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Veröffentlichungsreiche der Abteilung Regulierung von Arbeit ... - WZB

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Gefüge <strong>von</strong> Beziehungen zwischen Habitusträgern bezeichnen, <strong>der</strong>en strategische Horizonte,<br />

über ihre habitustypischen Dispositionen hinaus, im weiteren aufgrund ihrer relativen Posi­<br />

tionen innerhalb einer spezifischen Feldstruktur bestimmt sind. Diese sozialen Positionen<br />

könnte man als Knotenpunkte <strong>von</strong> Beziehungsstrukturen bezeichnen. Beziehungsstrukturen,<br />

die, wie oben exemplarisch dargestellt, vertikale, horizontale o<strong>der</strong>/und lateraler Fel<strong>der</strong> im<br />

sozialen Raum "Betrieb" konstituieren.<br />

3.4. Soziale Fel<strong>der</strong> als Kräftefel<strong>der</strong><br />

Bourdieu zufolge sind soziale Fel<strong>der</strong> im weiteren als Kräftefel<strong>der</strong> zu verstehen, womit zwei<br />

prinzipielle Charakteristika sozialer Beziehungen, so wie Bourdieu sie sieht, zum Ausdruck<br />

kommen. Zum einen spricht er vom "sozialen Kräftefeld", weil er da<strong>von</strong> ausgeht, daß dem<br />

Sozialen ein struktureller Konflikt eigen ist. Ein Konflikt, <strong>der</strong> sich nicht nur zwischen den<br />

Akteuren abspielt, die einan<strong>der</strong> als Kontrahenten identifizieren, son<strong>der</strong>n je<strong>der</strong> sozialen Be­<br />

ziehung innewohnt. Zum zweiten wird damit das ebenso fundamentale Prinzip <strong>der</strong> sozialen<br />

Konkurrenz angesprochen. Entgegen dem ersten Anschein erweisen sich beide Prinzipien<br />

jedoch nicht als destruktive Kräfte. Vielmehr sind sie konstruktive und integrative Momente<br />

des Sozialen, dessen Ordnung sozusagen im "Spiel dieser Kräfte" erzeugt und etabliert wird.<br />

Dies läßt sich mit einigen schnellen Überlegungen zeigen.<br />

Eine (soziale) Konkurrenz basiert immer auch auf gegenseitiger Orientierung. So müssen in <strong>der</strong><br />

Formulierung <strong>der</strong> eigenen Strategien die Strategien des Gegenübers schon mitgedacht sein. 37<br />

Außerdem kann es Konkurrenz ja nur um gemeinsam Erstrebtes geben. Soziale Konkurrenz<br />

setzt also voraus, daß gemeinsame Vorstellungen^ über die Inhalte und Formen <strong>der</strong> Aus­<br />

einan<strong>der</strong>setzung bereits bestehen.<br />

37) Was Bourdieu über die Bedingung <strong>von</strong> Kommunikation innerhalb einer bestimmten Diskursfonnation sagt, ist<br />

auch für an<strong>der</strong>e Formen des Austauscht relevant: "...die anticipated conditions of reception are part of the conditions<br />

of production." (1977,649)<br />

38) Daß sich solche gemeinsamen Vorstellungen (man könnte auch sagen: korrespondierende Interpretationen <strong>der</strong><br />

adäquaten Handlungs- und Verhaltensstrategien) etablieren können, ist zunächst wie<strong>der</strong> auf den Habitus zurückzuführen.<br />

Er stellt eine erste (und zwar grundlegende), wie gesagt häufiger unbewußte als bewußte Übereinstimmung<br />

her, zwischen <strong>der</strong> Kenntnis <strong>der</strong> herrschenden Spielregeln und <strong>der</strong> als legitim erachteten Spielzüge,<br />

sowie <strong>der</strong> angemessenen Bewertung <strong>der</strong> Einsätze (sowohl <strong>der</strong> eigenen als auch die <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en). Die<br />

Durchsetzung feldspezifischer Orthodoxien über Form und Inhalt sozialer Interaktionen ist im weiteren auf die<br />

beson<strong>der</strong>e "symbolische Ordnung" des sozialen Raums bzw. eines spezifischen Feldes zurückzuführen, aus <strong>der</strong><br />

bspw. eine herrschende Sicht <strong>der</strong> Dinge innerhalb einer bestimmten Beschäftigten- und Managementgruppe<br />

gegenüber einer an<strong>der</strong>en entsteht.<br />

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