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Präfixe im Deutschen

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Wieses Annahme ist problematisch, weil das native Präfix ver- keinen Akzent erhalten kann.<br />

Deswegen bildet es keinen Fuß.<br />

(5-134) [(nt]Σ- [fal n]Σ, [fn]Σ-[zX:xt]Σ<br />

Σ Σ Σ Σ<br />

ent fallen ver sucht<br />

Die Beispiele sind nicht wohlgeformt, weil die nativen <strong>Präfixe</strong> hier einen Fuß bilden. Die nativen<br />

<strong>Präfixe</strong> wie be-, ge-, ent-, ver- und zer- sind nicht akzentuiert und bilden deswegen keinen Fuß.<br />

Nur die nativen <strong>Präfixe</strong> miß- und un- können den Wortakzent auf sich ziehen und bilden dann<br />

einen Fuß. Das Präfix ur- ist <strong>im</strong>mer betont und bildet <strong>im</strong>mer einen Fuß. Ein Fuß muß aus<br />

mindestens einer akzentuierbaren Silbe bestehen.<br />

Wiese stellt fest, daß für <strong>Präfixe</strong> best<strong>im</strong>mte prosodische Informationen der Basisform nötig sind.<br />

(5-135) [g ]<br />

ω<br />

Σ<br />

σ σ σ<br />

ge pre digt<br />

Der Hauptakzent fällt auf das Verb. Der Vokal <strong>im</strong> Präfix ist ungespannt. Das Präfix ge- bei<br />

Partizipien kann nur angehängt werden, wenn die Basisform ein phonologisches Wort ist, das aus<br />

einem einzigen Fuß besteht.<br />

(5-136) ge ___ i) ω[ _ ω[Σ[ ]]<br />

ii) [ __[V] [+part, +prät]<br />

Aufgrund der bisherigen Analysen sind die nativen <strong>Präfixe</strong> nicht als fußbildend anzusehen. Die<br />

Analyse der nativen <strong>Präfixe</strong> als eigenständiger Fuß ist umstritten, da sie keinen Akzent auf sich

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