DOWNLOAD-Teil2 - GLOWA-Elbe
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2.8 Szenarien der Wassernachfrage und Wassernutzung der Industrie im <strong>Elbe</strong>einzugsgebiet bis zum<br />
Jahr 2020 (Mutafoglu)<br />
der in Rahmen von Mehrfach- und Kreislaufnutzung genutzten Menge zur eingesetzten Menge<br />
an Frischwasser, im Zeitraum von 1991 bis 2004 bestätigt (Abbildung 6). Während sich für<br />
das gesamte verarbeitende Gewerbe ein um rund 55% höherer Nutzungsfaktor feststellen<br />
lässt, ist für einige Branchen auch eine deutlich stärkere Zunahme der Effizienz der Wassernutzung<br />
erkennbar. Ein herausragendes Beispiel bildet die Papierverarbeitung mit einer Steigerung<br />
des Nutzungsfaktors um 115% im Betrachtungszeitraum.<br />
Nutzungsfaktor<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Textil Chemie Ernährung Papier Metall Mineralöl Verarbeitendes<br />
Gewerbe<br />
Abbildung 6: Wassernutzungsfaktoren 1991 und 2004 (Statistisches Bundesamt 1995, 2006b)<br />
Grundsätzlich wäre eine einfache Fortschreibung der in der Vergangenheit beobachteten Entwicklung<br />
des spezifischen Wassereinsatzes auch für den Szenariozeitraum denkbar. Um die<br />
speziellen Branchengegebenheiten jedoch umfassender einschätzen zu können, wurden über<br />
die Auswertung der Vergangenheitsentwicklung hinaus verschiedene, einander ergänzende<br />
Methoden verwendet. Einen zentralen Baustein bildet dabei eine Analyse der technischen<br />
Entwicklungen insbesondere in den wasserintensiven Branchen des verarbeitenden Gewerbes<br />
(nach Hillenbrand et al. 2008).<br />
Im Ergebnis wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit auch für die Zukunft von einer weiteren<br />
Abnahme des spezifischen Wassereinsatzes ausgegangen, der sich jedoch nicht in allen<br />
betrachteten Branchen mit der gleichen Geschwindigkeit vollzieht. S schreitet die Einführung<br />
von Membrantechnologien z. B. zur Wasserrückgewinnung aus Abwasserteilströmen in einigen<br />
Branchen wie der chemischen Industrie oder der Papierverarbeitung relativ schnell voran.<br />
Wegen der Heterogenität der technischen Prozesse kann sinnvoller Weise nur eine Bandbreite<br />
für die erwartete Entwicklung des spezifischen Wassereinsatzes angegeben werden. Aufgrund<br />
des Gesamtbildes der Auswertung der Technikentwicklung werden daher die in Tabelle 3 angegebenen<br />
Trends für die Entwicklung des spezifischen Wassereinsatzes zugrunde gelegt.<br />
Kapitel 2 – Seite 249<br />
4,0<br />
6,2