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Hitler als Parteiredner im Jahre 1920

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<strong>Hitler</strong> <strong>als</strong> <strong>Parteiredner</strong> <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>1920</strong> 317<br />

Berlin senden. Eine Reichsregierung, die ein 70 Millionenvolk verschachert, wird auch<br />

den Protest von 3500 Münchnern nicht hören.<br />

Über den Treuschwur wollen wir unseren Volksgenossen in Oberschlesien geloben:<br />

Wir vergessen Euch nicht!<br />

(Brausender Beifall).<br />

Der 4. Redner Weidinger aus Rosenhe<strong>im</strong> verliest dann noch eine Resolution, die<br />

einst<strong>im</strong>mig angenommen wird. Sie wendet sich gegen die Loslösung deutscher Gebiete<br />

und soll an alle politischen Machtfaktoren versandt werden.<br />

Schluß der Versammlung 12 Uhr 15.<br />

Die Bereitschaften wurden um 12 Uhr 30 abgesagt, nachdem sich die Versammlungsteilnehmer<br />

ohne jeden Zwischenfall nach allen Richtungen zerstreut hatten.<br />

II. Kurz vor Versammlungsbeginn kamen Ordnungsleute der Partei zu mir mit<br />

dem Antrag, einen Mann zu kontrollieren, der vor dem Keller die „Süddeutsche<br />

Presse" verkauft.<br />

Der Verkäufer August Nachtigall, geb. 14.7.1869 ist <strong>im</strong> Besitz des nach § 43 R.G.O.<br />

erforderlichen Legit<strong>im</strong>ationsscheins.<br />

III. Die Nation<strong>als</strong>ozialistische deutsche Arbeiterpartei hat innerhalb der Partei eine<br />

Versammlungs-Hauspolizei gebildet, die jeden Störenfried aus dem Versammlungslokal<br />

entfernt.<br />

Die Ordnungsleute tragen am linken Oberarm rote Binden, an denen auf weißer<br />

Scheibe das Hakenkreuz angebracht ist 12 .<br />

Diese Organisation, die in stärkeren Trupps jeweils über das ganze Versammlungslokal<br />

verteilt ist, wird schon durch ihr Vorhandensein bei Gegnern, die mit Sprengungsabsichten<br />

erschienen sind, die von der Leitung gewollte Wirkung haben. Im<br />

Fall notwendigen Eingreifens ist die Organisation <strong>im</strong> Stand, ohne Zuhilfenahme der<br />

Polizei die Ruhe und Ordnung <strong>im</strong> Saale wiederherzustellen.<br />

Es könnte <strong>als</strong>o bei künftigen Antisemitenversammlungen die Bereitstellung militärischer<br />

Machtmittel so angesetzt werden, daß diese etwa 1 /2 Stunde vor Versammlungsschluß<br />

erreichbar sind, um etwaige Demonstrationen zu verhindern.<br />

Eine 3 Mann starke Schutzmannspatrouille wird sich <strong>im</strong>mer empfehlen, damit<br />

Gegner, die aus dem Versammlungsraum entfernt werden, vor Übergriffen der Ordnungsleute<br />

in Schutz genommen werden können.<br />

IV. Punkt III wäre künftig bei Besprechung von polizeilichen Maßnahmen zu<br />

berücksichtigen.<br />

Am 5. September <strong>1920</strong><br />

gez. Karl Angstl,<br />

Kr<strong>im</strong>inalkomissär.<br />

1.) Ulshöfer Ernst, geboren 21.4.1884 in Heidelberg, bisher Reiseagitator der<br />

Syndikalisten, jetzt Antisemit.<br />

2.) Settele Bened. led. Student aus Obergünzburg.<br />

12 Über den Ursprung der „Ordnungsleute" und der SA, sowie über die berühmte Sa<strong>als</strong>chlacht<br />

vom 4. 11. 21 vgl. „Mein Kampf", S. 545ff.; H. Volz, Daten der Geschichte der<br />

NSDAP, 11. Aufl., Berlin/Leipzig 1943, S. 119; H. Bennecke, <strong>Hitler</strong> und die SA, München/Wien<br />

1962, S. 25 ff.

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