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What is virtually beautiful is good<br />
vermittelt, kann dies zur Minderung der Attraktivität führen. Letztere, so argumentieren Cunningham<br />
und Kollegen, könnten wiederum durch Merkmale der sexuellen Reife ausgeglichen werden. Im<br />
Rahmen des Multiple Fitness Model wird postuliert, dass die höchsten Attraktivitätsbewertungen <strong>bei</strong><br />
Gesichtern erzielt werden, die sowohl Merkmale der Kindlichkeit als auch der Reife besitzen.<br />
Tatsächlich verhält es sich so, dass die meisten Gesichter nicht klar der Determinante der Reife oder<br />
der Kindlichkeit zugeordnet werden können, weil sie über Merkmale <strong>bei</strong>der verfügen. Beispiele dafür<br />
sind Mila Kunis und Angelina Jolie, die sowohl über ausgeprägte Wangenknochen verfügen, aber<br />
auch große Augen, eine kleine Nase und volle Lippen. Aber auch Leonardo Di Caprio zeichnet sich<br />
durch eine kleine Nase und ein rundes Gesicht aus, hat aber zudem kleine Augen, die ein Attribut der<br />
Reife darstellen.<br />
„If babyishness-maturity were conceptualized as a unitary bipolar dimension, that might suggest<br />
that the ideal face would bear a curvilinear relationship to that dimension, with the most<br />
attractive faces <strong>bei</strong>ng neither the most neonate nor the most mature in the overall<br />
appearance.*…+ But a curvilinear relation between facial maturity and attractiveness may be an<br />
oversimplification. The Multiple Fitness model suggests that the most attractive male and female<br />
faces contain both highly neonate and highly sexually mature qualities.“ (Cunningham et al.,<br />
2002, S.205).<br />
Demnach ist ein kurvilinearer Zusammenhang zwar zunächst ausgeschlossen, dennoch betrachtet<br />
man die kindlichen Merkmale und die Reifemerkmale nicht als bipolare Dimension. Durch die<br />
Ausprägungen bestimmter Merkmale von gering ausgeprägt bis stark ausgeprägt, ist ein nach<br />
rechtsverschobener kurvilinearer Zusammenhang durchaus weiter haltbar. Ein passendes Argument<br />
liefern die Forscher sogar selbst:<br />
„Although the hypothesis is well documented that features that are exceptional in size are<br />
attractive, the optimal deviation prediction is conjectural for human faces, in that no cases of<br />
female eyes or male chins that were too large to be attractive were observed *…+. Nonetheless,<br />
we suspect that the supernormal facial features of Walt Disney’s Tinkerbell or Hercules, although<br />
attractive on cartoons (Finch, 1975), might be conducted to determine the catastrophe point, at<br />
which changing the size of a facial feature causes it to shift from attractive to awful *…+.“<br />
(Cunningham et al., 2002, S. 207).<br />
Cunningham und Kollegen (2002) schlagen hingegen ein orthogonales Verhältnis von kindlichen<br />
Merkmalen und Reifemerkmalen vor und spezifizieren die Verteilung der Merkmale im Gesicht wie<br />
folgt, um höchste Attraktivitätsbewertungen hervorzurufen: Kindliche Merkmale im Zentrum des<br />
Gesichtes (große Augen) und Reifemerkmale in der Peripherie des Gesichtes, wie z.B. ausgeprägte<br />
Wangenknochen für Frauen und ein ausgeprägtes Kinn <strong>bei</strong> Männern.<br />
Weiterhin sei die Kombination von kindlichen Merkmalen und Reifemerkmalen nicht zufällig. Der<br />
Prototyp für ein gesundes Kind impliziert große Augen und eine kleine Nase, während kleine Augen<br />
und eine große Nase mit einer Vielzahl genetischer Defekte assoziiert sind, wie <strong>bei</strong>m fetalen<br />
Alkoholsyndrom, so Cunningham und Kollegen. Ergänzend wird vermutet, dass besonders große<br />
Augen Jugendlichkeit transportieren, weil ihnen <strong>bei</strong>m Betrachten eines Gesichtes eine besondere<br />
Rolle zukommt. Eine kleine Nase lässt außerdem eine klare Ausprägung der Wangenknochen in der<br />
Peripherie des Gesichtes zu. Die Kombination von kindlichen Merkmalen und Reifemerkmalen<br />
könnte besonders attraktiv sein, weil es ein optimales Anzeichen für das ideale Paarungsalter ist.