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Dynamik hochaufgelöster radialer Schaftveränderungen und des ...

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Einleitung 4<br />

nen (KOZLOWSKI et al. 1991). Die internen Wasserspeicher sind beispielsweise Stämme<br />

<strong>und</strong> Blätter, die aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> Wassertransfers in ihrer Größe fluktuieren können. Auf diese<br />

Weise werden Embolien in den Wasserleitungssystemen der Pflanzen vermieden. Embolien<br />

schränken die hydraulische Leitfähigkeit <strong>und</strong> eventuell die stomatäre Leitfähigkeit ein<br />

(HACKE & SAUTER 1995). Bäume sind höchstwahrscheinlich nicht in der Lage, diese<br />

Embolien während einer Vegetationsperiode zu beheben (SPERRY et al. 1988, TYREE et<br />

al. 1994). Für die Fluktuationen im Durchmesser der Stämme sind in erster Linie die elastischen<br />

Gewebe verantwortlich, die als Wasserspeicher in Frage kommen. Die Fluktuationen<br />

resultieren aus einem Austausch <strong>des</strong> Wassers zwischen Xylem <strong>und</strong> Phloem, der von dem<br />

Xylemwasserpotential angetrieben wird (DOBBS & SCOTT 1971, MOLZ & KLEPPER<br />

1973). Es existieren mehrere Diffusionsmodelle, die diese Theorie erhärten (z.B.<br />

PARLANGE et al. 1975, PANTERNE et al. 1998). Wasser, das aus der Borke von Fichten<br />

abgezogen wird, kann Wasserdefizite ausgleichen, die durch die zeitliche Verzögerung<br />

zwischen der einsetzenden Transpiration <strong>und</strong> der einsetzenden Wasseraufnahme durch die<br />

Wurzeln zustande kommen (HERZOG et al. 1998). Die verholzten Bereiche der Stämme,<br />

beispielsweise bei Kiefer (Pinus sylvestris L.), tragen dagegen nur einen kleinen Teil zur<br />

Fluktuation <strong>des</strong> Durchmessers bei (IRVINE & GRACE 1997). Bei einer Untersuchung an<br />

Apfelbäumen wurde festgestellt, dass etwa 25% der Durchmesser-Fluktuationen auf das<br />

Xylem zurückgehen (BROUGH et al. 1986). Allerdings wiesen diese Bäume nur einen<br />

Durchmesser von etwa 4cm auf.<br />

Bei der Baumart Fichte ist die Borkenstruktur maßgeblich für das starke diurnale <strong>und</strong> saisonale<br />

Quellen <strong>und</strong> Schwinden der Baumschäfte verantwortlich (siehe oben). Es ist jedoch<br />

zu vermuten, dass die Rinde der Baumart Buche aufgr<strong>und</strong> ihrer Struktur mit stark sklerifizierten<br />

Gewebebereichen <strong>und</strong> lebenslangem Oberflächenperiderm (WHITMORE 1963,<br />

BRAUN 1976) <strong>und</strong> ihrer geringen Dicke ein geringeres Quellungs- <strong>und</strong><br />

Schwindungsvermögen aufweist im Vergleich zur Borke der Fichte, die eine mittlere Dicke<br />

aufweist (VAUCHER 1997). Aber auch bei der Baumart Buche geht der größere Anteil <strong>des</strong><br />

täglichen Quellens <strong>und</strong> Schwindens auf die Rinde zurück, wie Ringelungsversuche gezeigt<br />

haben (HENHAPPL 1965). Bei den Baumarten Fichte <strong>und</strong> Tanne ist der Anteil <strong>des</strong> Quellens,<br />

der auf die Borke zurückgeht, um ein Vielfaches höher.<br />

Die irreversible Komponente der Radialveränderungen beruht auf Zuwachsprozessen verschiedener<br />

Gewebe. Das radiale Wachstum ist ein Ergebnis der meristematischen Aktivität<br />

<strong>des</strong> Kambiums, das in zentripetaler Richtung Xylemzellen <strong>und</strong> in zentrifugaler Richtung<br />

Phloemzellen abgliedert.<br />

Die kambiale Aktivität wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie Versorgung mit<br />

Kohlenhydraten, Wuchsstoffen, Nährelementen <strong>und</strong> Wasser, für die das Kambium ein Ort<br />

<strong>des</strong> Verbrauchs (Senke) darstellt. Die Vorgänge im Kambium, die von besonderem Interesse<br />

sind, sind die Zellteilungs- <strong>und</strong> Zellausdehnungsaktivitäten.<br />

Das Kambium wird durch eine eingeschränkte Wasserverfügbarkeit direkt beeinflusst.<br />

Das Wachstum von Zellen ist unter anderem vom Turgordruck abhängig (RAY 1987).<br />

Bereits geringe Wasserdefizite in Form eines zurückgehenden Turgordrucks hemmen die<br />

Ausdehnung von Zellen, die sich in der Phase der Zellausdehnung befinden, aber auch die<br />

Teilung von Zellen in der Kambialzone (ZAHNER 1968, KOZLOWSKI et al. 1991). Nach

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