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What is virtually beautiful is good<br />

in erster Linie als Modell der sozialen Perzeption verstanden wissen. Zunächst wird grundlegend<br />

angenommen, dass es eine angeborene Präferenz des Menschen für Attraktivität gibt, die ein<br />

direktes Produkt der Evolution darstellt. Attraktivität wird als Indikator für sexuelle Reife,<br />

Reproduktion, Jugendlichkeit, sozialen Status und Pflege betrachtet. Sollte ein tatsächlicher<br />

Zusammenhang zwischen diesen adaptiven Qualitäten und Attraktivität bestehen, so wären aus<br />

evolutionstheoretischer Perspektive diejenigen im Vorteil, die ihre Partner aufgrund von Attraktivität<br />

auswählen, da dieser Prozess zu erfolgreicher Reproduktion führt. Die erfolgreiche Reproduktion<br />

wiederum kann die Art der Selektion (nach der Attraktivität eines Partners) weiter verstärkt haben<br />

(Buss, 1989). Cunningham, Roberts, Barbee, Druen und Wu (1995) nehmen an, dass dieser<br />

Selektionsprozess, basierend auf der Konnotation von Attraktivität und adaptiven Qualitäten, nicht<br />

bewusst abläuft.<br />

Warum einige Gesichter nun attraktiv sind und andere nicht, kann durch verschiedene<br />

Determinanten erklärt werden, so werden zunächst drei Altersstadien des menschlichen Körpers als<br />

Determinanten berücksichtigt: (1.) das Stadium der Kindheit, (2.) das Stadium der sexuellen Reife und<br />

(3.) das Stadium der Vergreisung. Alle drei Stadien sind durch deutliche hormonelle Veränderungen<br />

sowie damit einhergehenden physiognomischen Veränderungen gekennzeichnet. Zusätzlich werden<br />

noch (4.) expressive Merkmale und (5.) Eigenschaften der Körperpflege als Determinanten der<br />

Attraktivität formuliert. Da<strong>bei</strong> signalisieren die fünf Determinanten jeweils unterschiedliche<br />

Partnerqualitäten. Die Partnerqualitäten wiederum sind für die Attribution von Attraktivität<br />

verantwortlich. Kindliche Merkmale signalisieren Pflegebedürftigkeit, die Merkmale der sexuellen<br />

Reife Gesundheit, Merkmale der Vergreisung Respekt, expressive Merkmale positive Emotionen und<br />

die Merkmale der Körperpflege verstärken vor allem die Assoziationen der anderen Merkmale. Im<br />

Folgenden werden die einzelnen Determinanten vorgestellt.<br />

Die Determinante der kindlichen Merkmale<br />

Kindliche Merkmale der Attraktivität sind Merkmale, die in erster Linie Neugebore aufweisen, dazu<br />

zählen große Augen, ein weiches Kinn und eine kleine Nase. Bekannte Medienfiguren die, diese<br />

Eigenschaften besitzen sind Pamela Anderson, George Clooney, Miley Cirus und Justin Bieber. Schon<br />

Lorenz (1943) und Eibl-Eibesfeldt (1989) postulieren, dass die Neugeborenen vieler Säugetiere die<br />

gleichen kindlichen Merkmale aufweisen, wie große Augen, eine kleine Nase, runde Wangen, ein<br />

weiches Kinn und glänzendes, helles Haar. Cunningham et al. (2002) vermuten weiterhin, dass starke<br />

Ausprägungen dieser Merkmale attraktiver sein können als durchschnittliche Ausprägungen und<br />

argumentieren mit folgendem Beispiel nach Baerends und Drent (1982): Ein nachgebautes Ei mit der<br />

korrekten spezifischen Form und Farbe, aber größer als der Durchschnitt, erzeugt im Vergleich zu<br />

normalen Eiern mehr Aufmerksamkeit <strong>bei</strong> brütenden Vögeln. Die Forscher folgern daraus, dass<br />

Kinder aufgrund ihrer großen Augen und kleinen Nasen in der Lage sind, mehr Aufmerksamkeit <strong>bei</strong><br />

den Eltern zu erzeugen, was gegebenenfalls zu erhöhter Pflege gegenüber den Kindern führt, die<br />

diese Eigenschaften nicht aufweisen. Die erhöhte Unterstützung wiederum steigert die<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit, wo<strong>bei</strong> eine prinzipielle Empfänglichkeit der Eltern für die kindlichen<br />

Merkmale vorhanden sein muss. Tatsächlich konnten Hildebrandt und Fitzgerald (1983) schon früh<br />

zeigen, dass Eltern positiver auf Kinder reagieren, die niedlicher sind.<br />

Außerdem spekulieren Cunningham et al. (1995), dass nicht nur die Merkmale der Kinder vererbbar<br />

sind, sondern ebenfalls die Empfänglichkeit für die kindlichen Reize im Laufe der Evolution vererbt<br />

wurde. Wenn Erwachsende diese kindlichen Merkmale aufweisen, werden diese als Ausdruck

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