />
ihnen lasten würden.') Und wie die Herzöge ihren Gesandten eingeschärft<br />
hatten, nur gegen Zusicherung eines beständigen Friedens in die Türken-<br />
hülfe zu willigcu, war uiemaud bereit, aus die For<strong>der</strong>ungen des Königs<br />
einzugehen in einer Zeit, da <strong>der</strong> kaiserliche Vizekanzler Held gegrn die<br />
Evangelischen einen katholischen Bund zn gründen unternahm; man wollte<br />
sich nur dann zur Türkenhülfe verstehen, wenn man auf einem Reichstage<br />
des Friedens und des Stillstandes <strong>der</strong> die Evangelischen verfolgenden<br />
Kammergerichtsprozesse vergewissert worden sei.<br />
So bedrohlich hatten sich bereits die (Gegensätze zwischen Katholiken<br />
und Protestanten zugespitzt, daß die Auudeshaupter Philipp von Hessen<br />
und Johann Friedrich es dringend nötig fanden, einen Kricgsrat nach<br />
Coburg zu berufen, wo zwecks besserer Kriegsbereitschaft über Vervoll-<br />
kommnung <strong>der</strong> militärischen Organisation des Bundes beraten werden<br />
sollte/) Es wurden eingehende Bestimmungen getroffen über Kommando,<br />
Einteilung und Einrichtung des Bundesheeres, Lieferung von Geschützen<br />
!) Der Kurfürst verpflichtete sich bei dieser Gelegenheit, nach 11) Jahren die<br />
Summe, falls sie nicht verbraucht sei, zurückzuerstatten. Wolg. Arch. Tit II, Nr. 12,<br />
fol. 62 f.<br />
2) Im Frühjahr 1537 waren Soliman und Franz I. verbündet. Rauke,<br />
Bd. 4, 5. Aufl., S. 20<br />
2) Wolg. Arch. Tit. III, Nr. 7, toi. 247-249.<br />
') St. Arch. r. l, Tit. 1, Nr. 2, k«! 260 - 263. Wolg. Arch. Tit. lll, Nr. 26, ko!. 29.