€ 2,50 Frühjahr 2012 # 33 Das Globetrotter MaGazin - 4-Seasons.de
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76 Ausrüstungsberatung<br />
Die outdoor-Zwiebel<br />
Marcus’ Rucksack-Klei<strong>de</strong>rschrank für <strong>de</strong>n oberkörper: Membranjacke, Daunenjacke,<br />
Leichtweste, drei Merinoteile und Armlinge. <strong>Das</strong> reicht.<br />
Für die meisten Trekkingtouren reichen ja 20<br />
Kilo Gepäck. Was ist zu beachten, wenn man<br />
erstmals einen so anspruchsvollen Schwerlast-<br />
Trail angeht?<br />
Für normale Touren empfehlen wir immer, nicht<br />
mehr als 20 bis 25 Prozent <strong>de</strong>s Körpergewichts zu<br />
schleppen. Wer mehr tragen will o<strong>de</strong>r muss, sollte<br />
Erfahrung und Fitnes s mitbringen. Je größer die<br />
Zuladung, <strong>de</strong>sto entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r wird <strong>de</strong>r Hüftgurt<br />
<strong>de</strong>s Rucksacks. Die Flossen von Gregory-<br />
Packs etwa sind so steif, dass eher <strong>de</strong>r Hüftknochen<br />
bricht, als dass <strong>de</strong>r Gurt nachgibt. Mir<br />
persönlich sind etwas weichere Systeme wie beim<br />
Bora <strong>de</strong>nnoch lieber. <strong>Das</strong> probiert man am besten<br />
im La<strong>de</strong>n aus – und zwar bitte mit realistisch bela<strong>de</strong>nen<br />
Rucksäcken! Ich gebe aber gerne zu, die<br />
30 Kilo beim Tourstart waren schon hart an <strong>de</strong>r<br />
Grenze.<br />
Auf <strong>de</strong>m ACT gibt es doch Hütten – wieso habt<br />
ihr ein Zelt mitgeschleppt?<br />
Weil man dann unabhängig von <strong>de</strong>n Hütten ist.<br />
Wer auf Fernwan<strong>de</strong>rungen ganz aufs Zelt verzichtet,<br />
muss je<strong>de</strong> Etappe durchlaufen, egal wie<br />
beschei<strong>de</strong> n das Wetter ist. Außer<strong>de</strong>m sind die<br />
Hütten manchmal voll o<strong>de</strong>r versifft. Auch bei <strong>de</strong>n<br />
ACT-Hütten lag lei<strong>de</strong>r viel Müll, rundherum war<br />
hinter je<strong>de</strong>m Stein ein Donnerbalken. Wir wollten<br />
lieber autark unterwegs sein, schöner e Camps<br />
fin<strong>de</strong> n und die Natur genießen. Da schleppe ich<br />
gern ein Zelt.<br />
In <strong>de</strong>r Regel nimmt man für solche Touren ein<br />
Tunnelzelt. Aber <strong>de</strong>r kleine Winnetou in dir<br />
wollte wohl unbedingt ein Tipi ...<br />
Eher <strong>de</strong>r pragmatische Grammzähler. <strong>Das</strong> GoLite<br />
Shangri-La 5 wiegt schlappe 2,4 Kilo, ohne Innenzelt<br />
sogar nur 1,3 Kilo. Aber du hast 6,6 Quadratmeter<br />
Bo<strong>de</strong>nfläche, auf <strong>de</strong>nen du auch mal <strong>de</strong>n<br />
kompletten Rucksack auspacken kannst. Gera<strong>de</strong><br />
bei schlechtem Wetter ist es unbezahlbar, genügend<br />
Raum für die nasse Ausrüstung zu haben.<br />
Bitte lächeln: Wer zeltet, hat seine Ruhe und fin<strong>de</strong>t die schöneren Plätze.<br />
»Schokola<strong>de</strong> ist immer<br />
dabei, aber nicht die<br />
Lieblings nascherei – die ist<br />
sonst viel zu schnell weg.«<br />
Aber natürlich kann man darüber mit <strong>de</strong>r Tunnelzelt-Fraktion<br />
treffliche Streitgespräche führen.<br />
Dein Zeltbo<strong>de</strong>n hat »nur« 3000 mm Wassersäule,<br />
an<strong>de</strong>re Hersteller bieten 10.000 mm.<br />
Deine Meinung?<br />
Über die Wasserdichtigkeit beim Zeltbo<strong>de</strong>n wird<br />
viel diskutiert, weil man speziell im Knien einen<br />
hohen Druck auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n ausübt und so Nässe<br />
durchkommen kann. Mit 10.000 mm ist man da<br />
auf <strong>de</strong>r sicheren Seite. An<strong>de</strong>rerseits ist das ein<br />
marginales Problem im Vergleich zur Kon<strong>de</strong>ns-<br />
wasserbildung, fin<strong>de</strong> ich. Wir hatten je<strong>de</strong>nfalls<br />
mit <strong>de</strong>m GoLite keine Probleme, haben es<br />
allerding s auch nicht in Pfützen aufgebaut und<br />
dann Yogaübungen auf <strong>de</strong>n Knien gemacht.<br />
Wie sah <strong>de</strong>in Bettzeug aus?<br />
Die NeoAir-Matten von Therm-a-Rest sind<br />
sehr leicht, komfortabel und isolieren gut. Und<br />
wer beim Schlafsack das optimale Verhältnis<br />
von Wärmeleistung und Gewicht will, kommt<br />
um Daune nicht herum. Allerding s muss man<br />
Daunen dann auch unbedingt vor Feuchtigkeit<br />
schützen, weil sie sonst ver klumpen und nicht<br />
mehr isolieren. Deshalb sind gutes Lüften und<br />
ein wasserdichter Packbeutel Pflicht. Auch<br />
beim Schlafen müssen vor allem große Leute<br />
aufpassen: Man stößt schnell mal mit <strong>de</strong>n<br />
Füße n an die Zeltwand und die Penntüte zieht<br />
Feuchtigkei t. Abhilfe schaffen Mo<strong>de</strong>lle mit<br />
Gore-Tex-Außenhülle.<br />
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