Präfixe im Deutschen
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gebundene Kompositionsglieder, die als Präfixoide bezeichnet werden, zeigen sich in den<br />
folgenden Adjektivbildungen:<br />
(2-6) a. hoch- 'sehr': hochmodern<br />
b. sau- 'sehr/überaus': saukalt<br />
c. stink- 'sehr': stinkfein, stinklangweilig<br />
d. stock- 'ganz/völlig/äußerst': stockdunkel, stockkonservativ<br />
e. super- 'äußerst/sehr': superfein, superklug<br />
f. ? supra- 'übergreifend/umschließend': supranational<br />
g. ? tief- 'intensiv/äußerst': tiefbraun, tiefreligiös<br />
h. tod- 'sehr/ganz': todschick, todsicher<br />
i. ? ultra- 'extrem/hochgradig': ultrakonservativ, ultralink<br />
Diese Konstruktionen bestehen aus mindestens zwei freien adjektivischen Lexemen. Eine<br />
Konstruktion aus mehr als zwei freien Morphemen wird als Kompositum definiert. Aufgrund der<br />
genannten Kritikpunkte werden die Präfixoide als Kompositionsglieder betrachtet und nicht<br />
näher berücksichtigt.<br />
2.2.2 Partikelverben + Präpositionalverben<br />
In diesem Abschnitt werden die Probleme der Abgrenzung zwischen Partikelverben und<br />
Präfixverben untersucht. Kühnhold (1969) unterscheidet <strong>Präfixe</strong> in die festen unbetonten<br />
Verbalpräfixe be-, ent-, er-, ver-, zer- und in die betonten trennbaren ab-, an-, auf-, aus-. Diese<br />
Ansicht ist jedoch problematisch, weil diese Morpheme trennbare freie Verbzusätze sind. Diese<br />
Verben sind daher keine Präfixverben, sondern Präpositionalverben: auf-, ab-, ein-komm(en).<br />
Aus diesem Grund wird nur die Definition von Kühnhold (1969) weiter berücksichtigt.<br />
Wunderlich (1987) unterscheidet zwischen drei Verbtypen:
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