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Er hat so Heimweh gehabt - Welcker-online.de

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Vorbemerkungen:<br />

Ich wollte Strindbergs <strong>Er</strong>zählung »Zuchtwahl <strong>de</strong>s Journalisten« lesen, in<br />

<strong>de</strong>r die Verwandtschaft <strong>de</strong>s Journalisten mit <strong>de</strong>m Hun<strong>de</strong> genealogisch bestimmt<br />

wird. Weil aber Strindberg für mein Gefühl damit doch weit weniger<br />

<strong>de</strong>m Journalisten als <strong>de</strong>m Hund nahetritt, <strong>so</strong> lese ich lieber »Attila«, <strong>de</strong>r<br />

gleichfalls in <strong>de</strong>r Fackel (1906) zum ersten Mal gedruckt wur<strong>de</strong>.<br />

Die Dichter, von <strong>de</strong>nen ich im folgen<strong>de</strong>n lese, unbekannt gewor<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

geblieben, sind fast durchwegs Beweise dafür, daß die Literaturgeschichte,<br />

diese nichtswürdigste aller Wissenschaften, <strong>de</strong>m Glücke darin gleicht, daß sie<br />

ohne Wahl und ohne Billigkeit die Gaben <strong>de</strong>s Nachruhms verteilt <strong>hat</strong>.<br />

[Vorbemerkungen an verschie<strong>de</strong>nen Stellen, zu Göckingk etc.] Zu<br />

Eschenburg: Ein Shakespeare—Übersetzer. Ein Dichter <strong>de</strong>r an Schiller erinnert,<br />

aber mir ungleich sprachdichter erscheint. In Deutschland völlig vergessen.<br />

24<br />

AN EINE LINDE<br />

Schöne Lin<strong>de</strong>!<br />

Deine Rin<strong>de</strong><br />

Nehm <strong>de</strong>n Wunsch von meiner Hand:<br />

Kröne mit <strong>de</strong>n sanften Sc<strong>hat</strong>ten<br />

Diese saatbegrasten Matten,<br />

Stehe sicher vor <strong>de</strong>m Brand.<br />

Reißt die graue Zeit hier nie<strong>de</strong>r<br />

Deine Brü<strong>de</strong>r:<br />

Soll <strong>de</strong>r Lenz diese Aest'<br />

Je<strong>de</strong>s Jahr belauben wie<strong>de</strong>r<br />

Und dich hegen wurzelfest.<br />

EIN RUNDUM<br />

An eine Große Fürstin<br />

Ein kleine Weil, als ohn Gefähr<br />

Ich Euch in einem Saal gefun<strong>de</strong>n,<br />

Sah ich Euch an; bald mehr und mehr<br />

Hat Euer Haar mein Herz verbun<strong>de</strong>n:<br />

Ihr auch liebäugelten mir sehr,<br />

Dadurch ich, weiß nicht was, empfun<strong>de</strong>n,<br />

Das meinem Geist, dann leicht, dann schwer,<br />

Aus Lieb und Leid alsbald geschwun<strong>de</strong>n<br />

ein kleine Weil:<br />

Bis ich von Eurer Augen Lehr'<br />

Und ihr von meiner Seufzer Mär'<br />

Die Schuldigkeit <strong>de</strong>r Lieb verstun<strong>de</strong>n,<br />

Darauf wir heimlich, ohn Unehr',<br />

Johann Klaj

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