Andrej Pleterski
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Schotter zerstreut, mitunter auch zerstreute Klumpen von Kalkmörtel gefunden. In vorbesagter Tiefe<br />
erreichte man eine feste, aus großen in Kalkmörtel gelegten Bruchsteinen bestehende Mauer (Abb.<br />
5). Diese feste alte Mauer wurde zur Grundlage für die unter den Monumente auszuführende<br />
Fundamentmauer gewählt. Beim Ausheben der Erde für die Fundamentmauer in der südöstlichen<br />
Ecke des von der Fundamentmauer gebildeten Viereckes stieß man in zwei Fuß Tiefe (=0,63 m)<br />
wieder auf die oben erwähnte, aus großen Bruchsteinen erbaute Mauer. Aus diesem alten<br />
Mauerwerk wurde beim erdausgraben kein merkwürdiger Gegenstand gefunden, obgleich man<br />
sorgfältig zu Werke ging, um allenfalls Denksteine mit Inschriften, Geräte, Münzen und dergleichen<br />
zu finden (Wutte 1929, 51). Wie die Ruine der in einer Höhe von mindestens 0,63 m erhaltenen<br />
Mauer erkennen läßt, war man auf Gebäudereste gestoßen. Für das Fehlen jeglicher Kleinfunde gibt<br />
es zwei Erklärungen: Das Gebäude wurde nach sehr kurzer Benutzungszeit verlassen oder die<br />
Arbeieter von Goëß hatten nicht tief genug gegraben, um die Trümmerschicht zu durchbrechen und<br />
bis zur alten Benutzungsoberfläche zu gelangen. Der Stuhl wurde demnach auf alte Trümmer<br />
gestellt, höchstwahrscheinlich römische.<br />
2.1.4 Zwei Meilensteine und das Problem der Römerstraße<br />
Die Beschreibug des Glaneggerischen Teils des Zoller Gerichtes beginnt 1570 folgenderweise: im<br />
Zollfeldt, alda ist ain marchstain gewest, welicher aber ausgeworfen worden, und endet gerade dort<br />
auf demselben ausgeworfnen marchstain neben dem Khunigstuell (Wutte 1912, 19 f). Die<br />
Beschreibung der Grenze des Landgerichtes Zoll beginnt und endet 1601 auf dem Königstuell<br />
(Wutte 1912, 131 f). Den herausgeworfenen Markstein können wir uns als länglichen Stein<br />
vorstellen, der auf dem Boden lag. 1601 war er offensichtlich nicht mehr zu sehen, denn sonst wäre<br />
die Grenze nicht bis zum Stuhl selbst verschoben worden.<br />
Mayer und Kumpf berichten Anfang der 30er Jahre des 19. Jhs. von einem Steinbruchstück, das<br />
nördlich vom Stuhl so gelegen habe, daß man es hätte ausgraben müssen. Ihrer Ansicht nach handle<br />
es sich um den Stein, auf dem Wolfgang Lazius gelesen und 1551 die Inschrift DN. DVX DOMIT.<br />
(Wutte 1929, 49; Puntschart 1899, 26) und 1557 DVX DOMITI (Puntschart 1899, 26) geschrieben<br />
habe. Schon bald nach Ihnen, im Jahre 1834, erwähnt Goëß den Stein nicht mehr und auch in den<br />
späteren Beschreibungen taucht er nicht auf. Da Mayer und Kumpf auf dem Stein eine Inschrift<br />
erwarteten, mußte er Bearbeitungsspuren aufweisen. Darüber hinaus mußte er sehr nahe am Stuhl<br />
gelegen haben, weil sie ihn als dazugehörig aufgefaßt hatten. Da er aber in dem sonst sehr genauen<br />
Bericht von Goëß keine Erwähnung findet, erscheint mir die Erklärung, daß es sich um eine<br />
abgefallene Platte des Herzogstuhls gehandelt hat, sehr plausibel. Auf Friedrich Hans Uciks Skizze<br />
ist der Bruch der linken Armlehne beim Ostsitz mit Beschriftung und Pfeil gekennzeichnet (Fritsch,<br />
Ucik 1967, Abb. 1). Das könnte eine alte Beschädigungsspur sein, weswegen der obere Plattenteil<br />
auf die nördliche Außenseite des Stuhles gefallen sein konnte und dort allmählich im Boden versank.<br />
Das würde sowohl mit Mayers und Kumpfs Bericht als auch mit Goëß übereinstimmen, wenn er<br />
behauptet, die Beschädigungen des Denkmals vor der Restaurierung ließen befürchten, daß die losen<br />
Steine weggeführt und verschleppt werden könnten (Moro 1967, 109, & 15). Ein solch "loser Stein"<br />
war demnach höchstwahrscheinlich eine Platte - der obere Teil der linken Armlehne, die Mayer und<br />
Kumpf gesehen haben, und die Goëß später an den ursprünglichen Platz stellte. Davon zeugt auch<br />
Goëß' Versicherung, daß beim Zerlegen des Denkmals nicht die geringste Beschädigung eines<br />
Steines geschah (Moro 1967, 109, § 18). Dann sagt er ausdrücklich: Alte, schon seit vielen Jahren<br />
bestandene Schäden an der Mittags-Seite des Herzogsitzes, und an seiner mitternachtseitgen<br />
Armlehne wurden mit guter Steinkitte ausgebessert, und mit eiserner Klammer vereint (Moro 1967,<br />
109, § 19).<br />
Als man Anfang November 1855 um den Stuhl Kastanienbäume pflanzte, entdeckte man zwei<br />
römische Meilensteine. Sie steckten 2 bis 3 Klafter (= 3,8 - 5,7 m) von der Straße in einer Tiefe von<br />
3˝ Fuß (= 1,1 m). Sie lagen kreuzweis über einander. Bei der Entdeckung bemerkte man bei einem<br />
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