07.10.2013 Aufrufe

Präfixe im Deutschen

Präfixe im Deutschen

Präfixe im Deutschen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1. Einleitung<br />

1.1 Allgemeine Zielsetzung<br />

- 1 -<br />

In der linearen Phonologie nach Chomsky und Halles (1968) The Sound Pattern of English (SPE)<br />

wurden die phonologischen Repräsentationen durch eine linear strukturierte Folge von<br />

Segmenten anhand von Merkmalen dargestellt. Jedoch zeigt die SPE-Phonologie in bezug auf<br />

die Darstellung einiger phonologischer Realisierungen Schwächen, weil Lautphänomene wie<br />

prosodische Eigenschaften (Akzent, Töne) durch das von einzelnen Segmenten abhängige SPE-<br />

Modell nicht darstellbar sind. So entwickelte sich die Nichtlineare Phonologie, in der eine<br />

hierarchische phonologische Struktur mit mehreren Schichten <strong>im</strong> Lexikon analysiert wird.<br />

Theorien innerhalb der Nichtlinearen Phonologie sind z. B. die Autosegmentale Phonologie (vgl.<br />

van der Hulst/Smith 1982, Goldsmith 1990) und die Metrische Phonologie (vgl. Liberman/Prince<br />

1977, Giegerich 1985, Fèry 1986).<br />

Seit Siegel (1974) die nach Strata geordnete Morphologie in die Generative Grammatik<br />

eingeführt hat, wird angenommen, daß Morphologie und Phonologie <strong>im</strong> Lexikon interagieren<br />

(vgl. Pesetsky 1979, Kiparsky 1982a, 1982b, 1985, Mohanan 1982, 1986). Ein deutlicher Vorteil<br />

der nach Strata geordneten Morphologie liegt darin, daß hier <strong>im</strong> Gegensatz zur SPE 1 die<br />

"positionalen Eigenschaften" von Affixen mit deren phonologischen Eigenschaften<br />

korrespondieren. 2<br />

Die Theorie der "Lexikalischen Phonologie" wird verstärkt in der phonologischen und<br />

morphologischen Forschung, insbesondere <strong>im</strong> Bereich des Lexikons, berücksichtigt. Sie ist eine<br />

Theorie, die versucht, die morphologische Struktur von Wörtern <strong>im</strong> Zusammenhang mit ihrer<br />

phonologischen Gestalt zu erklären. Innerhalb der Lexikalischen Phonologie (LP) ist die<br />

Präfigierung bisher noch kaum untersucht worden. 3<br />

Die Lexikalische Phonologie leistet einen großen Beitrag zur Analyse der Interaktion zwischen<br />

der Morphologie- und der Phonologie-Komponente <strong>im</strong> Lexikon. Im Hinblick auf die<br />

hierarchische prosodische Struktur des Lexikons entwickelten sich die Prosodische Phonologie<br />

1<br />

In der SPE wurde die Morphologie unter die Syntax-Komponente der Grammatik subsumiert. Eine autonome<br />

Morphologie-Komponente war nicht vorgesehen. Die morphologisch komplexen Wörter wurden aus<br />

syntaktischen Tiefenstrukturen hergeleitet (vgl. Olsen 1986).<br />

2<br />

Yu (1992) analysiert die Lexikalische Phonologie in dieser Hinsicht.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!