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Hitler als Parteiredner im Jahre 1920

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<strong>Hitler</strong> <strong>als</strong> <strong>Parteiredner</strong> <strong>im</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>1920</strong> 321<br />

liarden. Erzberger hat sich erboten 100 Milliarden zu zahlen, die die Entente aber nur<br />

<strong>als</strong> erste 3 Ratenzahlungen] ansieht. Noch mehr soll folgen. Bis Mai 1921 sollen<br />

20 Milliarden bezahlt sein. Be<strong>im</strong> Abzahlen dieser Schuld müssen wir Zins und Zinseszinsen<br />

zahlen, so daß sich nach 30 <strong>Jahre</strong>n noch eine größere Schuldenlast ergibt <strong>als</strong><br />

heute. Das intern. Kapital will uns nur <strong>als</strong> Zinsquelle benützen unid uns zu Sklaven<br />

machen. Genau so wird es auch Rußland* ergehen, das ebenfalls in die Krallen dieses<br />

Kapit<strong>als</strong>, nicht aber des russischen Proletariers, fallen wird. Als er die Kontrollkommission<br />

streift, kommt <strong>Hitler</strong> auch auf das Denunziantentum bei der [sic] Entente zu<br />

sprechen (große Unruhe!). Dem Arbeiter, der so etwas macht, kann er es verzeihen,<br />

weil der oft nicht weiß, was er tut, aber gewissen Kreisen der besseren Gesellschaft, die<br />

Temps-Vertretern usw. Unterredungen gewähren und das Recht zersplittern wollen,<br />

<strong>als</strong>o offensichtlich Hochverrat treiben, denen kann er es nie und n<strong>im</strong>mer verzeihen.<br />

(lebh. Beifall) Er spricht nun dabei den Namen Graf Bothmer aus und findet in der<br />

Versammlung begeisterte Zust<strong>im</strong>mung. Als die letzte schandvollste Forderung, bei<br />

der wir auch unsere Ehre ausliefern sollen, bezeichnet H. das Auslieferungsbegehren.<br />

Er tritt warm für Hindenburg und Ludendorff ein, die die bedeutendsten Männer<br />

der letzten Zeit seien, die genau so ihre Pflicht taten, wie jeder Mann an der Front<br />

(stürm. Zust<strong>im</strong>mung). Dieser Führer brauchen wir uns nicht zu schämen. Wenn je<br />

das Ausland von deutschen Genies und großen Führern sprechen wird, so wird es<br />

wohl kaum Ebert I nennen, sondern Hindenburg und Ludendorff. (lebh. Beifall) Nur<br />

ein Mittel gibt es dieses Elend und Unglück zu durchbrechen: den einmütigen Willen<br />

unseres Volkes das nicht zu erfüllen, was wir nicht erfüllen können. Es wird einst der<br />

Tag kommen an dem das Volk diese Schmach, Schande und Verelendung erkennen<br />

wird und dieses Joch abschütteln wird. Mit der Aufforderung zur Hilfe (Geldspenden<br />

für die Deutsch-österr. Kameraden, die zum ersten Mal den Kampf gegen diese<br />

gehe<strong>im</strong>nisvollen Mächte aufnehmen wird [sic], schloß <strong>Hitler</strong>, nachdem er noch kurz<br />

einige Programmpunkte der Partei darlegte, seine Ausführungen. (Stürmischer,<br />

minutenlager Beifall).<br />

Herr Drechsler (Vorsitzender) verwünschte nochm<strong>als</strong> diejenigen, die diesen Friedensvertrag<br />

unterzeichneten und bekannte sich wiederum zur Fahne des Sozialismus,<br />

Nationalismus und Antisemitismus.<br />

Diskussion:<br />

Frl. Sohn, eine Auslandsdeutsche (Südamerika) schildert die Verfolgung der Deutschen<br />

in Amerika in Wort, Bild und Tat, erzählt vom dortigen Börsenleben und singt<br />

eine begeisterte Lobeshymne auf den deutschen Geist und das deutsche Vaterland.<br />

Sie schließt mit „Deutschland über alles, über alles in der Welt" und insbesondere<br />

wenn es stets zu Schutz und Trutz brüderlich zusammenhält.<br />

Frl. Roth verzapft in höchst langweiliger Weise Bibelsprüche etc. und predigt<br />

Menschenliebe. (Schlußrufe!) Kann nicht zu Ende sprechen. Vorsitzender entzieht<br />

das Wort und ersucht sie ein andermal, wenn mehr Zeit, zu sprechen.<br />

Kommunist Gruber wünscht mit <strong>Hitler</strong>, daß diejenigen, die den Friedensvertrag<br />

unterzeichneten die Finger an der Hand verdorren mögen (Oho! Beifall!) Er ist überzeugter<br />

Kommunist, hat aber mit K.P.D. nicht mehr viel zu tun. Er vertritt die kommunistische<br />

Weltanschauung deshalb, weil er sie für die einzige richtige hält, geht<br />

aber sofort mit <strong>Hitler</strong>, wenn dieser es besser versteht, die Welt zu verbessern. Wir<br />

konnten nicht mehr länger aushalten, da die Ernährung viel zu schlecht gewesen sei.<br />

Ludendorff sei zweifellos ein genialer Stratege, aber kein Politiker (Oho! Beifall!) Er<br />

hat <strong>im</strong> März 1918 den Erfinder des Tanks einsperren lassen und kurz nachher von der<br />

He<strong>im</strong>at Massen von Tanks gefordert. Hätten wir Liebknecht gefolgt, der 1916 schon<br />

den Frieden wollte, so stünden wir heute anders da. Sofort geht er mit <strong>Hitler</strong> und

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