Medienverwendung in der Schule - KOBRA
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unter Erfahrung das Ergebnis von Aktivitäten zur Reduktion von Komplexität<br />
verstanden. übertragen auf die <strong>Medienverwendung</strong> heißt das, die Beziehung<br />
Schüler-Realität nach dem Sen<strong>der</strong>-Empfänger-Modell zu organisieren. AV-Medien<br />
s<strong>in</strong>d dabei die Instrumente zur Weitergabe von Informationen über Objekte <strong>der</strong><br />
Realität an Schüler.<br />
3.2.2 Vermittlung als Verdopplung <strong>der</strong> Ersche<strong>in</strong>ungsoberfläche<br />
Kall<strong>in</strong>ich (1974) hat den Problemzusammenhang <strong>der</strong> Vermittlung und Kommunikation<br />
für die Mediendidaktik aufbereitet. Ausgangspunkt ist die Bestimmung<br />
von Vermittlung (im Anschluß an Hegel, Adorno, Kosik) unter dem Gesichtspunkt<br />
<strong>der</strong> Dialektik von Ersche<strong>in</strong>ung e<strong>in</strong>er Sache und <strong>der</strong>en Wesen bzw. <strong>der</strong>en<br />
Begriff. In diesem S<strong>in</strong>ne ist Erfahrung "unmittelbar s<strong>in</strong>nlich-praktisch" (5. 1'14)<br />
im Umgang mit den D<strong>in</strong>gen. Sie erfaßt die Ersche<strong>in</strong>ungsform <strong>der</strong> Wirklichkeit,<br />
über die das Wesen e<strong>in</strong>er Sache erschlossen werden kann. "Die Ersche<strong>in</strong>ung als<br />
äußere Form des Wesens erschließt sich <strong>der</strong> s<strong>in</strong>nlichen Erkenntnis und ist Basis<br />
<strong>der</strong> Erkenntnis" (5. 114) <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne, als Erkennen von <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong><br />
Ersche<strong>in</strong>ungen ausgeht, um das Wesen e<strong>in</strong>er Sache begrifflich zu erschließen und<br />
um dann die Ersche<strong>in</strong>ungsoberfläche durchsichtig zu machen.<br />
Das entscheidende Problem liegt bei <strong>der</strong> Alltagserfahrung, die ideologische Funktion<br />
hat. Die "primäre alltägliche Anschauung <strong>der</strong> Wirklichkeit" (5. 115), die die<br />
Oberfläche <strong>der</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen erfaßt, spiegelt das wie<strong>der</strong>, was Alltagserfahrung<br />
als das Wesen e<strong>in</strong>er Sache be<strong>in</strong>haltet; Alltagserfahrung und direkte Beobachtung<br />
e<strong>in</strong>er Sache beziehen sich nur auf die Ersche<strong>in</strong>ungsoberfläche und verstärken<br />
sich damit gegenseitig.<br />
Die ideologische Komponente von Vermittlung, nämlich die Ersche<strong>in</strong>ungsoberfläche<br />
als das Wesen <strong>der</strong> Sache zu bestätigen, wird von lI<strong>der</strong> bildhaften Reproduktion<br />
<strong>der</strong> Wirklichkeit mittels Technik" (5. 119) unterstützt. Audiovisuelle<br />
Medien mit ihrer realitätsnahen Abbildung stellen die Ersche<strong>in</strong>ungsform als<br />
Wirklichkeit heraus; sie "verdoppelt" die primäre, alltägliche Anschauung <strong>der</strong><br />
Wirklichkeit als ideologische Wi<strong>der</strong>spiegelung <strong>der</strong> Alltagserfahrung durch technische<br />
Medien" - <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch die "bildhafte Reproduktion" (5. 122). Als<br />
Beispiel verweist Kall<strong>in</strong>ich auf die Darstellungstechnik, "gesellschaftliche Tatbestände"<br />
zu "personalisieren" und "<strong>in</strong>dividuelle Lebensprobleme und öffentliche<br />
Angelegenheiten" zu vermischen (5.121) (56).<br />
Diese Unterstützung <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> AI/tagserfahrung (vor<strong>der</strong>gründige Anschauung<br />
für die Wirklichkeit zu halten) durch audiovisuelle Medien hat ihre Ursache <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Unmittelbarkeit des Realitätsbezugs, den audiovisuelle Medien dem Betrachter<br />
o<strong>der</strong> Hörer suggerieren. Aus dem Problem <strong>der</strong> gegenseitigen Verstärkung von<br />
Alltagserfahrung und audiovisuellen Medien, die Oberflächenersche<strong>in</strong>ung für- die<br />
ganze Realität zu setzen, ergibt sich für Kall<strong>in</strong>ich die Aufgabe, Unterricht zum<br />
Ort <strong>der</strong> Reflexion von Vermittlung und Kommunikation zu machen: "Lehre ist<br />
<strong>in</strong> dem Maße selbstreflexiv, <strong>in</strong> dem sie das zu übermittelnde als Vermitteltes be-<br />
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