Andrej Pleterski
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Abbildung 6. Zollfeld - Sveško polje. 1 - Flußbett der Glan - Glana nach der josephinischen Militärlandkarte, 2 -<br />
fossiles Flußbett der Glan - Glana nach den Luftaufnahmen, 3 - Sumpfgebiet nach der josephinischen<br />
Militärlandkarte, 4 - Römerstraßen (größtenteils nach Harl 1989), 5 - mutmaßlicher Verlauf der Römerstraßen, 6 -<br />
mittelalterliche Straße. A - Gerichtsstelle; B, C - Abschnitte der mittelalterlichen Straße; K - Kapitol von Virunum; 0 -<br />
wahrscheinliche caput viae; I - Entfernung der ersten Meile und Fundort der Meilensteine. Äquidistanz = 20 m.<br />
Die Orientierung der Mauer, die parallel zur Straße verläuft, die Räume zur Straße hin, ihre Länge<br />
und Breite stimmt mit der Einrichtung der Grabparzellen in anderen Teilen der Gräberfelder von<br />
Virunum überein. Grabparzellen, die länger sind als 20 m, sind nichts Besonderes. Ihre Breite beträgt<br />
etwa 15 m, was darauf hindeuten würde, daß die jetzige Straße neben dem Herzogstuhl am<br />
südöstlichen Rand der Römerstraße und am nordwestlichen Rand der Grabparzellen verläuft. Daß<br />
dort die Römerstraße vorbeiführte, ist eindeutig auch der Auswertung der Luftaufnahmen des<br />
Zollfeldes - Sveško polje zu entnehmen, die Ortolf Harl (1989) veröffentlicht hat. Seiner Arbeit kann<br />
zwar in der Tat der Vorwurf gemacht werden, sie sei mangelhaft, weil er sich nicht auf mehrmaliges<br />
Photographieren gestützt und daher zahlreiche Details nicht gesehen hat (Piccottini, Dolenz 1993,<br />
254 ff), aber die Interpretation ist im allgemeinen zuverlässig (Abb. 6). Spuren des Straßendamms<br />
und die begleitenden Gräber deuten klar auf den Verlauf der westlichen Umgehungsstraße von<br />
Virunum, unmittelbar am Herzogstuhl vorbei und daneben in südwestlicher Richtung die<br />
Abzweigung der südlichen Umgehungsstraße nach Celeia (Harl 1989, Beilage 4, Plan 2). Die Gräber<br />
beginnen im Norden an der Kontaktstelle der westlichen Umgehungsstraße, die Harl als "via<br />
Claudia" bezeichnet, und dem Decumanus von Virunum; im Süden enden sie bei der Kontaktstelle<br />
der westlichen und der südlichen Umgehungsstraße (Harl 1989, 563 ff, Beilage 4, Plan 2). Hier<br />
betrachtet er als südlichen Abschluß des Gräberfeldes einen Grabstein, der 1970 gefunden wurde<br />
(Harl 1989, 565 f; Piccottini 1970, 28). Zu diesem können wir noch den Grabstein CIL III 4982<br />
hinzufügen, der vor 1817 geborgen wurde, auf den sich schon Pichler (1888, 133 f) berufen hatte,<br />
nur hatte er ihn fälschlicherweise der Brücke über die Glan - Glana, zwischen Kading - Kadina und<br />
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