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What is virtually beautiful is good<br />
mit aktuellen Trends der Mode begründen. Neben der Gesichtsbehaarung kann ebenfalls die<br />
Kopfbehaarung eine Rolle <strong>bei</strong> der eingeschätzten Attraktivität spielen.<br />
Muscarella und Cunningham (1996) führten eine Studie durch, in der sie die Kopfbehaarung von<br />
Männern variierten (Glatze, halb-Glatze, volles Haar), um zu erforschen, welchen Einfluss diese auf<br />
die Attraktivitätsbewertungen hat. Die Ergebnisse zeigten einen linearen Trend: je voller die Haare,<br />
desto attraktiver wurden die Männer eingeschätzt. Cunningham, Druen und Barbee (1997) merken<br />
im Sinne der Vergreisungsdeterminante an, dass jedoch auch Alterungsmerkmale der Haare eine<br />
Komponente <strong>bei</strong> der Attraktivitätseinschätzung sein könnten, denn sie fanden heraus, dass Männer<br />
mit grauem oder lichtem Haar zwar als weniger attraktiv und weniger romantisch eingeschätzt<br />
werden, dafür aber als umso attraktiver in der Rolle als Mentoren gelten. Ausgehend von den<br />
Forschungsergebnissen von Muscarella und Cunningham (1996) und Cunningham et al. (1997),<br />
werden Männer mit vollem Haar am attraktivsten eingeschätzt. Während <strong>bei</strong> Männern vor allem<br />
ausfallendes Haar in Form einer Glatze untersucht wurde, ist es <strong>bei</strong> Frauen die Haarlänge, die im<br />
Fokus der Forschung steht.<br />
Baktay-Korsós (1999) konnte in einer Studie mit Grundschulkindern feststellen, dass Mädchen mit<br />
langen Haaren attraktiver eingeschätzt werden als kurzhaarige Mädchen und Jungen. Mesko und<br />
Bereczkei (2004) manipulierten in einer Studie die Frisuren von Frauen und konnten zeigen, dass<br />
langes und mittellanges Haar als attraktiver eingeschätzt wird als andere Frisuren, wo<strong>bei</strong> zu einem<br />
Dutt zusammen gebundene Haare attraktiver auf Männer wirken als kurze Haare. Zudem profitierten<br />
unattraktive Frauen verstärkt von den längeren Haaren als ohnehin bereits attraktive Frauen.<br />
Anlehnend an die Studien von Cunningham und Kollegen, führten Bereczkei und Mesko (2006) eine<br />
weitere Studie durch, um die Rolle der Kopfbehaarung in Zusammenhang mit verschiedenen<br />
Gesichtsmerkmalen zu eruieren. Die Autoren postulieren, dass Frauen mit großen Augen, einem<br />
kurzen Kinn und mit hoher Stirn die höchsten Attraktivitätseinschätzungen erzielen und<br />
demgegenüber Frauen mit weniger kindlichen Merkmalen und kurzem Haar als unattraktiv<br />
eingestuft werden. Hierzu wurden im Vorfeld 77 Studentinnen mit zurückgebundenem Haar<br />
fotografiert, die Bilder wurden dann von 20 männlichen Beurteilern hinsichtlich ihrer Attraktivität<br />
eingeschätzt. Die zehn attraktivsten und unattraktivsten Bilder wurden selektiert, um die Gesichter,<br />
erst wie <strong>bei</strong> Cunningham, auszumessen, um diese anschließend mit drei weiteren Frisuren (kurz,<br />
mittel lang, lang) per Bildmanipulation am Computer auszustatten.<br />
Daraufhin haben 82 männliche Beurteiler jedes der 80 Bilder nach Attraktivität, Weiblichkeit,<br />
Jugendlichkeit und Ähnlichem bewertet. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen mit längerem Haar<br />
attraktiver eingeschätzt wurden als die ursprünglichen Bilder, auf denen die Frauen mit<br />
zurückgebundenem Haar gezeigt wurden. Die Forscher berichten, dass dieser Effekt stärker für die<br />
anfangs unattraktiv bewertete Frauengruppe war als für die attraktive Gruppe. Außerdem konnte die<br />
Annahme, Frauen mit großen Augen, einer kleinen Nase, hoher Stirn und langem Haar seien<br />
attraktiver als Frauen, die diese Merkmalskombinationen nicht aufweisen, bestätigt werden. Denn<br />
die höchsten Attraktivitätsbewertungen erzielten die Gesichter mit kindlichen Merkmalen und<br />
kurzem Haar, gefolgt von den Gesichtern mit geringen kindlichen Merkmalen und langem Haar und<br />
letztlich den Gesichtern mit geringen kindlichen Merkmalen und kurzem Haar. Daraus folgt, dass in<br />
erster Linie die physiognomischen Eigenschaften eines Gesichtes wichtig sind, die Frisur hingegen<br />
eine untergeordnete Rolle einnimmt.<br />
Hinsichtlich der Haarfarbe, so resümieren Swami, Furnham und Joshi (2008), gibt es sehr wenige,<br />
veraltete Studien, die zeigen konnten, dass die Präferenz für eine bestimmte Haarfarbe mit ihrer<br />
Seltenheit steigt und dass Frauen deshalb dazu tendieren, ihre Haarfarbe und Frisur dahingehend zu