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DOWNLOAD-Teil2 - GLOWA-Elbe

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2.8 Szenarien der Wassernachfrage und Wassernutzung der Industrie im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet bis zum<br />

Jahr 2020 (Mutafoglu)<br />

Bivariate Modellierung<br />

Während im Falle der Trendexploration die Nachfrage im Abhängigkeit vom Faktor „Zeit“<br />

angebildet wird, unterstellen bivariate Ansätze einen Zusammenhang der eingesetzten Wassermenge<br />

mit einer anderen, im Regelfall dem ökonomischen Kontext näher liegenden Größe.<br />

Regelmäßig wird auf einen Zusammenhang zu einer Kenngröße wie der Wertschöpfung einer<br />

Region oder der Beschäftigtenanzahl zurückgegriffen. Aufgrund dieser Verhältnisbetrachtung<br />

wird dieses Vorgehen auch als Koeffizientenansatz bzw. als analytisch-synthetische Methode<br />

bezeichnet (DVWK 1991: 52-53). Die mittels eines Koeffizienten erklärte Wassernachfrage<br />

kann eine Gesamtgröße sein (z.B. gesamte industrielle Wassernachfrage eines Landkreises)<br />

oder sich auf eine speziellere Größe beziehen (z.B. Nachfrage nach Oberflächenwasser zu<br />

Kühlzwecken).<br />

In der einfachsten Anwendungsform könnte ein im Zeitablauf konstanter Koeffizient angenommen<br />

werden, jedoch ist insbesondere für längerfristiger orientierte Überlegungen von dessen<br />

Veränderlichkeit auszugehen, die im Falle des Wassereinsatzes der Industrie insbesondere<br />

durch technischen Fortschritt ermöglicht wird. So ist im Zeitablauf tendenziell von einem<br />

Rückgang des spezifischen Wassereinsatzes je Einheit eines gefertigten Zwischen- oder Endproduktes<br />

auszugehen, jedoch vollzieht sich diese Entwicklung nicht in allen Branchen mit<br />

der gleichen Geschwindigkeit. Liegen Arbeiten zu technischen Entwicklungslinien in den relevanten<br />

Branchen vor, können diese durch eine Variation der zugrunde liegenden Koeffizienten<br />

Berücksichtigung finden.<br />

Der Datenbedarf für bivariate Modelle ist vergleichsweise überschaubar, gleichzeitig bietet<br />

dieses Vorgehen die Möglichkeit, die Entwicklung mehrerer Wirkfaktoren getrennt zu betrachten<br />

und im Rahmen der Vorausschau zu kombinieren.<br />

Multivariate Modellierung<br />

Eine realitätsnähere Abbildung der Wassernachfrage ermöglichen multivariate Modelle, da<br />

eine Mehrzahl von als relevant betrachteten Einflussgrößen herangezogen werden kann. Für<br />

den jeweiligen Einzelfall muss eine geeignete funktionale Formulierung spezifiziert werden.<br />

Beispielsweise kann zwischen den erklärenden Variablen ein additiver oder auch multiplikativer<br />

Zusammenhang zu Grunde gelegt werden.<br />

Soll durch multivariate Modelle tatsächlich eine realitätsgetreuere Abbildung der Zusammenhänge<br />

erfolgen, ist eine ausreichend breite Datengrundlage erforderlich, insbesondere wenn<br />

auch eine räumlich feinere Auflösung erwünscht ist. Die vergleichsweise anspruchsvollen Datenanforderungen<br />

haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass dieses Vorgehen nur selten<br />

angewandt wurde. Beispielsweise liegen zu Wasserpreisen und anderen Kosten der Wassernutzung<br />

der Industrie für Deutschland keine zuverlässigen Daten vor, dies gilt insbesondere<br />

für die hier im Mittelpunkt stehende Eigenversorgung mit Wasser.<br />

Verwendete Methode<br />

Aufgrund der langfristig orientierten Betrachtung wird in der vorliegenden Arbeit nicht auf<br />

eine reine Trendextrapolation zurückgegriffen, auch wenn diese theoretisch möglich und aufgrund<br />

der in der Vergangenheit beobachteten, vielfach kontinuierlichen Abnahme der im verarbeitenden<br />

Gewerbe eingesetzten Wassermengen prinzipiell denkbar wäre.<br />

Multivariate Ansätze können aufgrund der verfügbaren Datengrundlage zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt nicht eingesetzt werden. Im Bereich der amtlichen Wasserstatistiken liegen Branchendaten<br />

aus den Erhebungsjahren 1995, 1998, 2001 und 2004 vor, jedoch stellt sich die<br />

Kapitel 2 – Seite 244

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