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Dynamik hochaufgelöster radialer Schaftveränderungen und des ...

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Einleitung 2<br />

800mm Jahresniederschlag. Die Schwäbische Alb, auf der die Untersuchungsflächen lokalisiert<br />

sind, gehört zu den Verbreitungsschwerpunkten der Buche in Mitteleuropa (OTTO<br />

1994). Weitere wichtige Faktoren sind die Länge der Vegetationsperiode <strong>und</strong> die Frequenz<br />

<strong>und</strong> Intensität von Extremereignissen (z.B. PEIK 1976). Eine besonders wichtige Rolle<br />

spielen offenbar die Niederschlagsmengen bzw. Faktoren, die die Wasserverfügbarkeit<br />

bestimmen. Empirische Beobachtungen aus Extremjahren (SCHOBER 1951a) <strong>und</strong><br />

dendroklimatologische Untersuchungen deuten darauf hin, dass lang anhaltende Trockenperioden<br />

im Spätsommer nicht nur im mediterranen Bereich problematisch sein können für<br />

das Wachstum der Buche (GUITERREZ 1988), sondern auch im gemäßigten Klima<br />

(ECKSTEIN et al. 1984, VERLAGE & BRECKLE 1989, MAKOWKA et al. 1992,<br />

BIONDI 1993). Außerdem scheinen Zuwachsreduktionen aufgr<strong>und</strong> ungünstiger<br />

Wachstumsbedingungen wegen Trockenheit herrschende Buchen stärker zu beeinträchtigen<br />

als Buchen geringerer sozialer Klassen (LIU & MULLER 1993, KAHLE et al. 1994).<br />

Durch waldbauliche Behandlungen werden die Mikroklimate der Standorte verändert<br />

(CARLSON & GROOT 1997, AUSSENAC 2000, MAYER et al. 2002). Die veränderten<br />

mikroklimatischen Bedingungen können sich dann wiederum auf das Baumwachstum auswirken.<br />

Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Produktivität in einzelnen Jahren stark beeinflussen<br />

kann, ist das Auftreten von Masten, insbesondere Vollmasten in Zusammenhang<br />

mit vorangegangener sommerlicher Trockenheit (ECKSTEIN et al. 1984, ABETZ 1988).<br />

Als Parameter für die Beurteilung der ökologischen Stabilität einer Baumart, vor allem in<br />

Hinblick auf die Wasserversorgung, sind das sek<strong>und</strong>äre Dickenwachstum sowie intraannuelle<br />

Zuwachsraten geeignet. Diese Parameter lassen sich mit Dendrometersensoren<br />

zeitlich hochaufgelöst <strong>und</strong> hochpräzise erfassen. Für vielfältige Untersuchungsansätze bei<br />

verschiedenen Baumarten wurde diese Messtechnik bereits erfolgreich eingesetzt (vgl.<br />

MITSCHERLICH et al. 1966, KERN 1965, PREUHSLER 1995). Zahlreiche Untersuchungen<br />

belegen straffe Zusammenhänge zwischen den kontinuierlich gemessenen radialen<br />

Veränderungen von Fichten (Picea abies L. [Karst.]) <strong>und</strong> verschiedenen klimatischen <strong>und</strong><br />

edaphischen Umweltparametern wie Niederschlag <strong>und</strong> Bodenfeuchte (KÜNSTLE 1995),<br />

Transpiration <strong>und</strong> Xylemwasserpotential (VOGEL 1994), Matrixpotential <strong>des</strong> Bodens (LIU<br />

et al. 1995) sowie Matrixpotential <strong>und</strong> Xylemfluss (HERZOG et al. 1995, KAHLE et al.<br />

1998).<br />

Dendrometermessungen werden für verschiedene Untersuchungsansätze eingesetzt, beispielsweise<br />

um den Wasserhaushalt von Baumstämmen zu untersuchen (z.B. GARNIER &<br />

BERGER 1986, SIMONNEAU et al. 1993, HERZOG et al. 1995, ZWEIFEL et al. 2000,<br />

ZWEIFEL & HÄSLER 2001). Untersuchungen an Fichte, bei denen neben den radialen<br />

Änderungen auch Saftstrommessungen durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass zwischen<br />

diesen beiden Parametern eine eng inverse Beziehung besteht. Bei steigenden Xylemflussraten<br />

nimmt der Stammdurchmesser ab <strong>und</strong> umgekehrt (HERZOG et al. 1995, PESCHKE<br />

et al. 1995, KAHLE et al. 1998), wobei es im Laufe der Vegetationsperiode zwischen dem<br />

Reaktionsverhalten dieser Parameter zu Phasenverschiebungen kommt kann. Dendrometersensoren<br />

werden außerdem dazu verwendet, das intraannuelle Zuwachsverhalten von Bäumen<br />

zu untersuchen (z.B. ABETZ 1966, KÜNSTLE 1995, DOWNES et al. 1999a,<br />

DESLAURIERS et al. 2003b). Kontinuierliche Messungen der radialen Veränderungen in<br />

verschiedenen Schafthöhen an einem Fichtensolitär haben gezeigt, dass während eines

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