Präfixe im Deutschen
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des Lexikons anwendbar. Ein Beispiel dafür ist das Flapping <strong>im</strong> Englischen, das sowohl in einem<br />
Wort als auch in einer syntaktischen Phrase stattfindet.<br />
(3-9) a. si[D]ing sitting<br />
b. si[D] in the park sit in the Park<br />
Postlexikalische Regeln sind aus diesem Grund nicht zyklisch. Die Repräsentation des Outputs<br />
postlexikalischer Regeln unterscheidet sich nicht von der zugrundliegenden Repräsentation. 29<br />
Alle lexikalischen Kategorien gehören zu zyklischen Domänen. Dagegen sind postlexikalische<br />
Regeln nicht zyklisch, weil sie nur einmal auf die gesamte Konstituente angewendet werden<br />
können. 30 Die strikte zyklische Bedingung beschränkt die Regeln, die die Eingabe und Ausgabe<br />
in der zugrundeliegenden Umgebung unterschiedlich machen.<br />
Katamba (1989, 1993) vergleicht lexikalische und postlexikalische Regeln. Die Ausgabe einer<br />
lexikalischen phonologischen Regel steht nicht wieder für die Morphologie oder Phonologie als<br />
Eingabe zur Verfügung. Sie beeinflußt nur die Formen, die auf einem früheren Stratum deriviert<br />
wurden. Deswegen ist sie nicht beschränkt. Katamba macht darauf aufmerksam, daß lexikalische<br />
Regeln durch lexikalische Klammerung zu erklären sind und daß sie die Wortgrenze<br />
berücksichtigen. Lexikalische Regeln werden nur innerhalb der wortinternen morphologischen<br />
Klammerung angewendet, während postlexikalische Regeln nicht die wortinterne Klammerung<br />
berücksichtigen. Die morphologischen Klammerungen sind wichtig für die Anwendung der<br />
lexikalischen Regeln. Postlexikalische Regeln können sich nicht auf die wortinterne<br />
Klammerung beziehen. Wenn ein Wort das Lexikon verläßt, haben sie keinen Zugang zur<br />
internen Organisation von Wörtern (vgl. Katamba 1989). Die "Bracketing Erasure Convention<br />
(BEC)" ist ein wichtiger Unterschied zwischen lexikalischen und postlexikalischen Regeln, weil<br />
morphologische und phonologische Prozesse bei postlexikalischen Regeln die wortinterne<br />
Struktur aus dem vorangehenden Stratum nicht berücksichtigen.<br />
29 Spencer (1996) bezeichnet automatische Prozesse als postlexikalische Prozesse: z.B. allophonische Prozesse.<br />
30<br />
Rubach (1984) geht davon aus, daß alle postlexikalischen Regeln nach den zyklischen Regeln angewendet werden<br />
müssen. Archangeli (1985) betrachtet den Übergang zwischen Morphologie und Phonologie als "bidirectionality",<br />
wobei sich dies aus zyklischen Regelanwendungen ergibt, weil die Interaktion wegen der<br />
Zyklizität beidseitig stattfindet. Sie hält es aber nicht für nötig, alle phonologischen Regeln unbedingt in jeder<br />
Ebene anzuwenden.