€ 2,50 Frühjahr 2012 # 33 Das Globetrotter MaGazin - 4-Seasons.de
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Reise<br />
Höhepunkt eines Paddlerlebens:<br />
die Einfahrt in <strong>de</strong>n Alsek Lake.<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Tage bestätigen Jims 80:20-Quote mit erschrecken<strong>de</strong> r<br />
Genauigkei t. Mal regnet es an<strong>de</strong>rthalb Tage am Stück und die Flusslandschaft<br />
lässt sich eher erahnen als erkennen. Dann wie<strong>de</strong>r hebt die Natur<br />
<strong>de</strong>n Vorhang für ein paar Stun<strong>de</strong>n und wir pad<strong>de</strong>ln mit offenem Mund<br />
durch die gewaltigen Panoramen <strong>de</strong>r Coast Mountains. Weites<br />
Schwemmland, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Tat sich immer neue Kanäle sucht, darüber<br />
grün schimmern<strong>de</strong> Wäl<strong>de</strong>r und schneebe<strong>de</strong>ckte Berge. Monströse<br />
Gletscher zungen schieben sich die Seitentäler herab – und das sind nur<br />
die Ausläufer <strong>de</strong>r gigantischen Eisfel<strong>de</strong>r oben in <strong>de</strong>n Bergen. See adler<br />
begleite n uns, ab und zu schaut ein Elch, einmal hoppelt ein Bär in<br />
sichere r Entfernung durchs Tal. Und dann: wie<strong>de</strong>r Wolken, wie<strong>de</strong>r Regen,<br />
wie<strong>de</strong>r Bibbern im Boot. Vorhang zu, die Wildnis hat Sen<strong>de</strong>pause.<br />
Aber dafür stellt sich jenes Phänomen ein, dass Schönwetter-Urlauber<br />
niemals kennenlernen: Die Freun<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n kleinen Dingen. Je<strong>de</strong> Regen-<br />
Zwischen Eisbergen treibend zum Ozean, ganz wie es<br />
mir vor 20 Jahren am Lagerfeuer versprochen wur<strong>de</strong>.<br />
Regenwahrscheinlichkeit 80 Prozent, sagt die Statistik zum Sommer in <strong>de</strong>n Coast Mountains.<br />
pause, je<strong>de</strong>r Sonnenstrahl wird bejubelt, je<strong>de</strong> Tasse Suppe o<strong>de</strong>r Kaffee<br />
zum Fest. Als sich eines Abends die Wolken auflösen und ein strahlen<strong>de</strong>r<br />
Himmel das Camp erleuchtet, verfällt die Gruppe in kollektive Euphorie.<br />
Wir lagern in einer kilometerbreiten Arena, mehrere Täler, je<strong>de</strong>s von vergletscherten<br />
Bergketten flankiert, treffen aufeinan<strong>de</strong>r. Der Tatshenshini<br />
mün<strong>de</strong>t hier in <strong>de</strong>n Alsek. »Der schönste Zeltplatz <strong>de</strong>r Welt«, sagt Falk.<br />
Wir an<strong>de</strong>ren nicke n – nicht ahnend, was da noch kommen wird.<br />
Finale furioso<br />
Der Alsek ist ein Monster von Fluss, das <strong>de</strong>n zarten Tatshenshini regelrecht<br />
verschlingt. Genährt von geschmolzenem Eis, hun<strong>de</strong>rte Meter breit,<br />
schnell strömend. Die Temperaturen fallen nochmal spürbar. Pad<strong>de</strong>ln wie<br />
im Kühlschrank. Die Gletscherzungen reichen jetzt bis fast ans Ufer. Am<br />
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