€ 2,50 Frühjahr 2012 # 33 Das Globetrotter MaGazin - 4-Seasons.de
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an<strong>de</strong>rem Kluane National Park (Kanada) und Glacier Bay National Park<br />
(USA) zählen. Verwaltungstechnisch entsteht aus dieser Konstellation ein<br />
Wall aus Parkvorschriften, Permitregelungen und Grenzformalitäten,<br />
welche r <strong>de</strong>m europäischen Besucher kaum überwindbarer erscheint als<br />
die zahllosen Gletscher und 4<strong>50</strong>0 Meter hohen Gipfel entlang <strong>de</strong>s Tatshenshini.<br />
Und dann kommt erst die »echte« Logistik: Kanus und Kajaks<br />
besorgen, ebenso Outdoorausrüstung für Temperaturen von minus 10 bis<br />
plus 30 Grad, Essen für 10 bis 12 Tage, bärensichere Müll- und Toilettenkanister,<br />
die Organisation <strong>de</strong>s Rückwegs am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Flussfahrt … Aber<br />
zum Glück gibt es Bob.<br />
Bob Daffe, alter Wildwasser-Hau<strong>de</strong>gen und Chef von »Tatshenshini Expeditions«,<br />
bietet im Yukon Raftingtouren für Touristen an. Außer<strong>de</strong>m ist er<br />
seit zig Jahren Anlaufstelle für Paddler, die <strong>de</strong>n Tat o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n benachbarten<br />
Alsek River befahren wollen. Viele Leute sind das nicht, je<strong>de</strong>s Jahr nur<br />
eine Handvoll. Bob hatten wir unseren Plan vorgetragen: Vier Männer<br />
YALLA ///<br />
Neuer Expert Kletterschuh<br />
mit präziser Zehenstabilität.<br />
Asymmetrische Form mit 3D<br />
Spitzengriffigkeit.<br />
. MILLET HOOK Effect<br />
. 4 POINTS GRIP<br />
Wildwasser gibt‘s nur am<br />
ersten Tag, dafür wird die<br />
Wildnis stetig dramatischer.<br />
Reise 91<br />
und vier Frauen, die <strong>de</strong>n Tat mit eigenen Booten fahren und darüber<br />
eine n Film und eine Reportage machen wollen. Ein Begleitraft fürs<br />
Gepäc k und die Toiletten bräuchten wir; außer<strong>de</strong>m jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r das<br />
Permit besorgt, <strong>de</strong>n Papierkram erledigt und dafür sorgt, dass unten am<br />
Meer auch ganz bestimmt ein Buschflieger wartet, <strong>de</strong>r uns zurück in die<br />
Zivilisation bringt. Ach ja, Bob, wenn man uns am Flughafen in Whitehorse<br />
abholen könnte, wäre das natürlich auch super …<br />
Als wir mit zwölf Stun<strong>de</strong>n Verspätung aus <strong>de</strong>m Flughafen stolperten, war<br />
Bob mit seinem gelben Schulbus da. Und er hatte alles organisiert. Unsere<br />
lang ersehnte Expedition, die dank Bob und seinem Team durchaus Züge<br />
einer Pauschalreis e hat, konnte beginnen.<br />
Fluss <strong>de</strong>r Superlative<br />
Der Verlauf <strong>de</strong>s Tat ist tatsächlich einzigartig. Er entspringt in <strong>de</strong>n Weiten<br />
<strong>de</strong>s Yukon Territory, folgt aber nicht wie <strong>de</strong>r große Yukon River über tausen<strong>de</strong><br />
Kilometer <strong>de</strong>r Ebene nach Nordwesten, son<strong>de</strong>rn wen<strong>de</strong>t sich frech<br />
nach Sü<strong>de</strong>n. Dann stößt er durch eines <strong>de</strong>r einsamsten und gewaltigsten<br />
Gebirge <strong>de</strong>r Welt: die Coast Mountains riegeln das Land zum Pazifik hin<br />
ab. Vereinfacht gesagt liegt vor <strong>de</strong>n Bergen Kanada und dahinter <strong>de</strong>r<br />
schmal e Küstenstreifen von Alaska. Straßen über diese Berge gibt es<br />
kein e, <strong>de</strong>swegen ist zum Beispiel Alaskas Hauptstadt Juneau auch nur mit<br />
<strong>de</strong>m Schiff o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Flugzeug erreichbar.<br />
Allein die Natur hat einige wenige Lücken in <strong>de</strong>m über 1000 Kilometer<br />
langen Gebirge gelassen: Die Küstenorte Haines und Skagway liegen in<br />
topografischen Senken und haben Straßenanschluss, auch ein paar Flüsse<br />
schaffen <strong>de</strong>n Weg zum Meer. Einer davon ist <strong>de</strong>r Tatshenshini. Kurz vor<br />
<strong>de</strong>r Küste mün<strong>de</strong>t er in <strong>de</strong>n Alsek River, <strong>de</strong>r dann in <strong>de</strong>r Dry Bay <strong>de</strong>n<br />
Ozea n erreicht. <strong>Das</strong> be<strong>de</strong>utet, dass wir in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Tagen gute<br />
200 Kilometer durch ein Gebirge pad<strong>de</strong>ln wer<strong>de</strong>n – und zwar <strong>de</strong>n spektakulärsten<br />
Teil <strong>de</strong>r gesamten Coast Mountains, die St. Elias-Kette. Deren<br />
Gletsche r bil<strong>de</strong>n die größte Eisfläche <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> außerhalb <strong>de</strong>r Pole und<br />
Grönlands. Und <strong>de</strong>r 4671 Meter hohe Mount Fairweather, vom Fluss aus<br />
immer wie<strong>de</strong>r mal zu sehen, ist nur 25 Kilometer vom Meer – also Seehöhe<br />
null – entfernt. So langsam begreifen wir die Dimensionen dieser<br />
gewaltigen Urlandschaft. Bob sieht es pragmatischer: »Zieht euch warm<br />
an, am Tat kann es wirklich scheißkalt wer<strong>de</strong>n!«<br />
Bob hat gut lachen – er geht mit an<strong>de</strong>ren Kun<strong>de</strong>n am sonnigen Yukon<br />
pad<strong>de</strong>ln. In die Kühlschrank-Welt von Tat und Alsek wer<strong>de</strong>n uns Debbie<br />
und Jeff begleiten und auch brav das Gepäckraft ru<strong>de</strong>r n. Somit haben<br />
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