DOWNLOAD-Teil2 - GLOWA-Elbe
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2.8 Szenarien der Wassernachfrage und Wassernutzung der Industrie im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet bis zum<br />
Jahr 2020 (Mutafoglu)<br />
mer, die in WBalMo nicht aufgelöst werden können, aber u. U. aus ökonomischer bzw. regionaler<br />
Sicht bedeutsam sein könnten, nicht abgebildet.<br />
Tabelle 4: Verteilung der in WBalMo berücksichtigten Nutzer nach Branchen<br />
Wirtschaftszweig Anzahl an Nutzern<br />
Steine und Erden 6<br />
Ernährungsgewerbe 11<br />
Textilgewerbe 8<br />
Papierverarbeitung 22<br />
Chemische Industrie 21<br />
Metallerzeugung und -bearbeitung 5<br />
Herstellung von Metallerzeugnissen 4<br />
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 9<br />
Industrielle Wassernutzer insgesamt 86<br />
Für die Entnahme aus Oberflächengewässern und die Rückleitung liegt ein für jeden Nutzer in<br />
WBalMo hinterlegter Jahresgang vor, der sich aus den individuellen monatlichen Entnahmen<br />
und Rückleitungen zusammensetzt. Dabei ist eine über das gesamte Jahr hinweg konstante<br />
Entnahmeforderung ebenso denkbar, wie eine Saisonalität, z. B. in Form einer erhöhten Anforderung<br />
in den Sommermonaten. Die vorgelegten Szenarien zur Wassernachfrage nehmen<br />
dann eine etwaige Saisonalität der Nachfrage als gegeben an. Weiterhin wird angenommen,<br />
dass sich das Verhältnis zwischen entnommenen und wieder dem Gewässer zugeführten Wassermengen<br />
im Modellierungszeitraum konstant bleibt. Diese Annahme lässt sich mit Blick auf<br />
die in der amtlichen Statistik verzeichneten Wasserentnahme- und Rückleitungsmuster begründen.<br />
So belief sich im Durchschnitt der Jahre 1998 bis 2004 der eigentliche Verbrauch<br />
von Wasser durch das verarbeitende Gewerbe etwa durch Verdunstung, Verdampfung oder<br />
den Eingang in Produkte auf durchschnittlich 8,8%. Nach einer früheren Analyse durch (Winje<br />
& Witt 1983: 20) schwankte im Zeitraum von 1957 bis 1973 der Wasserverbrauch des industriellen<br />
Sektors zwischen 8,4% und 10%. Trotz erheblicher struktureller Veränderungen<br />
etwa in der Produktpalette lässt sich also aus den verfügbaren Beobachtungen eine im Zeitablauf<br />
relativ konstante Verbrauchsrate erkennen.<br />
Dennoch ist grundsätzlich denkbar, dass sich dieses Verhältnis von Entnahme und Rückleitung<br />
durch verschiedene Faktoren im Zeitablauf ändert. So können mit einer Umstellung von<br />
Kühlverfahren in Richtung von Kreislaufkühlung höhere Wasserverluste durch Verdunstung<br />
und Verdampfung verbunden sein. Ähnliche Wirkungen könnte auch der Klimawandel mit<br />
höheren Umgebungstemperaturen verursachen, jedoch liegen sich bislang keine empirisch<br />
gesicherten Erkenntnisse vor, die für die vorliegende Untersuchung genutzt werden könnten<br />
(Downing et al. 2003). Auch aus der durchgeführten Betriebsbefragung im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet<br />
ließen sich hierzu keine belastbaren Schlussfolgerungen ableiten.<br />
2.8.4 Ausblick und Diskussion<br />
Vor einer Einordnung der hier vorgelegten Szenarioergebnisse soll noch auf die Sensitivität<br />
der hier aufgeworfenen Szenarien mit Bezug auf die zentralen Faktoren der Technik- und<br />
Wirtschaftsentwicklung eingegangen werden. Beispielhaft können an dieser Stelle die Ergebnisse<br />
des Szenarios A1 0 herangezogen werden (Abbildung 13). Dieses Szenario zeichnet sich<br />
durch eine relativ dynamische, jedoch in den einzelnen Branchen differenzierte Entwicklung<br />
der Produktion aus. Dagegen wird für die Entwicklung der Effizienz der Wassernutzung ein<br />
Verlauf ähnlich wie in der jüngeren Vergangenheit zugrunde gelegt.<br />
Kapitel 2 – Seite 257