DOWNLOAD-Teil2 - GLOWA-Elbe
DOWNLOAD-Teil2 - GLOWA-Elbe
DOWNLOAD-Teil2 - GLOWA-Elbe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2.7 Schätzung der Wassernachfrage großer Kraftwerke im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet (Vögele & Markewitz)<br />
Grundsätzlich werden beim Verfahren der Kreislaufkühlung deutlich geringere Frischwassermengen<br />
benötigt als bei den zuvor beschriebenen Verfahren. Man ist damit prinzipiell unabhängiger<br />
von größeren Gewässern. Von Nachteil sind die höheren Investitionskosten und die<br />
gegenüber den anderen Verfahren relativ hohen Wirkungsgradeinbußen.<br />
Einen Vergleich verschiedener Kühlverfahren zeigt Tabelle 3. Wie man dieser Tabelle entnehmen<br />
kann, unterscheiden sich die verschiedenen Kühlverfahren hinsichtlich der Wirkungsgradverluste<br />
und Kosten teilweise deutlich. Am ungünstigsten schneidet hierbei das<br />
Verfahren der Kreislaufkühlung mit Trockenkühlturm ab. Gegenüber den anderen Verfahren<br />
fallen die Kosten merklich höher aus, während sich der Wirkungsgrad deutlich verringert.<br />
Tabelle 3: Vergleich verschiedener Kühlverfahren<br />
Durchlaufkühlung<br />
Wirkungsgrad im Vergleich zur<br />
Durchlaufkühlung [%]<br />
Anlagenkosten im Vergleich zur<br />
Durchlaufkühlung [%]<br />
Erzeugungskosten im Vergleich<br />
zur Durchlaufkühlung [%]<br />
Kapitel 2 – Seite 206<br />
Kreislaufkühlung<br />
Naturzug nass trocken<br />
100 98 93<br />
100 105 112<br />
100 108 115<br />
Datenquelle: [Kugeler & Philippen, 1993]<br />
Zu beachten ist jedoch, dass man bei diesem Verfahren relativ unabhängig von Flüssen und<br />
Gewässern ist. Gleichzeitig nimmt jedoch der Einfluss der jahreszeitlich schwankenden Umgebungstemperatur<br />
auf den Wirkungsgrad beim Einsatz eines Trockenkühlturms besonders<br />
stark zu. [Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), 1991]<br />
Grundsätzlich wird bei jedem der vorgestellten nassen Kühlverfahren der Fluss oder das Meer<br />
bzw. der See entweder durch erhöhte Wassertemperaturen bei Durchlaufkühlung oder durch<br />
geringere Wasserfracht bei Betrieb eines Kühlturms belastet. Die Wahl des Kühlverfahrens<br />
für ein neu zu errichtendes Kraftwerk ist grundsätzlich eng mit der Wahl des Standortes verbunden.<br />
Große Kraftwerke wurden in der Vergangenheit überwiegend in Flussnähe gebaut.<br />
Dies garantierte eine kostengünstige, sichere Kühlung über das gesamte Jahr hinweg. Seit den<br />
70er Jahren ist man verstärkt dazu übergegangen, den Einsatz von Durchlaufkühlung zu reduzieren.<br />
[Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), 1983] Gründe für dieses Bestreben sind<br />
zunehmende Belastungen der Gewässer mit Wärme sowie zunehmende Wasserknappheit.<br />
Rechtliche Vorgaben<br />
Bei der Einleitung von aufgewärmtem Kühlwasser in Gewässer sind verschiedene Grenzwerte<br />
zu beachten. Hierzu gehören Grenzwerte hinsichtlich der maximal zulässigen<br />
Wasserentnahmemenge,<br />
Aufwärmung des Kühlwassers,<br />
Einleittemperatur und der<br />
Mischtemperatur.<br />
Weil Strömung, Wassertiefe und andere Faktoren entlang der Flüsse unterschiedlich sind, gibt<br />
es für Kraftwerke teilweise deutlich unterschiedliche Grenzwerte. Einige Beispiele hierfür<br />
zeigt Tabelle 4.