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What is virtually beautiful is good<br />

werden. Da<strong>bei</strong> führen Cunningham et al. (2002) an, dass, ähnlich dem besonders großen Ei, durch<br />

überdurchschnittliche Ausprägungen der oben genannten Merkmale, die größten Wirkungen erzielt<br />

würden und referenzieren da<strong>bei</strong> erneut auf das Tierreich: „Similarly, male baboons responded more<br />

strongly to female conspecifics exhibiting exaggerated perineal swellings *…+, and female swallows<br />

were more attracted to males with larger and more symmetrical tails*…+.“ (S. 203). Unter der<br />

Prämisse, dass Sexualhormone Indikatoren für ein gutes Immunsystem sind, deuten besonders stark<br />

ausgeprägte sekundäre Geschlechtsmerkmale auf besonders gute gesundheitliche Resistenz<br />

gegenüber Parasiten hin. Da<strong>bei</strong> spielt die geschlechtsspezifische Ausprägung nach Cunningham und<br />

Kollegen (2002) eine besondere Rolle, so dass demnach insbesondere feminine Frauen und<br />

maskuline Männer attraktiver sind als Personen, die diese spezifischen Eigenschaften nicht haben,<br />

bzw. geschlechtsinverse Eigenschaften aufweisen. So wird angenommen, dass Frauen mit<br />

ausgeprägten Wangenknochen und schmalen Wangen besonders attraktiv gelten während Frauen,<br />

die sehr dicke Augenbrauen oder eine ausgeprägte Kinnpartie aufweisen, unattraktiv wirken (weitere<br />

Spezifikationen, welche Eigenschaften feminin und maskulin sind, in Kap. 2.5.3. aufgeführt).<br />

Tatsächlich konnten Grammer und Thornhill (1994) zeigen, dass ausgeprägte Wangenknochen <strong>bei</strong><br />

Frauen und eine große Kinnpartie <strong>bei</strong> Männern als attraktiv bewertet werden. Gleiche Ergebnisse<br />

konnten auch Cunningham (1986) und Cunningham, Barbee und Pike (1990) finden.<br />

Die Determinante der Vergreisungsmerkmale<br />

Nach dem Stadium der sexuellen Reife folgt das Stadium der Vergreisung, welches ebenfalls mit<br />

hormonellen und physiognomischen Veränderungen einhergeht. Cunningham et al. (2002) nehmen<br />

an, dass Merkmale der Vergreisung mit sozialer Reife assoziiert werden. Da<strong>bei</strong> wird soziale Reife als<br />

eine Art der Dominanz begriffen, die jedoch frei von Assoziationen der Furcht ist. Darüber hinaus<br />

postulieren Cunningham und Kollegen in erster Linie den Verlust der Behaarung durch hormonelle<br />

Veränderungen als Indikator für Vergreisung, die mit dem Verlust an Attraktivität korreliert. Doch<br />

obwohl Männer und Frauen durch den Verlust an kindlichen und reifen Merkmalen im Alter an<br />

Attraktivität verlieren, profitieren sie auf der Dimension der Vertrauenswürdigkeit, was zu<br />

gleichbleibend hohen Attraktivitätseinschätzungen führen kann. Insgesamt lägen nur wenige<br />

Befunde zur Attraktivität im Alter vor, so Cunningham et al. (2002). Denkbare Träger der<br />

Vergreisungsmerkmale können die Schauspieler Sean Connery und Helen Mirren sein.<br />

Die Determinante der expressiven Merkmale<br />

Neben den spezifischen Merkmalen der drei Altersstadien, postulieren Cunningham und Kollegen die<br />

Determinante der expressiven Merkmale. Da<strong>bei</strong> können geschlechtsspezifische als auch<br />

geschlechtsunspezifische Merkmale unterschieden werden. Geschlechtsspezifische Merkmale sind<br />

höhere Augenbrauen und dickere Lippen <strong>bei</strong> Frauen im Vergleich zu Männern. Berühmte<br />

Trägerinnen dieser Merkmale sind Angelina Jolie oder aber Daniela Katzenberger.<br />

Geschlechtsunspezifisch sind hingegen expressive Merkmale, die Verträglichkeit, soziale<br />

Unterstützung und Humor ausdrücken können. Denn die genannten Eigenschaften werden als<br />

wünschenswerte Partnereigenschaften postuliert (Cunningham et al. ,2002). Berufend auf Kraut und<br />

Johnston (1979), nehmen Cunningham und Kollegen an, dass ein kleiner Mund und ein kleines<br />

Lächeln nur geringe Freundlichkeit signalisiert, während ein breites Lächeln größere Freundlichkeit<br />

vermittelt. Da<strong>bei</strong> merken sie an, dass ein Lächeln direkt nach dem Scan der Augen zur Evaluation der<br />

Attraktivität herangezogen wird. Höhere Augenbrauen wiederum vermitteln Interesse, soziale<br />

Zugänglichkeit und Flirtbereitschaft. Als Resultat der Pubertät <strong>bei</strong> Frauen können ebenfalls die Lippen

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