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DIE SCHIFFAHRT DER INDIANER - World eBook Library

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dass im Inkareich Handel mit Lamas und ihrer Wolle, roher oder<br />

gefärbter, mit wollenen und baumwollenen Fabrikaten, mit Töpferwaren,<br />

Erzeugnissen des Gewerbefleisses von Kunstschmieden, mit Kartoffeln,<br />

Mais, Coca und wahrscheinlich auch Salz und Guano stattfand.^<br />

Die Handelswege der Indianer, die sich meistens mit den Kriegspfaden<br />

und Ausfallwegen deckten, waren von verschiedener Art. Im<br />

Osten von Nord-Amerika lagen die meisten und wichtigsten Siedelungen<br />

an den Oberläufen der kleineren Gewässer, weil sie hier entfernt von<br />

den grossen Wasserwegen am sichersten waren und zugleich am besten<br />

gegen Überschwemmungen und treibende Bäume geschützt waren.<br />

Hierdurch und durch die Tatsache, dass sich vielfach die Richtung<br />

der Wasserläufe mit den Hauptverkehrsrichtungen nicht deckte, kam<br />

es, dass die Verbindungs- und kürzeren Handelswege häufig nach Art<br />

unseres Thüringer Rennstieges auf den Höhen, auf den Wasserscheiden<br />

liefen. „Old Connecticut Path" von Boston nach Albany, der „Iroquois<br />

Trail" quer durch das Land der Irokesen, „Nemacolin's Path"<br />

zwischen Potomac und Ohio sind Beispiele hierfür. Die durchgehenden<br />

Handelswege jedoch und Ausfallstore für weitreichende Kriegsexpeditionen<br />

waren in der Hauptsache auf dem Wasser. Der älteste Weg<br />

dieser Art, von Ober-Kanada über Oswego^ durchs Land der Irokesen,<br />

den Susquehannah abwärts bis zur Cheasapeake-Bai war schon zur<br />

Zeit von Pedro Menendez bekannt. Im trockenen Westen von Nord-<br />

Amerika und in Mexico waren die Handelsstrassen im Innern fast<br />

durchweg Landwege, während in Süd-Amerika, abgesehen vom schmalen<br />

trockenen Westen und vom Süden, die Handelswege fast ausschliess-<br />

lich auf dem Wasser lagen. Die Waren, welche über See an eine<br />

Küste gelangten, kamen teils auf Wasserwegen, teils auf Landpfaden<br />

ins Innere. Für die ungemeine Ausbreitung des primitiven Handels<br />

über Amerika haben uns die Gräber manche Beweise geliefert, während<br />

wir aus historischen Zeiten wissen, dass Entfernungen für den Indianer<br />

keine Bolle spielten. Muscheln vom Golf von Mexico sind bei den Huronen<br />

im Norden gefunden worden, Catlinit-Pfeifen aus dem roten Pfeifen-<br />

steinbruch bei St. Peter, Minnesota, bei den Irokesen und Algonquins<br />

des Ostens. Die Huronen fuhren alljährlich, von ihren Häuptlingen<br />

nach einem geordneten System zu dieser weiten Reise bestimmt,<br />

zum Handeln nach Quebec, während den Sioux und Crees der<br />

* Navarrete: III, 430—432; — Garcilaso de la Vega: „Prim. Parte", p. 220<br />

bis 221; — LasCasas: „Antiguas Gentes", p. 49; — „Relaciones Geogräf." II, 62,<br />

63, 196; — Oviedo y Valdes: IV, 121—122; — Prescott: „Peru", p. 117, note.

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