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OO<br />

Wir treffen auf eine überglückliche Katja Wo Frauen Manner<br />

Friedländer. Sie hat die Altersklasse ge­<br />

wonnen und ist gesamt sechste Frau 0 d d S d I<br />

geworden. Allerhöchsten Respekt! Den sin un an a en<br />

Rennsteig gewinnt man oder genießt h b I<br />

man, alles andere ist unsinnig. Wir ha- SC na e n<br />

ben also alles richtig gemacht an die- '-- --J<br />

sem Tag. Ein relaxter Uwe Diehm<br />

kommt bei uns vorbei, und wir gratulie- ... und nochmals<br />

ren uns gegenseitig. Auch er ist mit sich Rennsteig<br />

und der Welt im Einklang. Mein Arbeitskollege<br />

Uwe Blanke kommt, er hat erfolgreich<br />

den Marathon gefinisht und ist<br />

zwei Minuten vor uns eingelaufen. Auch<br />

hier - Glückwunsch! Jörg Linder<br />

Schließlich wird auch unser verloren gegangener<br />

Mitläufer Uwe Krapp beim I<br />

Zieleinlauf aufgerufen. Er hatte in Ger- H_e_rb_s_t_2_0_0_4 _<br />

hard Albert einen souveränen Laufpartner<br />

gefunden, der den restlichen Abschnitt<br />

mit ihm gelaufen ist. Sein Zieleinlauf<br />

ist ebenfalls ein großer Moment, der<br />

selbst einem Seefahrer und Bierbrauer<br />

auf die Tränendrüsen drückt. Glückwunsch,<br />

Uwe!<br />

Nach meinem ersten Ironman-Triathlon<br />

2004 erholte ich mich nur schleppend.<br />

Der hatte mir' echt auf den Magen ge­<br />

schlagen. Beim Laufen war mir damals<br />

so unendlich schlecht, das entwickelte<br />

sich später noch zu einer regelrechten<br />

Gastritis. Sei's drum ... Im Herbst 2004<br />

Problemlos erhalten wir unsere Kleiderbeutel<br />

und sitzen schon bald im Bus zurück<br />

nach Oberhof. Im Hotel erwarten<br />

uns ein Whirlpool und die Sauna. Den<br />

oben genannten Biergarten lassen wir<br />

ausfallen, jedoch nach dem erneut köstlichen<br />

Essen im Panoramarestaurant<br />

und einem Weißbierchen wurde in der<br />

Diskothek "Waldmarie" (das offizielle<br />

Festzeit der Veranstaltung war proppen­<br />

war klar: 2005 laufe ich meinen ersten<br />

Ultra, dem auch gleich mein zweiter folgen<br />

sollte. Der erste, der Rennsteig-Su­<br />

permarathon, sollte dem Warmmachen<br />

dienen und eine ultralange Trainings­<br />

einheit für den zweiten, die 100 km von<br />

Biel, darstellen. Das machen viele so.<br />

Das hört sich logisch an. Das ist logisch,<br />

Ich plane es auch genau so.<br />

voll!!) doch noch eine heiße Sohle auf 's<br />

Parkett gebügelt, ehe zur frühen Mor­<br />

Winter 2004 /2005<br />

genstunde auch das Bett noch wartete. Der Winter war hart. Nur im Januar, im<br />

Ultraläufer sind eben fast unverwüstlich, eigentlichen Winter, war es relativ warm.<br />

und Rennsteigläufer sind die Härtesten! Ansonsten war der Winter ein Winter,<br />

und zwar ein verdammt langer Winter<br />

Fazit und ein verdammt richtig guter Winter<br />

Alle Mythen und Legenden um den eben. Ich aß nach Herzenslust, radelte<br />

"Rennsteig" haben ihre Berechtigung. Tausende von Kilometern locker auf<br />

Wirklich, dem ist so! Es ist ein Lauf mit meinem Hometrainer, versuchte nebenvielen<br />

begeisterten Thüringern an der bei, meine Schwimmtechnik zu verbes­<br />

Strecke, die für jeden Läufer freundliche sern, plante meine berufliche Nebentäund<br />

motivierende Worte finden, sei es tigkeit, lief regelmäßig, aber nicht oft,<br />

als Zuschauer oder als Helfer. Was ver­ und fuhr viel Skilanglauf, genau gepflegungstechnisch<br />

geleistet wird, ist nommen, sehr viel Skilanglauf.<br />

einzigartig. Hier könnten sich viele der<br />

selbstherrlichen Event-Agenturen, die I März 2005<br />

immer mehr auf diesen Sektor drängen, --------------eine<br />

Scheibe abschneiden, wenn es um<br />

die Organisation von sportlergerechten<br />

Großveranstaltungen bei sehr gutem<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis geht.. Man<br />

merkt es hier deutlich - der Rennsteiglauf<br />

ist eine Veranstaltung von Sportlern<br />

für Sportler, eine Veranstaltung, auf die<br />

eine komplette Region zurecht stolz ist,<br />

die dann auch mit vielen emsigen Helfern<br />

dahinter steht. Wer einmal dort war,<br />

kommt mit Sicherheit wieder!<br />

Erste und einzige läuferische Standort­<br />

bestimmung war der Bienwald-Marathon,<br />

bei dem ich das ehrgeizige Ziel,<br />

unter 3:20 Std. zu bleiben, verfehlte und<br />

ziemlich viel leiden musste beim Laufen<br />

Und zwar schon nach 22 km. So super­<br />

ehrgeizig war dieses Ziel auch wieder<br />

nicht, es war nur ehrgeizig im Vergleich<br />

zum meinem bisherigen läuferischen<br />

Spezialtraining, und dieser Vergleich viel<br />

eindeutig zu meinen Ungunsten aus. Zu<br />

Danke nach Thüringen für dieses tolle<br />

Erlebnis! -<br />

viel allgemeine Grundlagenausdauer, zu<br />

viel Athletik, zu wenig spezielles Marathontraining.<br />

(Leider gab es von Petra und Andreas Hasenstab<br />

kein Bildmaterial.)<br />

Nach 22 km machte folgerichtig meine<br />

Laufmuskulatur schlapp. Und wie. Ich<br />

reduzierte mein Tempo und trabte weiter<br />

und hoffte auf ein Wunder. Kein Wunder<br />

geschah. Stattdessen kam mir Udo<br />

Bölts entgegen und rannte seinem ersten<br />

reinen Marathonziel entgegen. Er<br />

rannte wirklich (ich glaube so 2:50 Std.).<br />

Läuferisch ist er nicht so elegant, aber<br />

ich war froh, mich nicht selbst zu sehen.<br />

Aber auch hier war zu sehen: Udo ist ein<br />

Kämpfer! Dann sagte ich mir, wie seinerseits<br />

Udo zu Jan: "Quäl dich!" Das<br />

mit der Sau ließ ich aber weg. Ich quälte<br />

mich über .die Runden.<br />

Über eine weitere Reduzierung meines<br />

Lauftempos brauchte ich mir keine Gedanken<br />

zu machen, das ergab sich von<br />

selbst. Auf einmal kam mir Holger entgegen.<br />

Den kenne ich von der Lauftherapeutenausbildung.<br />

Er rief mir irgendetwas<br />

zu. Ich war überrascht, ihn hier zu<br />

sehen, schließlich kommt er von weit<br />

weg und sogar noch von drüben. Mein<br />

eingetrübtes Hirn gab mir zu verstehen,<br />

dass ich den kenne. Als er weg war, fiel<br />

mir ein, dass er Holger heißt und schneller<br />

läuft als ich, und daher war klar, dass<br />

er mich bald einholt. Warum ist er überhaupt<br />

hinter mir? Keine Ahnung. Aber<br />

der Winter schien insgesamt seinen Tribut<br />

zu fordern, denn schließlich kann<br />

man sich auf dem Hometrainer und<br />

beim Skilanglauf nur eingeschränkt auf<br />

einen Marathon vorbereiten.<br />

Meine Frau kam angeradelt und fragte<br />

mich, wie es laufe. "Es" war richtig, nicht<br />

"er" und nicht "ich" liefen, irgendein "es"<br />

lief irgendwie durch den Bienwald. Ich<br />

verkündete ihr unter der Verkennung aller<br />

Tatsachen, dass ich mich vom 3:30­<br />

Stunden-Zugläufer einholen lassen würde,<br />

da hänge ich mich dann hintendran<br />

und kämpfe Richtung Ziel. Kaum hatte<br />

ich ausgesprochen, hörte ich schon bei<br />

km 31 eine Horde Füße hinter mir. Jetzt<br />

musste ich mich da auch noch dranhängen.<br />

Es war eine eklatante Tempoverschärfung<br />

für mich. Das hielt ich nur 3<br />

km durch, aber wir überholten dabei einen<br />

Stapel Leute. Irgendwie trabte ich<br />

dann vollends Richtung Ziel und war<br />

froh anzukommen. Beim TSV 1860<br />

München in der zweiten Fußballbundesliga<br />

sind 2 x 4 km ein so genannter Willenslauf.<br />

Bei mir war es dieser Marathonlauf.<br />

Ich war gewillt anzukommen<br />

und kam dann irgendwann und irgendwie<br />

an. Das war dann auch in Ordnung.<br />

Ende März und im April 2005 fuhr ich<br />

dann verstärkt Rennrad - u.a. 2 Brevets<br />

(200 km und 300 km) und den Fleche<br />

Allemagne Anfang Mai (Rastatt - Eisenach<br />

im Team - 430 km). Konditionell<br />

war ich gut drauf, vor allem der Grundlagenbereich<br />

passte, so dass ich den<br />

Ultraläufen gelassen und gespannt entgegensah.<br />

14 Tage vor dem Rennsteiglauf musste<br />

ich den Hunderter von Biel aus privaten<br />

Gründen allerdings absagen. Schade.<br />

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