O Śląsku, chrześcijaństwie, po europejsku a)Deutsch
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»In der Politik, und besonders in der auswärtigen Politik, sind Worte Taten. Nicht der erste<br />
Schuß löst den Krieg aus. Es ist das herausfordernde Wort jener kriegstreiberischen<br />
Mentalität, das eines Tages den ersten Schuß auslösen wird.« (Gaetano Salvemini, 1873–<br />
1952, Historiker und Politiker)<br />
Gerade die Zeitspanne zwischen den beiden Weltkriegen (1919 bis 1939), letztere von<br />
britischen, französischen und amerikanischen Historikern, Militärs oder Politikern zutreffend<br />
als zweite Phase im »Zweiten Dreißigjährigen Krieg« (1914 bis 1945) bezeichnet, weist so<br />
viele »herausfordernde Worte kriegstreibender Mentalität« und Absichten seitens Vertretern<br />
der Siegermächte auf, 9 daß es seitens des <strong>Deutsch</strong>en Reiches nichts mehr »zu entfesseln« gab!<br />
10<br />
2. Weimar mußte scheitern, Hitler kam<br />
Das Versailler Diktat von 1919 und das Potsdamer Abkommen von 1945 bleiben dunkle<br />
Punkte im Weltgeschehen: Sie schufen keine Friedensordnungen! Haß und Unvernunft trugen<br />
den Dreißigjährigen Krieg weiter. Stresemann ist daran zerbrochen. Eine friedliche Revision<br />
von Versailles durchzusetzen, war die vorgezeichnete Aufgabe der Weimarer Republik. Sie<br />
erhielt keine Chance. Hitler war die Antwort auf diese Herausforderung. Es war<br />
gewissermaßen in der Nachfolge der Weimarer Revisions<strong>po</strong>litik von Stresemann die nächst<br />
höhere Stufe, eine stärkere Kraft zur friedlichen und notwendigen Revision des inhumanen<br />
Diktates von Versailles, was sehr bald im Austritt des <strong>Deutsch</strong>en Reiches aus dem<br />
Völkerbund am 19. Oktober 1933 zum Ausdruck kam. Das Erstaunliche war nun, daß man<br />
alles das, was man Stresemann verweigert hatte, Hitler fast wie eine reife Frucht in den Schoß<br />
fallen ließ. An der letzten Hürde dieser Revisions<strong>po</strong>litik, der Regelung des Danzig-Problems<br />
und der Bereinigung der Grenzfragen mit Polen kam dieser Prozeß durch Großbritanniens und<br />
Frankreichs Garantieerklärung für Polen am 31. März 1939 zum Stehen.<br />
Diese britisch-französische Garantieerklärung hatte, wie der britische Militärhistoriker B. H.<br />
Liddel Hart feststellte, »eine Krieg herausfordernde Wirkung«, 11 sie bedeutete, wie es<br />
Churchill formulierte, »aller menschlichen Voraussicht nach einen großen Krieg!« 12<br />
Der britische Außenminister Lord Halifax verschärfte die nun eingeleitete »Stoppt-Hitler«-<br />
Politik und brachte diese Tendenz am 15. März 1939 gegenüber dem deutschen Botschafter<br />
H. v. Dirksen in London wie folgt zum Ausdruck: 13<br />
»Er habe Verständnis für Hitlers Geschmack an unblutigen Siegen. Das nächste Mal werde<br />
Hitler gezwungen werden, Blut zu vergießen!«<br />
Als es dann soweit war, erklärte Halifax Anfang September 1939: 14<br />
»Jetzt haben wir Hitler zum Krieg gezwungen, so daß er nicht mehr auf friedlichem Wege ein<br />
Stück Versailler Vertrag nach dem anderen aufheben kann!«<br />
Es war ein so turbulentes Jahrzehnt, daß auf allen Gebieten mehr improvisiert werden mußte<br />
und weniger geplant werden konnte. Von schicksalhafter Bedeutung war das Jahr 1933 auch<br />
deswegen, weil im Januar 1933 die <strong>po</strong>litischen Hauptakteure Hitler und Roosevelt die<br />
Weltbühne betraten und Roosevelt im November 1933 durch die vorausdenkende<br />
Anerkennung der fragwürdigen UdSSR Stalin die Möglichkeit gab, ebenfalls im Spiel der<br />
Mächte nun mitziehen zu können. Damit waren die entscheidenden Weichen für den weiteren<br />
Weltenlauf gestellt, 1940 durch den neuen britischen Premierminister Winston Churchill noch<br />
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