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DOWNLOAD-Teil2 - GLOWA-Elbe

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2.6 Projektionen zur Änderung der regionalen landwirtschaftlichen Landnutzung, Produktion und<br />

Stickstoffüberschüsse bis 2020 im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet vor dem Hintergrund sich wandelnder<br />

Rahmenbedingungen (Gömann et al.)<br />

fläche rund 250.000 ha betragen. Die erwartbare Energiemaisfläche hängt stark von der Ertragsentwicklung<br />

ab, die ein wichtiger Einflussfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber<br />

anderen Kulturen ist. In einer RAUMIS-Simulation mit einem gegenüber Silomais im Zieljahr<br />

um 20 % höheren Ertragsniveau bei einem zur Baseline A1 + vergleichbaren Erzeugerpreisvektor<br />

wurde für das <strong>Elbe</strong>gebiet eine Energiemaisfläche von rund 400.000 ha ermittelt (GÖ-<br />

MANN, KREINS & BREUER, 2007). Sollte dieses Energiemaisertragsniveau im <strong>Elbe</strong>gebiet realisiert<br />

werden können, werden die in den Baselines B2 0 und B2 + ermittelten Flächenstilllegungsflächen<br />

überwiegend mit Energiemais bestellt.<br />

Der für die Gewässerqualität relevante Stickstoffüberschuss geht nach den Modellberechnungen<br />

im Zeitraum von 1999 bis 2020 in allen Baselines zurück. Ein wesentlicher Grund dafür<br />

ist der Rückgang des Rindviehbestands. Unter den Rahmenbedingungen der Baselines A1 0<br />

und A1 + wird der Milchviehbestand um rund 370.000 bzw. 300.000 Milchkühe reduziert.<br />

Hinzu kommt ein weiterer Abbau des Rindviehbestandes um rund 600.000 Tiere (Großvieheinheiten)<br />

durch die Entkopplung von Tierprämien. Der Stickstoffbilanzüberschuss, der sich<br />

im Basisjahr 1999 auf rund 74 kg N je ha LF beläuft, geht dadurch insgesamt auf 66 kg N je<br />

ha LF zurück. Das macht insgesamt eine Reduktion von rund 25.000 t im deutschen <strong>Elbe</strong>gebiet<br />

aus.<br />

Durch das Anstreben eines Selbstversorgungsgrades von 100 % in der Baseline B2 0 und B2 + ,<br />

infolgedessen die Schweinefleisch-, Geflügelfleisch- und Eiererzeugung gegenüber dem Basisjahr<br />

ausgedehnt wird, liegt der Stickstoffbilanzüberschuss im Vergleich zur Baseline A1 +<br />

zunächst geringfügig höher (vgl. Tabelle 2). Die Anpassung der Produktion auf eine um 20 %<br />

reduzierte Nachfrage nach tierischen Produkten in der Baseline B2 + bewirkt einen Rückgang<br />

des Stickstoffbilanzüberschusses im <strong>Elbe</strong>gebiet auf rund 61 kg N je ha LF bzw. um weitere<br />

40.000 t. Insgesamt würde der Stickstoffüberschuss in der Baseline B2 + rund 61.000 t unter<br />

dem Niveau des Basisjahres 1999 liegen.<br />

Die zukünftige Milcherzeugung hängt nach einem Wegfall der Milchquotenregelung jedoch<br />

stark vom Erzeugerpreis ab, der sich am Markt einstellen wird. Bei einer Milchpreiserhöhung<br />

um 10 % nimmt die Milcherzeugung in Deutschland nach Berechnungen von KREINS & GÖ-<br />

MANN (2008) um rund 22 % zu. Die Nährstoffbilanzüberschüsse würden dadurch im <strong>Elbe</strong>gebiet<br />

im Vergleich zur Baseline A1 + um rund 3 % höher ausfallen.<br />

Regionale Entwicklungen<br />

Die räumliche Verteilung der Landnutzung, die ein Einflussfaktor für die Evapotranspiration<br />

darstellt, ist für die regionalen Wasserbilanzen im <strong>Elbe</strong>gebiet von Bedeutung. In diesem Zusammenhang<br />

sind die Verteilung der Flächenstilllegung sowie des Maisanbaus von besonderem<br />

Interesse. Da sich die Flächenstilllegung in den Baselines als Ergebnis unterschiedlicher<br />

Erzeugerpreisvektoren ergibt, erfolgt das Stilllegen oder Brachfallen von Flächen im Wesentlichen<br />

auf den Ungunststandorten, vor allem in Brandenburg (vgl. Abbildung 7).<br />

Kapitel 2 – Seite 190

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